Lübeck – Die glorreiche Idee einer bevorstehenden Kreisliga-Zusammenlegung zwischen Lübeck und Ostholstein zur Saison 2017/18 machte Anfang der Woche die Runde. Mit 18 Clubs soll die angebliche neue Staffel die beiden Kreisfußballverbände (KFV) vereinen. Zehn Vereine aus der Hansestadt und acht aus dem ostholsteinischen Gebiet. „Alles totaler Quatsch“, sagt Harry Klann, Medienbeauftragter des Lübecker KFV, bei HL-SPORTS. „Da scheint jemand etwas in den falschen Hals bekommen zu haben“, stellt er klar.

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„Das ist nicht geplant. Wir haben zwei sehr gut funktionierende Kreisligen und es ist nicht geplant, hier eine Zusammenlegung voranzutreiben. Die Gebietsreform des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV) sieht das auch nicht vor und das wurde auch immer so kommuniziert. Wie man nun wieder eine Panikmache in die Köpfe der Fußballer pflanzen möchte, ist mir ein Rätsel. Ich bin stinksauer darüber, weil das Thema bei uns im KFV-Vorstand gar nicht besprochen wurde“, fügt Klann erbost hinzu.

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Und doch – es gibt es diese Zusammenarbeit schon zwischen der Stadt und dem ländlichen Fußball. Die Frauen machen es vor und spielen in gemeinsamen Ligen der Kreisliga und Kreisklasse. Sollte es bei den Herren eine Neuordnung der Verbandsligen (drei sind landesweit im Gespräch) geben, wäre ein Zwischenschritt zwischen Kreis- und Verbandsliga möglich. Jedoch sollen hier geographische Aspekte den Ausschlag geben. So würde ein Club aus Fehmarn sicher eher in der Gegend um Plön kicken und Krummesse wohl in Lübeck. Eine vergleichbare Lage wie in der Kreisliga Stormarn/Lauenburg existiert in Lübeck und Ostholstein nicht.

Klaus Schneider, Spielausschussobmann des SHFV dazu bei HL-SPORTS: „Diese Ideen einer Zusammenlegung der Kreisligen Lübeck und Ostholstein war noch nie ein Thema und ich denke, dass man das dort auch gar nicht möchte.“
Und genau so ist es, wie es Schneider vermutet. Stefan Ramm, Spielausschussobmann für die Ostholsteiner Kicker, meint deutlich: „Wir wollen eigenständig bleiben, auch wenn man in Kiel manchmal gerne etwas anderes sehen würde, denken wir nicht an so eine Fusion.“ Damit haut er in die gleiche Kerbe wie in Lübeck, wo man solche Gedankenwirrungen ebenso ablehnt.
Das untermauert Ramms Kollege Dennis Keske aus der Hansestadt und sagt bei HL-SPORTS: „Ich kann nur sagen, dass ich doch sehr überrascht war, als ich dies gestern gelesen habe, da ich hierzu bisher überhaupt keine Informationen habe. Ich denke, dass wir eine leistungsstarke Kreisliga haben und ein Zusammenschluss der Kreisligen aus unserer Sicht nicht notwendig ist.“

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