Hamburg – Den Punktgewinn mit dem 0:0 gegen Bayer Leverkusen muss der Hamburger SV möglicherweise teuer bezahlen. Aaron Hunt, der acht Minuten vor dem Abpfiff verletzt vom Platz musste, wird heute untersucht. „Es könnte sein, dass er einen Muskelfaserriss erlitten hat“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

In der 50. Minute hatte Hunt eine großartige Chance, doch sein Rechtsschuss verfehlte das Tor.„Wir wollten nach Berlin eine Reaktion und das haben wir geschafft. Wir haben heute eine geschlossene Mannschafsleistung gezeigt“, sagte Hunt. „Natürlich ist man so kurz nach dem Spiel nie ganz zufrieden, gerade wenn man wie ich die Chance hatte, das 1:0 zu erzielen. Gegen Schalke haben wir ein ähnlich intensives und enges Spiel mit 0:1 verloren. Dieses Mal konnten wir einen Punkt mitnehmen“, kommentierte Hunt weiter.

Die erste Spielanalyse von Bruno Labbadia fiel so aus: „In der ersten Halbzeit war Leverkusen das stärkere Team und hat vor allem gut gepresst. In der Pause haben wir dann gesagt, dass wir schneller im Kopf werden und mit mehr Spannung und Willen in die Zweikämpfe gehen müssen. Das ist uns gelungen und wir haben eine der spielstärksten Mannschaften der Bundesliga von unserem Tor fern gehalten. Wenn wir unsere größte Chance nach knapp einer Stunde noch nutzen, dann hätten wir die Partie sogar gewinnen können. Nach den letzten beiden Spielen war das heute eine gute Reaktion meiner Mannschaft.“

Labbadia äußerte sich auch zur vieldiskutierten Torwart-Frage: „Natürlich, auch René hat heute super gehalten. Ich habe mich erst sehr spät dafür entschieden, ihm den Vorzug vor Drobo zu geben. Sie haben im Training nochmal richtig Gas gegeben und sich nach vorne gepeitscht. Die Entscheidung war nicht einfach für mich, aber es ist als Trainer ein angenehmes Problem, wenn man zwei so starke Keeper hat. Letztlich haben wir uns für Rene entschieden, weil wir uns zum Beginn der Saison für ihn als Nummer 1 festgelegt haben und er seinen Platz durch eine Verletzung verloren hatte.“

Das Vertrauen des Trainers honorierte Adler mit zwei Glanzparaden, die den HSV im Spiel hielten. „Vor allem auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen und insgesamt ist es ein tolles Gefühl, zu null zu spielen. Wir haben zwei gute Torhüter in unserem Team, die es beide verdient hätten zu spielen. Natürlich ist das keine einfache Situation, aber wir trainieren beide sehr gut und pushen uns in Bezug auf unsere Leistungen gegenseitig hoch. Das hilft letztlich der gesamten Mannschaft. Ich bin froh, heute das Vertrauen vom Trainer bekommen zu haben und konnte es glaube ich zurückzahlen. Was die Fans dabei heute nicht nur mit tollen Choreo abgeliefert haben, war wieder einmal sensationell. Es ist schön zu sehen, welchen Weg wir zusammen in den letzten Jahren gegangen sind und wie wir uns gegenseitig unterstützen“, sagte Adler nach seinem starken Comeback.

Das Statement von Leverkusens Trainer Roger Schmidt: „Der HSV ist eine sehr gute Mannschaft in einem sehr guten Zustand. Eigentlich ist ein Punkt daher nicht schlecht, doch aufgrund der ersten Halbzeit bin ich damit nicht ganz zufrieden. Wir waren sehr dominant, haben unsere Angriffe aber nicht gut zu Ende gespielt und die Chancen nicht genutzt. Im zweiten Durchgang habe ich dann ein anderes Spiel gesehen. Es war hart umkämpft und der HSV hatte gute Möglichkeiten. Nach hinten raus müssen wir mit diesem Ergebnis in einem Kampfspiel leben.“

So spielten sie:

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Hamburger SV: Adler – Diekmeier, Djourou, Spahic, Ostrzolek – Ekdal, Holtby – Müller (65. Gregoritsch), Hunt (82. Diaz), Ilicevic – Lasogga (78. Schipplock)

Bayer 04 Leverkusen: Leno – Donati (77. Calhanoglu), Tah, Papadopoulos, Boenisch – Kramer, Toprak (59. Jedvaj) – Bellarabi, Brandt (63. Mehmedi) – Kießling, Hernandez
Zuschauer: 54.957

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Gelbe Karten: Hunt (26.), Lasogga (30.), Ekdal (38.), Ilicevic (59.), Diaz (88.), Spahic (90.) / Chicharito (74.), Jedvaj (75.)

Der 9. Spieltag:

Hamburg – Leverkusen 0:0
Bremen – München 0:1
Augsburg – Darmstadt 0:2
Wolfsburg – Hoffenheim 4:2
Schalke – Berlin 2:1
Frankfurt – Mönchengladbach 1:5
Heute (18.10.) spielen:
Köln – Hannover
Stuttgart – Ingolstadt

 

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