Lübeck – Die Verbandsliga der Frauen dürfte die Liga, wo prozentual die wenigsten Spiele am letzten Wochenende ausfielen. Nur die Partie zwischen dem SV Neuenbrook/Rethwisch und dem SV Eichede fiel aus. Ansonsten wurde gespielt und Tabellenführer SG Siems-Dänischburg musste dabei einen weiteren Rückschlag verkraften. Trotz 2:0-Pausenführung reichte es im Derby gegen den ATSV Stockelsdorf nur zu einem 2:2. Ein Punkt, den Stodo wie einen Sieg feierte. Der Ratzeburger SV stürmt derweil weiter munter durch die Liga und springt nach einem klaren 4:0 über den VfL Kellinghusen auf Platz zwei. Einen lockeren Heimsieg gab es auch für den VfL Oldesloe (4:0 gegen Wilstermarsch), während die SG Olympia-PTSK mit 4:2 in Fischbek gewann.

SG Siems-Dänischburg – ATSV Stockelsdorf 2:2 (2:0)
Tore: 1:0, 2:0 Burow (29./42.), 2:1 von Lengerke (50.), 2:2 Andrienko (77.)
Bes. Vorkommnis: Jacobi (SG) hält Foulelfmeter von Höppner (81.)

Es war ein rassiges Derby zwischen dem Tabellenführer und dem Tabellenvierten. Wie erwartet bestimmte Siems über weite Strecken der ersten Hälfte die Partie, doch Stockelsdorf hielt bei bestem Fritz Walter-Wetter kämpferisch dagegen. Beide Mannschaften schenkten sich wenig, spielten mit Haken und Ösen und ließen richtiges Derby-Feeling aufkommen. Spielerisch bestimmte die SG Siems-Dänischburg die erste Halbzeit, allein Torjägerin Martha Thomaschewski versiebte in der Anfangsviertelstunde drei dicke Möglichkeiten. Der ATSV, stark ersatzgeschwächt, brauchte seine Zeit um in die Partie zu bekommen, hatte durch Tatjana Nötzel aber auch eine gute Gelegenheit. Etwas aus dem Nichts erzielte dann Siems die Führung, Carmen Burow traf per Bogenlampe aus rund 25 Metern. ATSV-Keeperin Sarah Volkmann machte dabei keine gute Figur. Im Anschluss parierte die Kapitänin der Gäste aber noch einige Siemser-Chancen, war dann beim 2:0 durch Burow aber machtlos. Nach dem Seitenwechsel überraschte Stodo die Gegner mit dem Anschlusstreffer durch Victoria von Lengerke. In der Folge verlor Siems völlig den Faden, der ATSV übernahm das Kommando und hatte Chancen. Johanna Jacobi zwischen den Pfosten war es zu verdanken, dass die Führung des Spitzenreiters lange hielt. Doch schließlich konnte Maria Andrienko per schönem Fernschuss die SG-Torfrau zum 2:2 überwinden, allerdings machte auch Jacobi beim Gegentreffer eine zumindest unglückliche Figur. Neun Minuten vor dem Ende rettete sie dann ihrer Mannschaft einen Punkt, als sie einen Foulelfmeter von Höppner parieren konnte. Die letzte Chane hatte dann Siems in der Schlussminute, Kupferschmidt traf aber aus zwei Metern per Kopf nicht das Tor. Am Ende blieb es beim leistungsgerechten Remis zur Pause.

Für Kambiz Tafazoli, Trainer der SG Siems-Dänischburg, war das Ergebnis zu wenig: „Das Unentschieden geht in Ordnung, aber wir hätten eigentlich zur Pause die Partie schon entschieden haben müssen, so viele Chancen wie wir hatten. Nach dem 2:1 haben wir völlig den Faden verloren und hätten uns am Ende nicht beschweren dürfen, wenn wir die Partie noch ganz aus der Hand geben. Unerklärlich ist auch das „Gebolze“ mit langen Bällen – das kenne ich von meiner Mannschaft nicht. So müssen wir mit dem Remis zufrieden sein.“

Zufrieden war hingegen Stodo-Coach Günther Lehmann, vor allem mit den zweiten 45 Minuten: „In einen guten und fairen Derby war Siems in der 1. Halbzeit die klar dominierende Mannschaft. Wir bekamen keinen Zugriff auf die überagenden Außen Martha Thomaschewski und Sarah Koch und konnten uns bei unserer überagenden Torhüterin Sarah Volkmann bedanken das es zur Halbzeit nur 2:0 stand. In der 2.Halbzeit war meine Mannschaft die klar Bessere, zeigte die richtige Einstellung und gewann die Zweikämpfe. Folgerichtig konnten wir verdient ausgleichen. Unter dem Strich ist es aus meiner Sicht ein gerechtes Unentschieden, auch wenn wir in der Schlussphase noch einen 11er verschossen haben. Die Einstellung in der zweiten Halbzeit und wie die Mannschaft ein schon verloren geglaubtes Spiel gegen starke Siemserinnen gedreht hat, verdient Respekt.“

Anzeige
AOK

Hier geht es zur TV-Zusammenfassung der Partie.

Ratzeburger SV – VfL Kellinghusen 4:0 (4:0)
Tore: 1:0 Baalmann (20.), 2:0 Howe (30.), 3:0 Saupper (43.), 4:0 Baalmann (45.)

Gegen den Tabellenvorletzten VfL Kellinghusen ließen die Fußballerinnen des Ratzeburger SV nichts anbrennen und dürfen nun zumindest eine Woche lang von Rang zwei der Verbandsliga-Tabelle auf die Konkurrenz schauen. Da die Böden am Riemannplatz durch den Dauerregen am Sonntag aufgeweicht waren, musste man auf den ungeliebten Kunstrasen ausweichen. Die Enge ließ zunächst wenig Spielfluss zu, viele Aktionen blieben Stückwerk. Trotzdem zeigte sich der RSV überlegen und ging durch einen Treffer von Hannah Baalmann verdient in Führung. Tanja Howe glänzte zehn Minuten später mit einem Kopfballtor und profitierte genauso von einer Baalmann-Vorarbeit wie Valerie Saupper. Als die junge Hannah Baalmann kurz vor dem Halbzeitpfiff ihr zweites Tor erzielte, war der Sack zu – der nächste „Dreier" eingefahren. Die Highlights der zweiten Halbzeit beliefen sich nur noch auf einige vergebene Chancen und einen von Bianca Sass gehaltenen Handelfmeter in der Schlussphase.

„Die Erfolgsgaranten unseres Teams sind aber nicht nur die zurzeit gut treffenden Stürmerinnen – die jüngste Siegesserie haben wir vor allem unserer starken Viererkette zu verdanken", lobte Trainer Marcus Jatsch.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -