Flensburg – Es könnte eine Vorentscheidung fallen im Titelrennen. Während der VfB Oldenburg am 31. Spieltag   vor   einer   schweren   Aufgabe   in   Drochtersen/Assel   steht,   empfängt   der VfL Wolfsburg II auf eigenem Platz den TSV Schilksee. Wohl niemand rechnet ernsthaft damit, dass der Spitzenreiter ausgerechnet gegen das noch sieglose Schlusslicht ausrutscht. Beim ETSV Weiche gibt man sich mit dem 3. Platz zufrieden, möchte diesen verteidigen. Die letzte Saison spielt dabei Matthias Hummel. Er wechselt die Seite und steht bald hinter der Mannschaft und nicht mehr mit ihr auf dem Platz. Im Interview von HL-SPORTS spricht der 31-Jährige darüber.

SpVgg Drochtersen/Assel – VfB Oldenburg (Fr., 20 Uhr)
Nachdem der VfB beim 0:0 gegen Weiche Flensburg trotz guter Leistung zwei Punkte verlor, herrschte Niedergeschlagenheit. „Die Mannschaft ist jetzt sehr deprimiert, aber wir werden die Jungs wieder aufrichten“, bekannte Trainer Dietmar Hirsch. Trotz des Rückstands von mittlerweile drei Punkten auf den Spitzenreiter will man beim VfB allerdings noch lange nicht aufgeben. „Vielleicht haben wir noch mal die Chance, dass Wolfsburg strauchelt“, so der VfB- Coach. Worauf es nun ankommt, ist Dietmar Hirsch allerdings auch klar: „Wir werden uns intensiv auf Drochtersen vorbereiten und weiter alles geben, bis zum Schluss.“ Die Aufgabe beim   Aufsteiger   dürfte   seiner   Mannschaft   auch   eine   Menge   abverlangen   –   die Spielvereinigung,  Tabellenvierter  und  deshalb  die  Überraschung  der  Saison,  erwies  sich bereits beim 1:1 im Hinspiel als schwerer Gegner.

VfL Wolfsburg II – TSV Schilksee (Sa., 13 Uhr)
Das leichteste Spiel der Saison? Theoretisch auf jeden Fall. Noch immer wartet das Schlusslicht auf den ersten Saisonsieg, längst steht die Rückkehr in die Schleswig-Holstein- Liga fest. Beim heimstarken VfL wird man allerdings wissen, dass auch diese vermeintlich niedrige Hürde nur mit voller Konzentration genommen werden kann. Der TSV Schilksee hat schließlich  nichts  zu  verlieren  in  dieser  Partie.  Im  Gegenteil.  Eine  Überraschung  beim Topteam könnte den Gast über die eine oder andere Enttäuschung hinweghelfen.

BV Cloppenburg – Goslarer SC (Sa., 14 Uhr)
Elf  Punkte  trennen  den  Gastgeber  mittlerweile  vom  rettenden  Ufer.  Sie  sind  schwer aufzuholen in den noch verbleibenden fünf Partien. Unmöglich ist aber selbst eine solche Aufholjagd nicht. Sie setzt allerdings zwingend einen Heimsieg gegen Goslar voraus. Der Gast ist nur einen Rang vor dem BVC platziert, befindet sich also selbst noch in der Abstiegszone. Er hat allerdings zehn Punkte mehr gesammelt als sein Gegner und liegt nur einen Zähler hinter den Teams auf den Nichtabstiegsplätzen – mit einem Erfolg in Cloppenburg wäre der GSC also wieder voll im Geschäft um den Klassenerhalt.

FC Eintracht Norderstedt – VfB Lübeck (Sa., 14 Uhr)
Vor ein paar Wochen deutete noch nichts darauf hin, dass dieses Derby womöglich eine Bedeutung im Abstiegskampf erlangen könnte. Doch weil der VfB (11.) zuletzt wenig Punkte gewann und nun auch noch zwei Spiele in Folge verlor, ist es eng geworden. Der Gast liegt lediglich vier Punkte vor der Abstiegszone, sollte in Norderstedt also besser nicht verlieren. Der Gastgeber, als Tabellenachter im gesicherten Mittelfeld, will nach vier Niederlagen in Folge allerdings auch unbedingt in die Erfolgsspur zurückfinden.

