Lübeck – Ein bisschen besser wurde es in den vergangenen Tagen. Der Regen fällt nicht mehr so unaufhaltsam wie noch am vergangenen Wochenende, als gleich sieben der neun Partien abgesagt werden mussten. Ob der 23. Spieltag der Regionalliga Nord nun ohne Spielausfälle über  die Bühne geht,  lässt  sich derzeit  allerdings  nicht mit  Sicherheit  sagen. Eine steht allerdings fest: Es wäre schade um jedes einzelne Duell.

Diese Woche gibt es bei HL-SPORTS zwei Interviews. Zum einen mit Deran Toksöz (Foto) von Eintracht Norderstedt und zum anderen mit Jan-Niclas Bräuning vom TSV Schilksee.

BV Cloppenburg – Eintracht Braunschweig II (Fr., 19 Uhr)
Seit 14 Partien wartet der Gastgeber mittlerweile auf einen dreifachen Punktgewinn. Immerhin waren dem glatten 0:6 in Meppen aber drei Unentschieden vorausgegangen – die allerdings aus dem vergangenen Jahr datierten. Nun ist mit Eintracht Braunschweig II eine Mannschaft zu Gast, die am vergangenen Spieltag, bei ihrem Auftakt ins neue Fußballjahr, mit einem 1:0- Heimsieg über den VfL Wolfsburg II zu überraschen wusste. Der Vorteil dürfte also erneut beim Cloppenburg Gegner liegen. Womöglich besteht aber genau darin eine Chance für den Tabellenvorletzten.

SpVgg Drochtersen/Assel – Hamburger SV II (19.30 Uhr)
Auf geht’s zum Elb-Derby: Wer hätte vor der Saison gedacht, dass die SpVgg als Favorit in diese Partie gehen würde? Der Tabellenfünfte ist seit sieben Partien unbesiegt (4-3-0), und bereits jetzt gilt Drochtersen/Assel als die Überraschung der Saison. Der Gast aus Hamburg ist zwar auch seit vier Partien ohne Niederlage (2-2-0), absolviert aber eine unerwartet durchwachsende Saison und belegt nur den 14. Platz. Allerdings: In diesem Jahr waren weder der Aufsteiger noch sein prominenter Gegner aktiv. Wer weiß, was sich in der Winterpause so alles getan hat bei diesen Mannschaften?

VfL Wolfsburg II – Hannover 96 II (Sa., 12 Uhr)
Als „Rückschlag“ bezeichnete VfL-Coach Valérien Ismaël die „ärgerliche“ 0:1-Niederlage in Braunschweig. Im Derby gegen 96 II darf sich der Tabellenzweite nun keinen weiteren Ausrutscher erlauben, will er dranbleiben am Spitzenreiter aus Oldenburg. Mittlerweile werden beide Mannschaften nämlich durch fünf Punkte voneinander getrennt, zudem befindet sich der VfB noch mit einem Spiel im Rückstand. Der Gast aus Hannover tritt dagegen vergleichsweise gelassen an. Nach einer längeren Durststrecke blieb der 13. vier Spiele ohne Niederlage (2-2-0). In 2016 kam 96 allerdings noch nicht zum Einsatz, und angesichts der nur sechs Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone käme dem Team der ein oder andere Punkt durchaus recht.

Goslarer SC – FC St. Pauli II (Sa., 14 Uhr)
Tabellennachbarn im Einsatz. Beide Teams sammelten bislang 23 Punkte und belegen die Plätze zwölf  (Goslar) und elf (St. Pauli). Mit  anderen Worten: Wer dieses Duell für sich entscheidet, dürfte eine ganze Menge Luft zwischen sich und die Abstiegszone bringen. Dabei warten diese Gegner noch auf den ersten dreifachen Punktgewinn in diesem Jahr. Während Goslar zum Auftakt im Januar mit 0:3 in Norderstedt verloren hatte, kam St. Pauli nach dem
2:2 gegen Hildesheim zu einer knappen 0:1-Niederlage in Oldenburg vor rund zwei Wochen.

TSV Schilksee – TSV Havelse (So., 14 Uhr)
Noch immer wartet der Gastgeber auf den ersten Saisonerfolg, das letzte Unentschieden liegt bereits fünf Partien zurück. Der TSV Schilksee dürfte auch in seinem 19. Spiel als Außenseiter gelten. Als Tabellensiebter zählt der TSV aus Havelse zu den Teams ohne Sorgen. Allerdings: Auch die Niedersachsen warten nach einer längeren Siegesserie seit fünf Partien auf einen dreifachen Punktgewinn (0-3-2). Zum Jahresauftakt war der Gast vor rund zwei Wochen zu einem 2:2 in Lüneburg gekommen.

