Lübeck – Vorweg gibt es aus Wolfsburg eine erste Meistermeldung. Lupo Martini Wolfsburg ist vorzeitig Meister der Oberliga Niedersachsen und steht als erster Aufsteiger in die Regionalliga Nord auf. Weil der zweitplatzierte Egestorf/Langredder am vergangenen Mittwoch mit 1:2 gegen Arminia Hannover verlor, sind die italienischen Autostadt-Kicker von Lupo ohne selbst zu spielen nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen.

Vor der Partie in Lübeck gab sich „Drossel“-Coach Enrico Maaßen in einem Interview bei HL-SPORTS trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende zuversichtlich.

HL-SPORTS: Hallo Enrico, wie lautet dein Fazit zur Niederlage gegen Rehden?

Enrico Maaßen: „Unnötig. Wir haben eine ganz starke erste Halbzeit gespielt und hätten nach 30 Minuten 3:0 führen müssen. Stattdessen steht es zum Pausentee 0:1, weil wir bei einem Standard schlecht gestaffelt waren. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann selbst aus dem Rhythmus gebracht und zu viel Stückwerk produziert. Das 0:2 in der 90. Minute war nicht mehr spielentscheidend, aber sehr unsportlich. Ein Rehdener Spieler nimmt sich den Schiedsrichterball und schießt ihn ins Tor. Unglaublich!“

HL-SPORTS: Ihr spielt trotzdem eine überragende Saison. Niemand hat damit in der Liga gerechnet. Ihr? Und wie bewertest du die bisherigen Leistungen?

Enrico Maaßen: „Was die Jungs in diesem aber auch schon im letzten Jahr geleistet haben ist unglaublich. Wir arbeiten sehr hart, sind sehr kritisch mit uns und haben eine sehr gute Mentalität und Atmosphäre innerhalb des Teams.“

HL-SPORTS: Platz 5, Pokalfinale… Was ist möglich in Drochtersen und kann man vielleicht mal davon träumen auch in der 3. Liga zu spielen?

Enrico Maaßen: „Wenn wir diese Platzierung halten können, wären wir nicht unglücklich!??
Aber es geht jetzt nach dem Klassenerhalt vorrangig darum, die jungen Spieler heranzuführen und ihnen die nötigen Spielanteile zu geben. Im Hinblick auf das Pokalfinale müssen wir die Spannung im Training und in der Liga halten, um dann auch die richtige Form an diesem außergewöhnlichen Tag für diese Region zu haben. Diese Frage wurde mir vor kurzem schon Mal gestellt, in diesem Moment wäre das für uns aus sportlicher und auch Infrastruktureller Sicht nicht realisierbar. Da sollten wir auch die Kirche im Dorf lassen.“

HL-SPORTS: Als nächstes müsst ihr zum VfB Lübeck. So richtig rund läuft es dort nicht. Beeinflusst das eure Taktik und wie werdet ihr auf der Lohmühle auftreten?

Enrico Maaßen: „Das stimmt, ich glaube Lübeck hinkt den eigenen Erwartungen hinterher, dennoch haben Sie uns im Hinspiel deutlich geschlagen, wir hatten einen gebrauchten Tag. Wir werden wie immer versuchen mit dem nötigen Respekt und ganz viel Selbstvertrauen den Gegner zu bespielen.“

HL-SPORTS: Wie sehen die Planungen für die kommende Saison aus. Einen ersten Neuzugang habt ihr vor kurzem vermeldet. Welche werden folgen und was strebt ihr in der neuen Spielzeit für eine Philosophie an?

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Enrico Maaßen: „Die Planungen für das nächste Jahr sind in vollem Gange, wir werden den Kader bedingt durch den einen oder anderen Abgang noch auf drei bis vier Positionen verändern. Das ist auch wichtig um den Konkurrenzkampf aufrechtzuerhalten. Unsere Philosophie ist es erfolgreich zu sein und das werden wir auch im nächsten Jahr versuchen.“

HL-SPORTS: Danke für das Interview.

Gleich drei Nachholspiele sorgten dafür, dass die Tabelle der Regionalliga Nord vorm 30.Spieltag wieder ein bisschen gerader ist. Während der VfB Oldenburg beim 2:0 über Hildesheim seine Titelchancen wahrte, gab der BV Cloppenburg beim 3:3 gegen Rehden ein kleines Lebenszeichen von sich. In Schilksee blieb dagegen alles beim Alten angesichts der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig II.

TSV Havelse – SV Meppen (Fr., 19.30 Uhr).
Noch ist alles drin für den Gastgeber: Mit einem Heimsieg könnte der Tabellensiebte
gleichziehen mit dem SVM auf Rang vier. Zuletzt präsentierten sich beide Teams in einer
ordentlichen Verfassung. Während der TSV nach dem Sieg über Norderstedt (3:1) zu einem Unentschieden beim HSV II (2:2) kam, war Meppen sowohl in Braunschweig (3:0) als auch gegen Hannover (4:2) erfolgreich.

VfB Lübeck – SpVgg Drochtersen/Assel (Fr., 19.30 Uhr).