SV Meppen – FC St. Pauli II (Sa., 18 Uhr)
Der Tabellenfünfte empfängt den abstiegsbedrohten 13. aus Hamburg. Aber die Platzierungen geben nicht unbedingt Auskunft über die Vorzeichen dieses Duells. Denn während der SV Meppen zuletzt eine herbe 2:5-Niederlage in Havelse kassierte, war St. Pauli zwei Mal in Folge siegreich. Der Gast befindet sich also auf einem guten Weg heraus aus dem Tabellenkeller und tritt selbstbewusst in Meppen an. Dort wird man sich allerdings keine weitere Pleite leisten wollen. Der vierte Rang, derzeit belegt vom frechen Aufsteiger Drochtersen/Assel, ist schließlich nur drei Zähler entfernt.

Eintracht Braunschweig II – TSV Havelse (So., 14 Uhr)
Der Tabellensiebte empfängt den Sechsten, und damit ist der Beweis angetreten: Es gibt sie doch noch, die Spiele in der Regionalliga Nord, die weder mit dem Titelkampf noch mit dem Abstieg zu tun haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass dieses Spiel ohne Bedeutung ist. Beide Mannschaften haben schließlich noch die Möglichkeit, den einen oder anderen Platz gutzumachen. Zudem dürfte der Gastgeber sich für die 1:2- Hinspiel-Niederlage revanchieren wollen.

ETSV Weiche Flensburg – Lüneburger SK Hansa (So., 14 Uhr)
Es sind zwar sechs Unentschieden dabei, aber trotzdem ist der Gastgeber mittlerweile seit neun Spielen unbesiegt. Den formstarken Flensburgern (3.) steht nun allerdings ein Team im Weg, das zuletzt ebenfalls zu überzeugen wusste. Schließlich gewann der LSK drei der vergangenen vier Partien, lediglich beim VfL Wolfsburg II kassierte der Zwölfte eine unglückliche Niederlage. Er zählt zweifellos zu den Aufsteigern der vergangenen Wochen, ist aber nach wie vor noch nicht gesichert.

Hamburger SV II – BSV Rehden (So., 14 Uhr)
An die deutliche 0:3-Heimniederlage gegen den HSV erinnert man sich in Rehden nur ungern. Aber dieses Duell ist für den Gast noch mehr als nur Vergangenheitsbewältigung. Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien kletterte der BSV auf den neunten Rang. Jetzt noch einmal punkten, und der Klassenerhalt dürfte sicher sein. Der HSV (15.) ist dagegen seit vier Partien sieglos (0-3-1) und verbesserte seine Situation deshalb nicht. Der Gastgeber benötigt die Punkte also noch deutlich dringender als sein Gegner, und so würde er wohl nur zu gern den Hinspiel-Erfolg wiederholen.

VfV Borussia 06 Hildesheim – Hannover 96 II (So., 15 Uhr)
Der Gast (14.) ist nach wie vor gefährdet. Lediglich ein Zähler trennt ihn vom HSV auf Rang
15, nur zwei Punkte sind es bis zum Goslarer SC auf dem ersten Abstiegsplatz. Beim 4:2 in Meppen riss zuletzt zudem eine vier Spiele währende Positivserie. Dass 96 II den Abstiegskampf angenommen hat, steht allerdings außer Frage. Der Gegner indes auch. Erst beim 0:2 in Oldenburg kassierte der Aufsteiger die erste Niederlage in 2016. Ihr folgte am vergangenen   Spieltag   jedoch   ein   enttäuschendes   0:0   beim   TSV   Schilksee.   Der Tabellenzehnte ist deshalb auch noch nicht ganz auf der sicheren Seite. Ein spannendes Derby dürfte garantiert sein.

