Lübeck –  Der 15. Spieltag in der Frauen-Verbandsliga Süd steht auf dem Zettel und es könnte ein Fingerzeig werden, wie es in den kommenden Wochen weiter geht. Die SG Siems-Dänischburg ist holprig ins neue Jahr gestartet und der ATSV Stockelsdorf hat das einzige Spiel des Jahres gar verloren. Einzig beim Ratzeburger SV dürften die Mienen vor dem Topspiel etwas entspannter sein.

Ohne Frage, ein Holperstart kann anders aussehen, doch am Krummen Weg ist das Stirnrunzeln doch vorhanden. Der knappe Zittersieg in Kellinghusen und das unnötige Remis in Ratzeburg haben Siems in Sachen Meisterschaft wieder ins Hintertreffen geraten lassen. Aus eigener Kraft kann die SG den Titel nicht erringen. Entsprechend wurden die Zügel im Training nochmal angezogen, denn man will die Meisterschaft natürlich nicht kampflos abgeben. Um aber nicht vorzeitig ins Hintertreffen zu geraten, muss man die eigenen Hausaufgaben machen und vor allem die Chancenverwertung verbessern. Zu viele großartige Torgelegenheiten lässt die Siemsche Abteilung Attacke liegen. Hier gilt es den Hebel anzusetzen und da sollte tunlichst am Samstag mit begonnen werden, denn mit Aufsteiger BSG Eutin kommt eine unangenehm zu spielende Mannschaft in den Lübecker Norden. Zwar liegen die Ostholsteinerinnen nur auf Rang neun in der Tabelle, haben aber mit gerade einmal 22 Gegentoren eine sehr gute und stabile Defensive. Und schon oft hat die BSG mit guten Ergebnissen gegen Spitzenteams der Verbandsliga aufhorchen lassen.

Mit neuem Selbstvertrauen geht der ATSV Stockelsdorf am Sonntag ins Spitzenspiel gegen den Tabellennachbarn Ratzeburger SV. Zwar ging das einzige Spiel des Jahres klar verloren und auch die zahlreichen Ausfälle der letzten Wochen machten dem „Blau-Weißen Express“ zu schaffen, doch Trainer Günter Lehmann ist nach einer guten Trainingswoche guter Dinge. Aber nicht nur das Training war gut, auch die Tatsache, dass er wohl auf 15 Spielerinnen zurückgreifen kann, stimmen den Stodo-Coach froh. Von daher geht er mit gesundem Optimismus in die Partie am Sonntag, zumal man sich ein wenig an das letzte Jahr erinnert fühlt. Auch da kam Stockelsdorf schlecht aus dem Winter, nur um nach etwas Anlauf die Liga in Grund und Boden zu schießen. Allerdings muss Lehmann weiter auf Offensiv-Wirbelwind Maria Andrienko verzichten. Und auch im Tor könnte sich eine Lücke auf tun. Kapitänin Sarah Volkmann ist angeschlagen, daher entscheidet sich ein Einsatz wohl erst kurz vor Anpfiff. Und da hinter der etatmäßigen Nummer zwei Anette Wischnewski aus persönlichen Gründen ein Fragezeichen steht, könnte so im Tor eine Lücke entstehen.

Probleme, die Lehmanns Gegenüber Marc Hempel aktuell nicht. Beim RSV ist auf dem Platz alles in bester Ordnung. Nach der starken Vorbereitung holte man im bisher einzigen Spiel gegen Siems einen unverhofften, aber durchaus verdienten Punkt und sammelte vor dem zweiten, kleinen Derby der Saison weitere Punkte in Sachen Selbstvertrauen. Nun will man in Stockelsdorf den dritten Platz verteidigen, ist sich aber der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst. Aber man sieht es in Ratzeburg entspannt und hat nach „optimaler Vorbereitung“ (Hempel) die große Chance den driten Platz zu verteidigen. Zumal der RSV personell aus dem Vollen schöpfen kann.

Anzeige
Anzeige

Und dies sagten die beteiligten Trainer vor dem Wochenende:

SG Siems-Dänischburg – BSG Eutin (Samstag, 18.30 Uhr, Kurzer Weg)
Kambiz Tafazoli (SGSD): „Wir müssen endlich wieder dahin kommen, dass wir die einfachen Tore erzielen und von der ersten Minute an hellwach sind. Vielleicht denken auch einige, dass 70% für einen Sieg reichen. Dem ist nicht so und das sollte so langsam in allen Köpfen drin sein. Mit Eutin kommt eine defensiv gut organisierte Mannschaft, die es geht zu knacken gilt, ohne einem Rückstand hinterherzulaufen. Ob es uns gelingt, werden wir am Samstag nach dem Spiel sehen.“

ATSV Stockelsdorf – Ratzeburger SV (Sonntag, 14 Uhr, Rensefelder Weg)
Günter Lehmann (ATSV): „Dritter gegen Vierter, punktgleich, nur durch ein Tor getrennt: das  verspricht dem Papier nach ein Spiel auf Augenhöhe zu werden. Wenn wir unsere technischen Fertigkeiten und die körperliche Robustheit abrufen können werden wir das Spiel gewinnen können. Aber auch nur dann! Wir gehen mit dem nötigen Respekt in das Spiel, aber die Punkte wollen wir in Stockelsdorf lassen. Spannend wird es auf jeden Fall!“

Marc Hempel (RSV): „Mit Stockelsdorf haben wir das nächste Spitzenteam der Verbandsliga vor der Brust. Nach dem Punktgewinn letzte Woche trotzen meine Mädels vor Selbstvertrauen. Wir konnten uns unter der Woche optimal vorbereiten und sind gewillt, etwas Zählbares mit nach Ratzeburg zu nehmen. Mit Alena Schöning haben wir eine Debütantin im Kader und Valėrie Saupper kehrt nach ihrer Verletzung zurück in die Mannschaft.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -