Schönberg – Dem Aufsteiger FC Schönberg 95  fehlten am Ende nur zwei Minuten zu einer kleinen Sensation gegen den Top-Favoriten BFC Dynamo. Am Ende ließen die Maurine-Kicker nach einer 1:2-Niederlage die Köpfe hängen. Vor 405 zahlenden Zuschauern sprach Palmberg-Chef Uwe Blaumann in der Stadion-Show von einem Unentschieden und fasst hätte er mit seinem Tipp richtig gelegen. Das Stadion der Nordwestmecklenburger heißt ab sofort „Palmberg-Stadion“. Hier fließt eine Summe von 10.000 Euro jährlich in die Vereinskasse.

Die Partie begann in der ersten Halbzeit mit der erwarteten optischen Überlegenheit der Berliner. In der fünften Minute war die erste Schrecksituation erreicht. Björn Brunnemann bediente mit einem Freistoß aus dem Halbfeld über die Abwehr den freistehenden Christof Köhne, der eigentlich mit seiner Direktannahme eigentlich eine Flanke vor  das Schönberger Tor schlagen wollte, doch der Ball wurde länger und länger und senkte sich auf einmal im langen Eck. Da musste sich FC-Keeper Denis Klassen richtig strecken um das Leder noch über den Querbalken zu lenken. Doch die Gastgeber legten die Nervosität recht schnell ab und ließen die Begegnung auf Augenhöhe einpendeln. Marcus Steinwarth hatte nach zehn Minuten mit seinem Freistoß aus 18 Metern den Führungstreffer auf dem Fuß, doch der nicht in allen sicher wirkende BFC-Schlussmann Stephan Flauder konnte den Schuss ins kurze Eck gerade noch parieren. Im Verlauf gab es dann eine Doppelschance für den FC 95 durch Bastian Henning. Erst war Flauder bei einem Konter einen Tick schneller als der Schönberger und nur eine Minute später verspekulierte sich der Berliner Patrick Brendel bei der Ballannahme und brachte den Stürmer fast wieder in Position. Da wäre Henning durch gewesen, doch der Hauptstädter konnte gerade noch den Ball wegspitzeln. Auf der Gegenseite ein ähnliches Bild. Nils Lindemann mit einer zu kurzen Abwehr und der Ball kommt direkt zu dem auffälligsten Dynamo-Kicker Brunnemann, doch sein Schuss aus der zweiten Reihe landete nicht im Tor der Schönberger.
Die Ernüchterung für die Gäste und die nicht unverdiente Führung für die Mannschaft von 95-Coach Axel Giere besorgte dann Kristof Rönnau in der 22. Minute. Nach einem schönen Flügellauf von Danny Cornelius flankte dieser genau auf den reinlaufenden Stürmer, der mit einem schönen Flugkopfball aus acht Metern ins lange Eck, dem BFC-Torhüter keine Chance ließ. Berlins Coach Volkan Uluc tobte danach sehr laut und war offensichtlich mit der Leistung seiner Spieler nicht zufrieden.

Drei Minuten nach der Schönberger Führung lag der Ball auf einmal im Kasten gegenüber. Djibril N Diaye köpfte das Spielgerät über die Linie, doch Schiedsrichter Frank Heinze aus Ludwigsburg entschied auf Abseits. Fünf Minuten vor der Pause dann eine unglückliche Szene am Strafraum von Klassen. Dort prallte der 95er mit dem Berliner Kevin Gutsche so unglücklich zusammen, dass dieser ausgewechselt werden musste und mit Verdacht auf innere Verletzung in die Lübecker Uni-Klinik gebracht wurde. Nach der dreiminütigen Unterbrechung hatten die Gäste aber noch die Chance auf den Ausgleich, doch Sascha Woelki rettete vor dem einschussbereiten Tobias Scharlau.

Pause im Palmberg-Stadion und nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Abschieds-Ehrung vom langjährigen Jugendtrainer Eckardt Wagner in der Halbzeitpause begeisterte die Zuschauer bevor es in den zweiten Spielabschnitt ging.

