Lübeck – Wo soll das noch hinführen? In der Kreisklasse A der Alt-Herren kam es am Samstagnachmittag zu einem Spielabbruch bei der Partie VfL Vorwerk gegen VfL Bad Schwartau. Ein verletzter Spieler, mehrere Strafanzeigen und ein demoliertes Auto waren das Ergebnis der 1:0-Führung der Ostholsteiner zur Pause.

Nach Aussagen von Zeugen soll es auf dem Weg zur Kabine zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Dabei wurde ein Spieler der Gäste von vier Gegenspielern hinter einen Container gezogen und dort mit Fußtritten ins Gesicht schwer verletzt. Im Krankenhaus wurde ein Nasenbeinbruch festgestellt. Weitere Informationen zum Zustand des Verletzten stehen derzeit noch nicht fest. Die Polizei bestätigte einen Einsatz mit mehreren Streifenwagen am Stadion Tremser Teich und stellte den Spielberichtsbogen sicher, nahm mehrere Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung auf.

Das alles passierte vor den Augen vieler Kinder und Frauen. Andreas Schaack, Trainer der Riesebusch-Kicker war absolut fassungslos: „Das Spiel war absolut fair und wir führten zur Pause und dann ging alles ganz schnell. Vier Gegner sind auf unseren Spieler losgegangen, zogen ihn zwischen Container, Auto und drückten ihn an den Zaun. Er hatte keine Chance und dann traten sie auf ihn ein. Sein 9-Jähriger Sohn war auch dabei und hat das zum Glück nicht mitbekommen. Es war absolut schrecklich, wie er danach aussah. Das Trikot voller Blut und das Gesicht übel zugerichtet. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn nicht jemand von uns dazwischen gegangen wäre. Ich schäme mich unendlich für den Lübecker Fußball, dass so etwas passiert ist“, sagte er am Abend.

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Schwartaus Fußballabteilungsleiter Klaus Alves war geschockt und sagte bei HL-SPORTS: „Ich war selbst nicht dabei und habe selbst nur gehört, was passiert sein soll. Das ist sehr traurig. Es wird anscheinend immer schlimmer.“ Sein Gegenüber Hans-Jürgen Peters war ebenfalls nicht vor Ort und sagte: „Ich habe von dem Vorfall persönlich nichts mitbekommen und kann dazu leider nichts sagen, es wäre alles reine Spekulation. Nur das Eine: Gewalt ist absolut verächtlich und hat auf dem Sportplatz überhaupt nichts zu suchen.“

Erst vor zwei Wochen gab es einen ähnlichen Vorfall bei einem Herren-Verbandsliga-Spiel in Güster. Hier mehr dazu.

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