Schönberg – Der FC Schönberg ist bereits gerettet, nun folgt an den letzten beiden Spieltagen der Saison das Schaulaufen und das Spannunghochhalten für das Pokalfinale. Am Sonntag (13.30 Uhr) bei Babelsberg 03 geht es für die Maurine-Kicker um nichts mehr. Doch zumindest ein Schönberger hat noch ein Ziel, denn Torjäger Henry Haufe (im Bild) will noch die Torjägerkanone holen. Er stellte sich im Interview unseren Fragen.

Babelsberg hat am letzten Wochenende seine Negativserie gestoppt. Nach zuvor sechs Spielen ohne Sieg gab es gegen Carl Zeiss Jena endlich wieder einen Sieg, doch an der insgesamt enttäuschenden Saison der Potsdamer wird das auch nichts ändern. Mit 49 Punkten liegt man im vorderen Mittelfeld, die Spitzengruppe ist aber deutlich enteilt. Das Grundproblem: die 03er spielen zu oft Remis, gleich 13mal musste man sich mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Von daher sollte auch für den FCS dort etwas zu holen sein.

Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen: der Negativtrend bei Schönberg ist nicht wegzudiskutieren. Da ist es vielleicht gut, dass es in den verbleibenden beiden Spielen in Babelsberg und gegen Zwickau um nichts mehr geht. Selbstvertrauen tanken ist die Devise, denn schließlich wartet am letzten Mai-Wochenende das große Landespokalfinale gegen Hansa Rostock. Doch bis dahin sind noch eben die zwei Spiele und die Maurine-Kicker werden alles daran setzen, die Saison ordentlich zu Ende zu bringen. Und vor allem ihrem Torjäger Henry Haufe die Torjägerkanone zu besorgen, schließlicht führt dieser mit 15 Toren die ligaweite Bestenliste an.
Der 27-jährige sprach im Interview mit HL-SPORTS über die bisherige Saison, die Ziele für die letzten Spiele und warum er weiter in Schönberg bleibt.

HL-SPORTS: Hallo Henry, der Klassenerhalt ist geschafft. Welches Stück Arbeit liegt dabei hinter euch?

Henry Haufe: „Wir haben ein großes Stück Arbeit hinter uns. Wenige haben zu Beginn der Saison gedacht, dass wir schon so früh gerettet sind. Wir hatten eine kurze Vorbereitung und das merkte man zum Ende der Hinrunde besonders. Die Akkus waren leer und wir brauchten die Winterpause um diese wieder aufzuladen. Wir sind super in die Rückrunde gestartet und haben mit einer Serie den Grundstein für den schnellen Klassenerhalt gelegt.“

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HL-SPORTS: In der vergangenen Woche ging es gegen den FC Oberlausitz. Du hast einen Treffer erzielt und trotzdem hat es nicht zum Sieg gereicht. Was war los?

Henry Haufe: „Am Wochenende war es eine unglückliche Niederlage. Wir sind gut in die Partie gekommen durch einen schnellen Treffer meinerseits. Es ist zwar immer schön zu treffen, aber wenn man nicht gewinnt, kann man den Treffer auch nicht genießen. Im Großen und Ganzen haben wir nach der Halbzeit gepennt und das wurde von der Oberlausitzern sofort ausgenutzt. Wir hatten gute Chancen und hätten uns belohnen müssen. Es hat die effektivere Mannschaft gewonnen, aber der Sieg für den FCO ist nicht unverdient.“

HL-SPORTS: Josef Nemec ist dein Konkurrent um die Torjägerkrone. Er traf nicht gegen euch. Wie wichtig ist dir der Titel des besten Torschützen der Liga und hast du überhaupt damit gerechnet, so kurz vor Saisonschluss ganz oben zu stehen?

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Henry Haufe: „In dieser Liga ist es nicht einfach zu treffen, da spielt oft die Tagesform eine große Rolle. Gegen Oberlausitz stand ich eben einmal Gold richtig und mein Gegenüber hatte diesmal nicht das Glück. Wenn man soweit oben in der Torschützenliste steht, dann schaut man schonmal wer denn so getroffen hat und wer nicht. Wichtig ist mir der Titel nicht, aber es ist schön, wenn ich am Ende ganz oben stehe. Nach meiner langen Verletzungen, knapp sechs Monate, in der letzten Saison wusste ich nicht so richtig, was mich in der Regionalliga erwartet. Der Trainer hat viel mit mir gesprochen und hat immer gesagt, dass ich das packe. Nachdem ich meine Fitness wieder hatte, kamen dann auch die Tore wieder und somit auch das Selbstvertrauen. Dass es dann so gelaufen ist, wie es gelaufen ist, hätte, glaube ich, kaum einer gedacht. An meinem persönlichen Erfolg hat auch das Team einen großen Anteil; das weiß zu schätzen.“

HL-SPORTS: Du hast erst vor kurzem deinen Vertrag beim FC Schönberg 95 um ein weiteres verlängert, trotz anderer Angebote. Was war ausschlaggebend für diese Entscheidung?

Henry Haufe: „Ich fühle mich wohl und die Stimmung im Team ist super. Ich weiß natürlich auch, dass einige den Verein verlassen, aber ich bin davon überzeugt, dass es das Funktionsteam hinbekommt, nächste Saison wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Das Ausschlaggebende für mich war sicher das Gesamtpaket Familie und Fußball unter einen Hut zu bekommen.“

HL-SPORTS: Am Sonntag geht es nach Babelsberg und dann kommt Zwickau. Wie müsst ihr Auftreten, damit es nicht wieder eine knappe Niederlage gibt, wie in den vergangenen beiden Spielen?

Henry Haufe: „In den nächsten Partien haben wir ganz schöne Brocken vor der Brust und müssen eine taktisch sehr gute Leistung abrufen, um etwas Zählbares mitnehmen zu können. In den letzten drei Partien -Babelsberg, Zwickau und Hansa- sind wir glasklarer Außenseiter, aber damit können wir umgehen. Das heißt für uns aber auch, dass wir enorm viel investieren müssen. Schleifen lassen können wir es nicht, da wir die Spannung für das Pokalfinale hoch halten müssen.“

HL-SPORTS: Hansa Rostock kennst du gut, denn du hast dort zweimal gespielt – immer nur in der zweiten Mannschaft. Jetzt habt ihr die Profis im Pokalfinale. Welche Besonderheiten gibt es in diesem Spiel für dich?

Henry Haufe: „Ich glaube, es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen einen Ex-Verein spielt. Für uns alle ist es eine besondere Partie, weil es ein Finale ist. Das Spiel haben wir uns erarbeitet und in diesem Spiel muss natürlich alles passen, Hansa muss einen gebrauchten Tag haben, wir einen Überragenden und dann könnte man vielleicht die Sensation packen.“

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