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Interview mit Matthias Hummel (ETSV Weiche Flensburg):

HL-SPORTS: Hallo Matthias, das Spitzenspiel in Oldenburg ist gelaufen. 0:0 – wen bringt das weiter und welches Fazit ziehst du daraus?

Matthias Hummel: „Ich denke wir können wesentlich besser mit dem Punkt leben und glaube, dass wir am Ende sogar die drei Punkte mehr verdient hätten. Aber unsere Serie hält an mit einer langen Zeit ungeschlagen.“

HL-SPORTS: Wie siehst du nun die aktuelle Konstellation um den Aufstiegskampf?

Matthias Hummel: „Wolfsburg wird Meister. Sie haben den Vorsprung, das leichtere Programm und Oldenburg hat noch ein paar schwere Gegner in den nächsten Wochen. Wir halten den 3. Platz.“

HL-SPORTS: Du wirst nach dieser Saison deine aktive Laufbahn beenden und Technischer Leiter beim ETSV. Wie kam es zu dieser Entscheidung und wie sehen deine Aufgaben ab dem Sommer aus?

Matthias Hummel: „Ich habe vor knapp zwei Jahren mit meiner Familie den Entschluss gefasst die Karriere nach diesem Jahr zu beenden. Familie, Arbeit und Sport unter einen gut zu bekommen und die Leistung zu bringen, die ich von mir erwarte, ist immer schwerer. Deswegen bin ich sehr froh darüber, dass wir den Posten des Technischen Leiters für mich gefunden haben und dieser mir anvertraut wird. Meine Aufgabenbereiche werden im organisatorischen Bereich liegen. Die Abläufe zwischen Verein und Mannschaft zu verbessern. Das Trainerteam und ich werden sehr eng zusammenarbeiten. Alles was die Mannschaft betrifft und mit Erweiterung und Verbesserungen zu tun hat. Ich freu mich darauf!“
 
HL-SPORTS: Ihr könnt dieses Jahr zum ersten Mal in den DFB-Pokal einziehen. Ein Sieg beim VfB Lübeck im Landespokalfinale ist Pflicht. Ist das Spiel schon ein Thema bei euch und welche Erkenntnis ziehst du aus dem vor kurzem ausgetragenen Punktspiel gegen den Gastgeber?

Matthias Hummel: „Erkenntnisse kann man, denk ich, nicht viele ziehen. Die Voraussetzungen werden komplett anders sein und es geht wieder bei 0:0 los. wir wollen uns diesen Traum erfüllen die Titel endlich nach Flensburg zu holen und persönlich wir es mein letztes Spiel sein und man bekommt als Spieler nicht häufig die Möglichkeit sich mit einem Titel und dann auch noch den größten Erfolg des Vereins dann persönlich zu verabschieden. das ist mein Traum, mein Wunsch und dafür werden wir alles tun!

HL-SPORTS: Am Sonntag empfangt ihr den Lüneburger SK in der Regionalliga. Im Hinspiel gab es ein 1:1 und ihr ward wieder einmal in den letzten Minuten erfolgreich. Wie geht ihr in das Spiel und Wie erklärst du dir so viele Entscheidungen in eurer Saison in der Schlussphase?

Matthias Hummel: „Wir gehen in jedes mit demselben Vorhaben – das Spiel wollen wir gewinnen. dann im Laufe eines Spiels entstehen immer wieder Situationen auf die man reagieren muss. das machen wir oft gut aber manchmal geben wir auch gute Situationen wie eine Führung aus der Hand. Das setzt sich auch mal in Kopf fest. Genauso wie in den letzten Minuten nochmal das Spiel für uns zu entscheiden. Das hat auch was mit Mentalität und glaube an die eigene Stärke zu tun. So was baut sich über eine lange Zeit auf. Wir glauben einfach dran.“

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