 Ein Heimsieg würde dem VfB sicher helfen. Zwar besitzt der Tabellenneunte ganz gute
Chancen innerhalb der großen Gruppe von gefährdeten Teams. Doch angesichts von nur
vier Punkten Vorsprung vor der Aufstiegszone will man sich nicht darauf verlassen, dass es am Ende schon eine andere Mannschaft erwischen wird. Die Gelegenheit erscheint günstig: Die Spielvereinigung verlor zuletzt ziemlich überraschend mit 0:2 gegen den BSV Rehden. (Foto: Szene aus dem Hinspiel)

FC St. Pauli II – Hamburger SV II (Fr., 20 Uhr).
Punktgleich, die Plätze 15 und 13 belegend, treten diese Teams zum Derby in Hamburg an. Im Duell der Nachbarn geht es also um weit mehr als nur ums Prestige. Wer es für sich entscheidet, macht einen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Wer verliert, muss noch ein bisschen mehr zittern. Der Gastgeber wusste beim 4:0 in Norderstedt zuletzt zu überzeugen, sein Gegner trennte sich in den vergangenen drei Partien jeweils mit einem Unentschieden.

Goslarer SC – VfL Wolfsburg II (Sa., 14 Uhr).
Nach dem mühevollen 4:2 gegen den Lüneburger SK („Die beste Mannschaft, die sich hier bislang in dieser Saison vorgestellt hat“) kündigte Valerien Ismael bereits „vollste
Konzentration auf das Goslar-Spiel“ an. Der VfL-Coach will die gute Ausgangssituation, die sich sein Team in den vergangenen Wochen erarbeitet hat, natürlich nicht durch einen Ausrutscher gefährden. Und der Spitzenreiter muss sich schon eine Menge Mühe geben, um beim auch beim GSC zu punkten. Der Gastgeber, als 16. nach wie vor akut gefährdet, hatte beim 2:0 in Schilksee zuletzt eine Serie von vier Niederlagen beendet. 

TSV Schilksee – VfV Borussia 06 Hildesheim (Sa., 15 Uhr).
Das Duell der Aufsteiger, deren Saison doch relativ unterschiedlich verlief. Während der
Gastgeber längst für die Oberliga plant und als Saisonziel nach wie vor den ersten
Regionalligasieg anpeilt, besitzt der VFV nach einer Serie von elf Partien ohne Niederlage gute Chancen auf den Klassenerhalt. Die 0:2-Pleite im Nachholspiel beim VfB Oldenburg vermochte daran nichts zu ändern. Dass der Tabellenzweite sich im Duell mit dem Tabellenzehnten keine Blöße geben würde (Tore: Ibrahim Temin (25., 67.)), war keine Überraschung. Die Heimniederlage des TSV gegen Eintracht Braunschweig II eigentlich auch nicht. Der Gast war durch Engjell Hoti (25.) und Stefan Valentini (42.) mit 2:0 in Führung gegangen, ehe Christian Sankowski (64., FE) zum Endstand verkürzte.

BSV Rehden – Eintracht Norderstedt (Sa., 15 Uhr).
Viel fehlte nicht zum Sieg im Nachholspiel. Erst in der Nachspielzeit kassierte der BSV den Treffer zum 3:3 in Cloppenburg. Während der Gast am Dienstag durch Jorge Lubaca (25.), Kresimir Matovina (77.) und Andor Bolyki (88.) getroffen hatte, waren Nikola Jelisic (18.), Lennart Blömer (44.) und Tobias Steffen (90.+2) für den BVC erfolgreich. Es wurde also nichts aus dem Befreiungsschlag, Rehden belegt weiterhin den elften Platz, drei Punkte vor der Abstiegszone. Nun soll natürlich ein Heimsieg folgen, und die Chancen stehen offenbar nicht schlecht. Der Tabellenachte aus Norderstedt kassierte zuletzt drei Niederlagen in Folge.

VfB Oldenburg – Weiche Flensburg (So., 15 Uhr).
Dieser Sieg tat gut. Nach der Niederlage im Spitzenspiel sowie dem verlorenen Derby gegen Cloppenburg hatte der VfB unbedingt gegen den Aufsteiger aus Hildesheim gewinnen müssen. “Es war eine schwierige Situation, auch wegen des Gegners, der nach elf Spielen ohne Niederlage natürlich sehr selbstbewusst war”, meinte VfB-Coach Dietmar Hirsch zufrieden – und ließ ein Versprechen folgen: “Wir werden alles tun, uns zerreißen, um Wolfsburg noch abzufangen.” Gegen Weiche Flensburg, den Tabellendritten mit
Außenseiterchancen auf den Titel, dürfte seine Elf ein weiteres Mal gefordert sein. Der Gast war zuletzt zwei Mal in Folge siegreich und ist nun seit insgesamt acht Partien (3-5-0) ohne Niederlage.

Lünburger SK – BV Cloppenburg (So., 15 Uhr).
Zwei Plätze und ein Punkt trennen den LSK von der Gefahrenzone. Der Gastgeber würde
mit einem Sieg für etwas Luft im Abstiegskampf sorgen. Nach dem guten Auftritt beim 2:4 in Wolfsburg tritt er mit breiter Brust an. Aber auch die Verfassung des BVC dürfte in Ordnung sein nach dem späten 3:3 gegen den BSV Rehden. Allerdings: Cloppenburg hilft auf jeden Fall nur ein Sieg. Satte elf Punkte trennen den vorletzten mittlerweile von der Nichtabstiegszone.

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