Hier ging es allerdings nur noch in eine Richtung. Dynamo mit sehr viel mehr Druck und Engagement. Nur Rönnau machte den Fans  kurz nach Wiederanpfiff noch einmal Mut als er alleine vorm Tor aus spitzen Winkel seinen Schuss direkt auf Flauder platzierte. Danach war von den Hausherren nicht mehr viel zu sehen. Dagegen gab es von den Gästen sehr viel mehr zu sehen. Hier eine Auflistung der Möglichkeiten für den BFC: Jörn Wemmer aus spitzen Winkel (49.) und Scharlau zweimal aus Nahdistanz (51./ 54.). waren nur die Vorboten. Die kurzzeitige Unterbrechung durch Rönnau’s Tanz auf dem Bierdeckel im BFC-Strafraum, bei dem er drei Berliner aussteigen ließ um dann doch noch zu stolpern war das letzte Lebenszeichen der Maurine-Kicker.
Dynamo verstärkte den Druck und erhöhte die Schlagzahl. Brunnemann (68.) mit einem Freistoß aus 23 Metern in den Winkel hätte fast den inzwischen verdienten Ausgleich bringen können, doch Klassen rettete mit einer Glanzparade zur Ecke und Wemmer (72.) vom Elfmeterpunkt nach einer Ecke über den Kasten ließen schlimmes ahnen. Und so kam es dann auch, als Klassen den heranstürmenden N Diaye im Strafraum von den Beinen holte und der Unparteiische auf den Punkt zeigte. Der Schönberger sah für diese Aktion auch noch die gelbe Karte. Seltsam nur, dass es eigentlich der Berliner war, der Klassen auf den Arm stieg und dieser danach zerkratzt aussah. Es hätte also Freistoß wegen Stürmerfoul geben müssen. Brunnemann war es egal, denn den Elfer verwandelte er in der 77. Minute zum aber auch verdienten 1:1-Ausgleich.

Den Gästen war jetzt deutlich anzumerken, dass sie den Sieg wollten. Die letzten zehn Minuten waren Chancen im Minutentakt vorhanden, doch entweder Klassen parierte oder die Berliner vergaben kläglich. Es war ein Spiel auf ein Tor und so war es wieder eine zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidung, die in der 89. Minute Dynamo den Sieg bescherte. Wieder lag N Diaye kurz vor der Mittellinie am Boden und Heinze gab einen Freistoß für den BFC.  Die Flanke kam lang und der Ball tauchte auf einmal direkt vor Brendel – Schuss – Tor – 2:1 für den BFC. Danach war Schluss.

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Unglaublich starke Schönberger konnten eine Stunde lang richtig gut mithalten und brachen dann gegen die immer stärker spielenden Berliner ohne Entlastung ein.

BFC-Trainer Volkan Uluc sagte nach dem Spiel: „Wir haben heute gegen einen ganz starken Aufsteiger gespielt und am Ende die Ruhe gehabt doch noch zu gewinnen. Das wir in der Schlussphase gewonnen haben ist natürlich glücklich, aber auch verdient. Schönberg ist für die Oberliga aber auf jeden Fall ein Bereicherung:“

Giere sagte auf der Pressekonferenz: „Wir waren einfach zu grün und haben uns am Ende nicht belohnt. Der Sieg geht aber in Ordnung, da wir in der zweiten Halbzeit nichts mehr nach vorne gemacht haben.“

Torschütze Rönnau sagte nach der Partie zu HL-SPORTS: „Es ist ärgerlich da wir einen Punkt verdient gehabt hätten. Kämpferisch konnten wir gut Paroli bieten. Das Tor war natürlich schön. Es war eine super Flanke von Cornelius.“

Für den FC 95 geht es jetzt am kommenden Sonntag um 14.00 Uhr weiter mit einem erneuten Heimspiel und dem MV-Derby gegen Hansa Rostock II.

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