Lübeck – Christopher Kramer (Foto) ist wohl der Neuzugang, der am meisten von sich Reden macht. Der 26-Jährige Stürmer wechselte im Sommer vom Absteiger VfR Neumünster zum VfB Lübeck und schiebt die Grün-Weißen nach vorne. 14 Treffer in 20 Spielen (8 in 16 Ligapartien). Der Junge ist Top! Und dabei fühlt sich der Kieler in der Hansestadt richtig wohl.

HL-SPORTS wollte vor dem Landespokalhalbfinale gegen Holstein Kiel (Samstag um 14 Uhr auf der Lohmüler), für den Kramer zwei Jahre spielte, wissen: Wie machst du das?

Er antwortete: „Ich bin eigentlich gar kein gelernter Stürmer und habe in der Jugend in der Verteidigung angefangen. Ich bin dann immer weiter nach vorne gerückt und erst im letzten A-Jugend-Jahr bin ich im Sturm angekommen. Das hat super funktioniert und ich fühle mich dort sehr wohl. Es gehört neben dem Instinkt und der Körpersprache aber auch eine Menge Glück dazu. Das wichtigste ist aber der unbedingte Wille, den Ball einnetzen zu wollen. Den habe ich.“

Kramer blickt auf das Landesderby mit vollen Emotionen. Gegen seinen Ex-Club traf er bereits im Finale der vergangenen Saison zum entscheidenden Sieg. Wie er am Samstag in die Partie hineingeht, verrät er wie folgt: „Ich habe beim Stadtkonkurrenten Kilia Kiel in der Jugend gespielt und bin dort aufgewachsen. Für mich bedeutete das immer Motivation pur, gegen Holstein zu spielen. Und so wird es auch am Samstag sein. Wir wollen ins Finale!“

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Dabei hat der Goalgetter mit einigen Holstein-Fans eine Rechnung offen. Im August wurden sein Bruder und er in einem Billard-Café in Kiel Opfer einer Gewaltattacke. Die bleibenden Schäden sind sichtbar. Eine Narbe ziert seitdem sein Gesicht. Sie kam von einem Barhocker, mit dem ein Kieler Fan auf ihn einschlug. „Es war ein Schock, und ich habe ich nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren kann. Einen Sportler anzugreifen, nur weil er für den Erzrivalen spielt. Das ist ein „No-Go“.

Ein Kilia-Jung‘ denkt Grün-Weiß! Und er will am Samstag wieder knipsen, denn seine Erinnerung an die Zeit dorthin ist nicht nur positiv. „Gut war es bei der U23, an die Profizeit habe ich weniger gute Gedanken.“

In seiner persönlichen Zukunft sieht sich Kramer in der 3. Liga – Am liebsten mit dem VfB!

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