HL-SPORTS: Hallo Jan, ihr seid im Moment in einer verlängerten Winterpause. Wie ist es, sich Woche für Woche auf ein Spiel vorzubereiten, dass dann ausfällt?

Jan-Niclas Bräuning: „Natürlich ist das nicht optimal. Gerade nach dem guten aber leider erfolglosen Start gegen Norderstedt hätten wir gerne unsere nächsten Punktspiele planmäßig austragen wollen. Wir versuchen uns jede Woche so vorzubereiten, als würde das Spiel stattfinden. Durch Testspiele oder Spielformen im Training versucht man irgendwie ein Rhythmus zu bekommen.“

HL-SPORTS: Als Tabellenletzter wettet man eher gegen euch. Wie könnt ihr den Klassenerhalt doch noch schaffen?

Jan-Niclas Bräuning: „Ich glaube in unserer Situation ist nicht an Klassenerhalt oder ähnliches zu denken. Wir wollen als Mannschaft einfach jede Woche eine gute Leistung bringen, Spaß haben und natürlich noch ein paar Erfolgserlebnisse feiern. Sprich so viele Punkte wie möglich holen.“

HL-SPORTS: Was hat sich durch den Trainerwechsel geändert?

Jan-Niclas Bräuning: „Ich würde nicht sagen, dass sich viel geändert hat. Wir trainieren mehr auf dem Platz und weniger im Kraftraum. Außerdem sagt der Trainer, wir sollen an uns glauben und selbstbewusst sein.“

HL-SPORTS: Du bist seit dem vergangenen Sommer in Schilksee. Wie gefällt dir der Verein und was ist das Besondere am TSV?

Jan-Niclas Bräuning: „Der TSV Schilksee ist eine Art Projekt. Man hat es geschafft in wenigen Jahren von der Kreisklasse in die Regionalliga aufzusteigen. Das gibt es sicherlich in dieser Art und Weise nicht allzu häufig.“

RS: Groß geworden bist du in Bordesholm und schon früh in die Holsteiner Jugend gewechselt. Was hast du bei den Störchen für dich mitnehmen können?

Jan-Niclas Bräuning: Während  meinen vielen Jahren bei Holstein habe ich unter vielen Trainern trainiert und habe dadurch viel gelernt. Bei Holstein spielen immer die besten Spieler. Man muss sich immer durchsetzen und sich behaupten. Außerdem spielt man in der Jugend fast immer die höchste Spielklasse und darf sich mit den besten Spielern Deutschland messen, wodurch man viel lernt und auch Erfahrung sammelt die man später weitergeben kann.

HL-SPORTS: Dein Vertrag läuft im Sommer aus. Gab es schon Gespräche mit den Schilkseern Verantwortlichen oder wirst du den Verein verlassen?

Jan-Niclas Bräuning: „Ja es gab schon ein Gespräch mit den Verantwortlichen vom TSV und diese Woche wird noch eins folgen. Es gab allerdings auch Gespräche mit anderen Vereinen. Ob ich den TSV verlasse oder bleibe, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.“

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HL-SPORTS: Danke.

ETSV Weiche Flensburg – SV Meppen (So., 14 Uhr)
Ein Spitzenspiel. Der Dritte empfängt den Vierten, und beide Teams landeten zuletzt ein Erfolgserlebnis. Der Gastgeber beendete beim 2:0 über Norderstedt eine drei Spiele andauernde Serie ohne Sieg, und der SVM rehabilitierte sich beim 6:0 über Cloppenburg für die Niederlagen gegen Oldenburg (1:5) und Wolfsburg (0:1). Nun scheinen also beide gerüstet für ein Duell auf gehobenem Niveau.

VfV Borussia 06 Hildesheim – FC Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)
Gleich zwei Mal in Folge trennte sich der Gastgeber zuletzt mit einem 2:2. Sowohl bei St. Pauli als  auch  gegen  Weiche  Flensburg  sicherte  sich  der  Aufsteiger  einen  Punkt.  Um  seine Situation nachhaltig zu verbessern, sollte der VfV06, derzeit 16., allerdings ruhig mal drei Punkte holen. Doch die Eintracht aus Norderstedt kommt als Tabellensechster nach Hildesheim. Sie verlor zwar zuletzt mit 0:2 in Flensburg, scheint die lange Durststrecke der Hinrunde aber ebenso überwunden zu haben wie die anhaltenden Personalprobleme. Oder besser: Norderstedt hat offenbar einen Weg gefunden, wie mit den diversen Verletzten umzugehen ist. Denn nach wie vor fehlt eine ganze Reihe von Spielern.

