Lübeck – Gleich vier der acht Duelle (Hannover 96 II gegen SV Meppen am 19. Dezember) des 12. Spieltags in der Regionalliga Nord leben von der Brisanz eines Vergleichs zwischen Nachbarn. Auch der Spitzenreiter VfB Oldenburg erwartet mit dem BV Cloppenburg gute Bekannte im Marschweg-Stadion.
 
TSV Havelse – Hamburger SV II (Fr., 19 Uhr)
Spannung verspricht dieses Duell schon angesichts der unerfüllten Erwartungen dieser
Teams: Der TSV belegt Platz zehn und gewann zuletzt lediglich vier Punkte aus fünf Partien (1-1-3), während der sogar seit fünf Spielen sieglose HSV (0-1-4) den 15. Rang bekleidet. Am Freitag feiert Havelses Interimstrainer Sören Halvar zudem seine Abschiedsvorstellung als Chefcoach: Gerade gab der Gastgeber bekannt, dass Alexander Kiene vom Ligarivalen BSV Rehden ab der kommenden Woche den Posten auf der Bank des TSV übernimmt. „Der TSV Havelse ist ein besonderer Verein mit Herzblut, Leidenschaft und Charme. Ich habe schon als Spieler viele schöne und erfolgreiche Momente in Havelse erleben dürfen und freue mich nun als Trainer auf die Herausforderung, die Zukunft des TSV positiv mitzugestalten", so Alexander Kiene zu seinem überraschenden Wechsel.

VfB Lübeck – ETSV Weiche Flensburg (Fr., 19.30 Uhr)
Das Schleswig-Holstein-Derby dürfte einen Favoriten haben: Der Gast aus Flensburg ist nun seit sechs Spielen siegreich und zählt als Tabellenzweiter zu den absoluten
Topmannschaften. Dem VfB Lübeck gelang beim 2:1 in Cloppenburg zuletzt zwar auch ein dreifacher Punktgewinn. Doch in dieser Spielzeit präsentierte sich der Siebte ungewöhnlich heimschwach (2-0-3). Dabei blieben die Lübecker auch gegen Oldenburg und Wolfsburg II ohne Punkte, verloren also gegen Mannschaften von der Klasse Weiche Flensburgs.

Eintracht Braunschweig II – VfV Borussia 06 Hildesheim (Sa., 14 Uhr)
Nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Partien – nach gutem Start verlor die Eintracht
zuletzt an Boden in der Tabelle. Der Neunte ist allerdings immer noch deutlich besser
platziert als sein Gegner (16.). Dem Aufsteiger waren vor rund drei Wochen zwei Siege in
Folge gelungen, die allerdings von acht Niederlagen eingerahmt werden. Das reichte
natürlich nicht, um sich aus dem Tabellenkeller abzusetzen. Ein Sieg bei der Eintracht würde den Hildesheimern dagegen helfen, und er würde die noch frische Erinnerung an die schmerzvolle 1:2-Heimniederlage gegen Goslar überlagern.

Goslarer SC – TSV Schilksee (Sa., 14 Uhr)
Die Siege in Lüneburg (2:1) und Hildesheim (2:1) verhalfen dem Gastgeber zum Sprung auf den 14. Platz – und vermutlich zu einer ganzen Menge Selbstbewusstsein. Der GSC will nun sicher nicht die erste Mannschaft sein, die gegen das Schlusslicht verliert. Was beim TSV Schilksee für Hoffnung sorgt? Natürlich gab es die ein oder andere deutliche Niederlage für den Aufsteiger. Aber zahlreiche Partien endeten mit einem knappen Ergebnis, wie die 1:2-Heimpleite gegen Lüneburg am vergangenen Spieltag. So weit ist die Konkurrenz also nicht weg.

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FC St. Pauli II – Eintracht Norderstedt (Sa., 14 Uhr)
Der Gastgeber kam bei der SpVgg Drochtersen/Assel zuletzt zu einem 1:1, und das ist ja kein schlechtes Ergebnis. Als 13. brauchen die Hamburger allerdings auch jeden Punkt, um den Abstand zum Tabellenkeller zu wahren. Die Eintracht ist zwar seit drei Partien ohne Niederlage, hatte sich nach dem Sieg über Braunschweig (1:0) allerdings schon etwas mehr ausgerechnet gegen 96 (2:2) und Havelse (0:0). Noch befindet sich der Tabellenfünfte in Schlagdistanz zur Ligaspitze, er sollte sich im Derby aber keinen Ausrutscher erlauben.

BSV Rehden – SpVgg Drochtersen/Assel (Sa., 15 Uhr)
Der BSV musste auswärts zuletzt in Flensburg (0:3) und in Wolfsburg (0:1) antreten, und deshalb gestaltet sich die jüngste Bilanz durchwachsen. Mit 16 Punkten und dem achten Tabellenplatz kann der Gastgeber aber nach wie vor leben. Doch wie wirkt sich der
überraschende Trainerwechsel aus? Dass Alexander Kiene ab der kommenden Woche auf der Bank des TSV Havelse Platz nimmt, muss nicht unbedingt Kräfte freisetzen in Rehden. Dabei erwartet man doch einen ziemlich starken Aufsteiger, die Spielvereinigung ist Tabellensechster und seit fünf Partien ohne Niederlage (4-1-0).

Lüneburger SK – VfL Wolfsburg II (So., 15 Uhr)
Die 0:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen den VfB Oldenburg empfand man beim VfL als
unnötig. „Ich glaube, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, so Trainer Valérien Ismaël. Seine Mannschaft wird nun wohl alles daran setzen, sich mit einem Sieg beim LSK wieder ein Erfolgserlebnis zu verschaffen. Der Gastgeber befindet sich nach dem 2:1 in Schilksee allerdings auf dem aufsteigenden Ast. Der Dreier beim Schlusslicht markierte schließlich den ersten Erfolg nach zuvor sechs Spielen ohne dreifachen Punktgewinn (0-3-3).
 
VfB Oldenburg – BV Cloppenburg (So., 15 Uhr)
Klarer können die Rollen kaum verteilt sein: Der VfB hat die vergangenen sechs Partien
gewonnen, und der BVC blieb in den letzten vier Spielen ohne Punkte. Aber dieses Duell ist eben auch ein Derby, und die haben – ähnlich wie Pokalspiele – ihre eigenen Gesetze. So ganz ohne Hoffnung machen sich die Cloppenburger also nicht auf dem Weg zum Tabellenführer.

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