Hamburg – Das war kein guter Tag für den HSV. Rein tabellarisch ist zwar alles besser als erwartet, doch vom Trainingsgelände und zur Geschäftslage kommen weniger gute Nachrichten: Torwart René Adler hat sich gestern beim Training verletzt, musste mit dem Golf-Cart vom Platz gefahren werden, und der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer musste ein Rekord-Minus von 16,9 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2014/15 erklären.

„Die Kader-Kosten und der sportliche Erfolg des HSV standen zu lange in einem Missverhältnis", sagte Finanzvorstand Frank Wettstein. „Insbesondere die aus den hohen Investitionen in neue Spieler resultierenden Abschreibungen führen zu einem Konzernjahresfehlbetrag von 16,9 Millionen Euro“, so Wettstein weiter.

Auf seiner Homepage veröffentlichte der HSV ein Interview mit Wettstein, der vorschnelle Verkäufe im Winter ausschloss: „Die wird es nicht geben. Wenn es aber Anfragen für unsere Spieler gibt, werden wir diese seriös prüfen und aus der sportlichen Perspektive beurteilen. Erfahrungsgemäß sind die Transfer-Tätigkeiten im Winter aber ohnehin überschaubar. Daher erwarte ich keine außergewöhnlichen Aktivitäten."

Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer fügte hinzu: „Der HSV hat in vier Jahren dreimal gegen den Abstieg gespielt und in vielen Bereichen seine Wettbewerbsfähigkeit verloren. Unsere Investitionen, unter anderem in den Kader, den gesamten Trainerstab, auch dem des Nachwuchses, die medizinische Betreuung und die Infrastruktur, beispielsweise bei der Neuplanung des Campus, waren unumgänglich. Alle diese Maßnahmen sind als Investition in die Zukunft zu verstehen, um den HSV konkurrenzfähig zu machen.“

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Zurück zum Trainingsgelände, zur letzten öffentlichen Einheit vor dem Spiel gegen Mainz am Sonnabend (15.30Uhr) im Volksparkstadion. Emir Spahic trainierte nach seinem Bänderanriss individuell mit Athletik-Trainer Sebastian Grützner; Zoltan Stieber ist ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und Aaron Hunt hofft auf ein Comeback am Sonnabend. Mindestens ein Platz auf der Bank dürfte ihm sicher sein.

René Adler wird heute nicht trainieren, ob er gegen Mainz spielen kann, ist fraglich.

Lewis Holtby strahlt vor der Partie gegen einen seiner Ex-Klubs (30 Bundesligaspiele, 4 Tore) dennoch Zuversicht aus: „Wir haben einen tollen Teamspirit. Vorne sind wir effizient und hinten stabil. Die letzten Spiele geben uns Rückenwind.“

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