Rostock – Für den HSV war das kleine Nord-Derby beim FC Hansa Rostock der Abschluss der „Intensivtage“, für die Gastgeber war es bereits der letzte Härtetest: In zwei Wochen beginnt die Drittliga-Saison mit dem Spiel bei Jahn Regensburg. Am Ende stand vor 11.000 Zuschauern im Ostseestadion ein torloses Unentschieden, aus dem die beiden Trainer ihre eigenen Schlüsse zogen. Dazu am Ende mehr.

Trotz der teilweise drei Trainingseinheiten pro Tag bot HSV-Trainer Bruno Labbadia eine überwiegend aus Stammspielern der vergangenen Saison gespickte Start-Elf auf und ließ diese auch lange auf dem Feld.

Vor der Viererkette mit Diekmeier, Cleber, Spahic und Ostrzolek musste Sakai aufgrund der fehlenden Holtby, Jung und Ekdal wieder auf der Sechserposition aushelfen und spielte dort neben Hunt. Auf der linken Außenbahn begann Zugang Luca Waldschmidt, rechts der ebenfalls seit diesem Sommer unter Vertrag genommene Bakery Jatta. Zwingende Tormöglichkeiten erspielten sich die Rothosen trotz Feldüberlegenheit in der ersten Halbzeit allerdings nicht.

Die Gastgeber selber hatten die beste Chance der ersten Halbzeit. Nach einem Pass hinter die Viererkette auf der linken Seite und der direkten Flanke von Andrist, schoss Stefanovic zum Glück für die Hamburger aber am Tor von Adler vorbei (31.).

Zur zweiten Halbzeit brachte Labbadia mit Porath für Jatta und Lasogga für Schipplock zwei frische Kräfte. Und auch die Mitspieler warfen noch einmal alles rein, so dass kurz nach Wiederanpfiff die beste Phase des HSV begann. Zwei scharfe Hereingaben von Diekmeier fanden aber keine Abnehmer, ebenso strich der Schuss von Waldschmidt (62.) am Tor vorbei. Auf der anderen Seite entschärfte Adler den Versuch von Bülbül (67.) und auch die gute Chance von Andrist (81.). Die dritte große Möglichkeit, das Spiel doch für sich zu entscheiden, hatte Ziemer, der allerdings knapp über das Tor köpfte (82.). In der Schlussphase bekamen zudem die Youngsters ihre Chance.

Für die Kogge war der Besuch der Hamburger der erste und letzte Härtetest. Die bisherigen fünf Vorbereitungsspiele gegen unterklassige Gegner hatte die Mannschaft von Cheftrainer Christian Brand gewonnen. Neuzugang Fabian Holthaus stand in der ersten Elf. Auch Torwart Marcel Schuhen sammelte nach längerer Pause die ersten Vorbereitungsminuten.

Hansa größte Chance: Über Stephan Andrist kam der Ball zu Kerem Bülbül, der aus einer guten Position zum Abschluss kam – doch der Abschluss missglückte und es blieb beim torlosen Remis.

Hansa-Trainer Christian Brand sprach von „einem langweiligen Spiel“ und ergänzte: „40 Minuten war zu wenig Druck im Spiel. Wir hätten mehr Risiko gehen müssen. Wir haben teilweise gut gespielt, die Grundhaltung aber war zu passiv. Ich wollte mehr Risiko.“

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Kerem Bülbül ärgerte sich über seine vergebene Chance und sagte: „Als Mannschaft haben wir gut agiert und versucht, den HSV nicht ins Spiel kommen zu lassen.“

Abwehrspieler Marcus Hoffmann stellte fest: „Wir haben gut dagegengehalten. 0:0 gegen so eine Mannschaft ist schon gut. Wir sind auf einem guten Weg.“

HSV-Cheftrainer Bruno Labbadia fasste zusammen: „Das war ein guter Test für uns. Hansa hat uns ganz schön gefordert. Zur zweiten Halbzeit hatten wir müde Beine – und genau das wollten wir! Nach den sehr intensiven Tagen bis an die Grenzen gehen."

So spielten sie:

FC Hansa Rostock: Schuhen (46. Aubele) – Ahlschwede, Henn, Hoffmann, Holthaus – Jänicke (46. Bülbül), Gardawski (70. Ülker), Erdmann, Stevanovic (46. Grupe), Andrist – Ziemer

HSV: Adler – Diekmeier (60. Ronstadt), Spahic, Cleber (73. Oschkenat), Ostrzolek (60. Köhlert) – Jatta (46. Porath), Hunt (72. Behounek), Sakai, Waldschmidt – Gregoritsch, Schipplock (46. Lasogga)

 

 

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