Hamburg – Der HSV Supporters Club fordert die sofortige Löschung der Datei „Gewalt- und Szenegruppen“, die bei der Polizei Hamburg geführt wird. Der Supporters Club ist eine Abteilung des HSV mit mehr als 54.000 Mitgliedern. Geleitet wird die Abteilung von einer fünfköpfigen ehrenamtlichen Abteilungsleitung. Im Alltagsgeschäft wird sie von einem hauptamtlichen Geschäftsführer sowie aktuell zwölf Mitarbeitern plus Teilzeitkräften und Aushilfen unterstützt. Auch außerhalb Hamburgs hat der SC mehrere Hundert ehrenamtliche Helfer, die ihn bei der täglichen Arbeit in unterschiedlichen Städten und Regionen in Deutschland unterstützen.

In einer Mitteilung der Abteilung heißt es nun, man habe „mit allergrößter Irritation und absolutem Unverständnis zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Polizei Hamburg eine Datei `Gewalt- und Szenegruppen´ führt, in der auch Anhänger des HSV geführt werden“.

Weiter heißt es: „Skandalös ist an der Datei unter anderem, dass die Polizei in der Vergangenheit immer behauptet hatte, eine solche Datei gäbe es in Hamburg nicht. Wie sich jetzt herausgestellt hat, waren diese Informationen wider besseren Wissens falsch und die Öffentlichkeit wurde anscheinend bewusst belogen.

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Und, mit der Datei wird das vom Bundesverfassungsgericht schon 1984 festgestellte Recht auf informationelle Selbstbestimmung schlicht und ergreifend ignoriert. Betroffene hatten, und haben, nicht mal ansatzweise Erkenntnis darüber, dass die Polizei Hamburg Daten über sie führt und auf unbestimmte Zeit speichert.

Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle und auf Ausgleich fokussierte Zusammenarbeit mit der Polizei nicht darstellbar oder zu vermitteln.

Wir fordern die Polizei Hamburg, die zuständige Innenbehörde und den Senat der Hansestadt Hamburg auf, diesen Skandal umgehend öffentlich aufzuklären und diese Datei sofort zu löschen und zu schließen.“

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