Hamburg – In der 2. Bundesliga blieb dem FC St. Pauli nach dem 0:0 vom Freitagabend gegen Union Berlin gestern die Zuschauerrolle – und Zeit zur Regeneration. RB Leipzig eroberte sich mit einem 3:1 gegen den VfL Bochum die Tabellenführung, die sich der SC Freiburg am Montag mit einem Erfolg bei der Spielvereinigung Greuther Fürth zurückholen kann.

Nachhaltig wirkt bei den Braun-Weißen einer der Höhepunkte des Spiels gegen Union Berlin: Das Comeback von Ryo Miyaichi, der sich kurz vor dem Saisonstart im Juli einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen hatte.

„Den Moment, als unsere Fans meinen Namen durchs Stadion gerufen haben, werde ich nicht vergessen“, sagte der überglückliche Miyaichi nach dem Abpfiff. „Nervös und aufgeregt“ sei er gewesen. „Abder hat mein Trikot hochgehalten. Da wusste ich: Ich komme gleich rein“, beschrieb der 23-Jährige den Moment: Endlich zurück auf dem Rasen des Millerntor-Stadions. Hier stand Miyaichi am 18. Juli 2015 zuletzt auf dem Platz. Bei einem Zweikampf mit einem Spieler von Testspielgegner Rayo Vallecano riss sich der Sommer-Neuzugang vom FC Arsenal London das Kreuzband im linken Knie. Viel Reha und Training waren nötig, um endlich wieder zum Einsatz zu kommen. Am Freitagabend für 13 Minuten.

„Ryo braucht solche Kurzeinsätze wie heute, um sich wieder heranzuarbeiten. Sie sind gut für seine Weiterentwicklung“, erklärte Trainer Ewald Lienen. Der 62-Jährige fügte erfreut hinzu: „Wir können alle glücklich sein, dass er sich zurückgekämpft hat. Ein Dank geht an die medizinische Abteilung, die gute Arbeit geleistet hat. Körperlich ist er stärker als vorher, aber er braucht noch Zeit. Dass er in dieser Saison noch mal 90 Minuten spielen wird, halte ich für eine Utopie.“

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Über das Endergebnis konnte sich der 23-Jährige nicht so richtig freuen, umso mehr aber über die braun-weißen Fans. „Sie haben für eine tolle Atmosphäre gesorgt. Das war eine große Unterstützung für mich“, lobte der Flügelflitzer die St. Pauli-Fans.

Am Tag danach stand morgens Regeneration auf dem Plan. Die Spieler, die in der Start-Elf gestanden hatten, drehten mit dem Fahrrad eine Runde durch das Niendorfer Gehege. Mit Jan-Philipp Kalla, Dennis Rosin, Maurice Litka, Nico Empen, Leroy Mickels, Davidson Eden und Philipp Heerwagen schlossen sich gleich sieben Kiezkicker dem Abschlusstraining der U23 an. Eine dritte Gruppe absolvierte ein Spielersatztraining.

Weiterhin nur individuell trainieren konnten Jeremy Dudziak (Rückenprobleme), Joel Keller (muskuläre Probleme) und John Verhoek (Verletzung am Sprunggelenk). Das Trio arbeitete im Krafraum und ließ sich anschließend von der medizinischen Abteilung behandeln. Verhoek hängte sogar noch eine Runde auf dem Fahrrad hinten dran.

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