Lübeck – Wir schreiben den 24. Mai 2014: Thomas Lange sitzt als Interimscoach des TuS Lübeck 93 auf der Bank. Es geht im letzten Punktspiel der Saison gegen den Abstieg. Zu Gast im Marlistadion ist die Möllner Sportvereinigung. Die Lauenburger sind Tabellenletzter in der Verbandsliga und bereits abgestiegen. Die Lübecker brauchen einen Sieg, um sicher die Klasse zu halten und den holen sie. Jan Carlos Spoddig erzielt in der 7. Minute das Tor des Tages und der TuS blieb sechstklassig. Seitdem könnte man sie die „Verdammten von Marli“ nennen.

Lange ist es her und es war der letzte Sieg in einem Punktspiel für den TuS. Seitdem gab es für die Schwarz-Weißen keinen Dreier mehr in einem Ligaspiel zu feiern.

Die darauffolgende Saison holte man zwei Unentschieden. Gegen den Büchen-Siebeneichener SV und den TSV Malente. Zusammen mit den sieglosen Marlikickern stiegen auch sie in die Kreisliga ab. Es war für die Lübecker ein Himmelfahrtskommando, denn kurz nach Saisonbeginn verließ fast die komplette Mannschaft den Club und das Reserve-Team sprang ein. Sie kamen aus der Kreisklasse A und stiegen über Nacht zu Verbandsliga-Fußballern auf.

Geht das? Anscheinend nicht, denn nun steht man an der Schlutuper Straße fast wieder dort, wo das derzeitige Team herkommt. Die A-Klasse winkt dem Traditionsverein und es ist kaum Hoffnung in Sicht. Von einem Fußballwunder muss man noch nicht sprechen, doch die Tendenz ist nur für Träumer nicht zu sehen.

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Nach neun Spieltagen in der Kreisliga hat man die Rote Laterne seit dem 2. Spieltag fest im Griff. Null Punkte stehen auf der Habenseite. Der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz beträgt derzeit fünf Zähler. Neun Tore erzielte man in der laufenden Saison. Das entspricht einem Treffer pro Begegnung. Zu wenig für die Kreisliga… Wo führt die Reise des TuS Lübeck 93 hin?

Trainer Andi Burghammer ist rat-, aber nicht hoffnungslos. Bei HL-SPORTS sagt er: „Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht, wollen aber alles versuchen endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren. Dafür trainieren wir jede Woche und gehen mit dieser Einstellung auf den Platz. Dass es am Ende bisher nicht gereicht hat, liegt sicher auch daran, dass wir auf den gesamten Kader nicht das Niveau haben, um mit anderen Teams mitzuhalten. Für die Spieler, die sich beim Training und Spiel voll reinhängen tut es mir besonders leid, denn sie hätten es sich verdient. Die anderen müssen sich klar werden, was sie wirklich wollen. Wir sind in der Defensive extrem anfällig und das zeigen unsere Gegentore, die dann oft in kurzer Reihenfolge hintereinander fallen. Dann gehen die Köpfe nach unten und es ist schwierig sich wieder zu fangen. Es ist aber auch eine Menge Pech dabei und Hoffnung habe ich, weil zum Beispiel Spiele gegen Kücknitz und Fortuna knapp gegen uns ausgingen. Wir müssen bis zum Winter durchhalten und schauen, was dann passiert. Bis dahin wollen wir aber auf jeden Fall Punkte sammeln und werden immer mit einer positiven Einstellung reingehen. Die Durststrecke ist lang und wird dann hoffentlich beendet sein. Ganz verloren sind wir noch nicht. Da bin ich mir sicher.“

Sonntag geht es zum Tabellenvorletzten VfB Lübeck III. Vielleicht klappt es dort mit dem ersten Punkt oder gar einem Sieg in der Kreisliga…

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