Rostock – Er war seit 1968 dabei – als Spieler, Mannschaftskapitän, Co-Trainer und Cheftrainer in der Bundesliga sowie in verschiedenen Funktionen. Juri Schlünz hat 48(!) Jahre lang wertvolle Arbeit für den FC Hansa Rostock geleistet. Jetzt beendet der langjährige Leiter der Nachwuchsakademie seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch. Zum Ende der Drittliga-Saison sagt Schlünz „tschüss“ und der FC Hansa „Danke, Juri Schlünz“.

„Der FC Hansa ist und bleibt ein wichtiger Teil meines Lebens und ich werde ihm als Mitglied natürlich auch weiter erhalten bleiben. Ich habe viele schöne, aber auch sehr aufreibende Jahre bei diesem Verein erlebt. Nach fast 50 Jahren und vielen unvergesslichen Momenten fällt ein Abschied natürlich nie ganz leicht. Aber irgendwann ist es dann auch an der Zeit, den Weg für die nächste Generation mit neuen Ideen frei zu machen. Auch für mich persönlich ist es der richtige Zeitpunkt, um vielleicht noch einmal etwas ganz anderes auszuprobieren und eine neue Herausforderung anzunehmen“, so Schlünz.

Im Jahr 1968, mit gerade einmal sieben Jahren, begann die einzigartige Spieler-Karriere von Juri Schlünz beim FC Hansa Rostock. Er durchlief alle Nachwuchs-Mannschaften des FC Hansa und debütierte 1979 in der 1. Mannschaft, die damals gerade in die DDR-Liga abgestiegen war. Der Mittelfeld-Stratege prägte eineinhalb Jahrzehnte das Spiel des Teams und führte über viele Jahre die 1. Mannschaft als Kapitän aufs Feld. So auch im Jahr 1991, als der FC Hansa letzter offizieller DDR-Meister wurde und damit auch die Qualifikation für die 1. Fußball-Bundesliga geschafft hatte. Von 1979 bis 1994 absolvierte Juri Schlünz 406 Pflichtspiele (356 Punkt-, 46 Pokal- und 3 Europapokal-Begegnungen sowie ein Supercup-Spiel) und rangiert damit auf Platz 1 der ewigen Liste aller Spieler, die jemals das Trikot mit der Kogge auf der Brust getragen haben. Dabei gelangen dem Freistoß-Spezialisten 95 Treffer.

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Im Sommer 1994 verließ er den Verein, um seine aktive Karriere beim Parchimer FC ausklingen zu lassen. 1996 kam die Rückkehr zum FC Hansa, bei dem Juri Schlünz zunächst als Jugend-Trainer, später als Co-Trainer in der Bundesliga unter Ewald Lienen, Andreas Zachhuber, Friedhelm Funkel und Armin Veh tätig war. Vom 15.Oktober 2003 bis zu seinem freiwilligen Rückzug am 14. November 2004 trainierte Schlünz als Chef-Trainer das Bundesliga-Team des Vereins. Im Anschluss widmete er sich erneut der Nachwuchsarbeit und brachte sich mehrfach als Vorstands-Mitglied in die operative Arbeit des FC Hansa Rostock ein.

„Mit Juri Schlünz verlässt eine Institution und ein echter Typ den FC Hansa Rostock. Kaum ein anderer Spieler hat unseren Club so nachhaltig geprägt wie er. Als Spieler hat Juri Schlünz ganze Generationen begeistert. Aber auch sein Engagement nach seiner aktiven Karriere, sowohl für die erste Mannschaft und nicht zuletzt im Nachwuchs-Bereich des Vereins, ist extrem wertvoll gewesen und hat den FC Hansa stets nach vorn gebracht. Wir bedauern das Ausscheiden von Juri Schlünz aus der aktiven Arbeit des FC Hansa sehr, werden aber immer ein offenes Ohr für seinen Rat haben. Wir hoffen, auch in Zukunft auf seine Unterstützung als Mitglied des Clubs bauen zu können“, so Robert Marien, Hansa-Vorstand für Marketing und Vertrieb.

 

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