HL-SPORTS: Hallo Deran, zwei Siege und eine Niederlage ist eure Ausbeute aus den ersten drei Spielen. Wie hast du dich wieder ins Team eingelebt?

Deran Toksöz: „Aus drei Spielen zwei Siege zu holen, ist immer schön! Natürlich haben wir uns in Flensburg mehr erwünscht, aber leider haben wir gar nicht ins Spiel gefunden. Aber im Großen und Ganzen sind wir gut gestartet und darüber freuen wir uns und hoffen das wir noch viele Siege holen die Rückrunde.“

HL-SPORTS: Du warst lange verletzt. Was hattest du und wie war die Zeit für dich?

Deran Toksöz: „Die Zeit war natürlich nicht schön. Ich glaub jeder Fußballer will der Mannschaften helfen und wenn es dann noch nicht so gut läuft für die Mannschaft dann ist es umso ärgerlicher. Aber jetzt bin ich wieder da und ich genieße die Zeit.“

HL-SPORTS: Gegen Weiche habt ihr 0:2 verloren und es scheint, dass ihr mit den Top-Teams der Liga noch nicht so richtig mithalten könnt, schaut man sich die Ergebnisse der Hinrunde an. Woran liegt das?

Deran Toksöz: „Erst Mal sind wir kein Top-Team und wollen nur die Konkurrenz ärgern, deswegen freuen wir uns über Siege gegen die Großen, aber müssen natürlich auf uns schauen, dass wir guten Fußball spielen und die Top-Mannschaften ärgern.“

HL-SPORTS: Mit Jan Lüneburg zusammen bist du der beste Torschütze bei der Eintracht und habt fast die Hälfte aller Treffer erzielt. Wie harmoniert das bei euch?

Deran Toksöz: „Wir haben eine gut eingespielte Mannschaft. Da ist es egal, wer die Tore schießt. Wir harmonieren als Mannschaft ganz gut. Aber wir beide hatten jetzt das Glück, dass wir die meisten Tore schießen. Das könnten auch andere in der Mannschaft. Solange ich eins mehr habe als Marin Mandic, bin ich sehr froh.“

HL-SPORTS: Was machst du außer dem Fußballspielen und wie sehen deine Pläne nach dem Somemr aus. Dein Vertrag läuft aus. Gab es schon Gespräche mit den Norderstedter Verantwortlichen?

Deran Toksöz: „Ja mein Vertrag läuft aus. Ich bin da aber sehr entspannt und offen für alles. Ich mache gerade eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann und bin im letzten Jahr und hoffe Ende des Jahres fertig.“

HL-SPORTS: Wäre die 3. Liga noch mal ein Traum von dir?

Deran Toksöz: „Erst Mal ist es ein Traum gesund zu bleiben und höchstmöglichen sportlichen Erfolg zu haben und der Rest kommt glaube ich von allein. Ich bin da eher entspannt!“

HL-SPORTS: Vielen Dank für das Interview.

VfB Oldenburg – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)
Nach dem „Arbeitssieg“ gegen St. Pauli (VfB-Coach Dietmar Hirsch) vor rund zwei Wochen steht der Spitzenreiter nun vor der nächsten Herausforderung. Der VfB Lübeck reist nicht nur als Tabellenneunter an, mit sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien, ihm bietet sich zudem die Chance, für eine Überraschung beim souveränen Tabellenführer zu sorgen. Eine Ausgangslage, mit der sich die Oldenburger in den kommenden Wochen sicher noch das ein oder andere Mal auseinandersetzen müssen. Aber auch das macht die Regionalliga Nord derzeit ja so spannend.

Lüneburger SK Hansa – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
Lediglich ein Sieg aus den vergangenen zehn Partien (1-4-5) hatte unangenehme Folgen für den LSK. Der Gastgeber belegt derzeit nur Rang 15, vier Punkte vor dem VfV06 Hildesheim auf dem ersten Abstiegsplatz. Mit dem BSV ist nun eine Mannschaft zu Gast, die sich zuletzt etwas Luft verschaffen konnte. Den Zehnten aus Rehden trennen allerdings auch nur vier Zähler von seinem Gegner. Auch in dieser Partie bietet sich also durchaus eine Chance. Der sie mit einem dreifachen Punktgewinn beendet, dürfte einen Sprung in der Tabelle machen.

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