Lübeck – Wohl keine Frauenmannschaft in der Verbandsliga hat so einen Umbruch hinter sich wie der ATSV Stockelsdorf. Gleich sieben Spielerinnen plus Trainer Günter Lehmann gingen, elf neue Akteurinnen und der neue Coach Frederik Grünsteidl kamen. Faktisch müssen zwei verschiedene Mannschaft zusammen geführt werden. Eine große Herausforderung für den aus Ratekau gekommenden Übungsleiter, welcher sich dennoch hohe Ziele gesetzt hat. Wir sprachen im Rahmen unserer Sommerinterviews mit Grünsteidl über seine neue Mannschaft, die Ziele und die Konkurrenz im Kampf um eine Top-Platzierung.

HL-SPORTS: Frederik Grünsteidl, du bist ja von der zweiten Mannschaft der SG Ratekau Strand zum ATSV Stockelsdorf gewechselt. Wie hast du dich eingelebt und wie ist dein erster Eindruck von deiner neuen Mannschaft?

Frederik Grünsteidl: Stockelsdorf ist für mich komplett neu, bisher habe ich mich fußballerisch nur im Raum Ostholstein bewegt. Bisher bin ich von allen Leuten offen empfangen worden und die Zusammenarbeit ist sehr angenehm. Auch mit dem bestehenden Trainerteam verstehe ich mich gut. Die Mannschaft findet sich Stück für Stück, sodass ich glaube, dass wir hier gut aufgestellt sind.

HL-SPORTS: Macht sich schon ein Unterschied gegenüber der Kreisliga bemerkbar? Oder ist es dafür zu früh, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden?

Frederik Grünsteidl: Das Tempo ist höher, die Spielweise vielleicht zusätzlich etwas körperlicher. Ein Teil wird sich sicherlich daran gewöhnen müssen, aber prinzipiell traue ich allen zu, mitzuhalten. Wie sich das Ganze endgültig auf dem Platz äußert, müssen die nächsten Wochen zeigen.

HL-SPORTS: Du hast erwähnt, dass sich deine Mannschaft noch finden muss. Ist es eine besondere Herausforderung, dass du praktisch zwei Teams zusammen führen musst?

Frederik Grünsteidl: Eine Herausforderung und eine Aufgabe, die das Trainerteam nicht allein bestreiten kann, auch die Mädels müssen fleißig mithelfen. Die Aufgabe an sich ist spannend und nicht gänzlich neu, denn in den vergangenen beiden Jahren kamen immer wieder größere Gruppen aus den B-Mädchen in die Mannschaft in Ratekau. Der Rahmen ist nun sicherlich ein anderer, aber in den letzten Jahren gab es damit viele positive Erlebnisse.

HL-SPORTS: Du trittst in erfolgreiche Fußstapfen. In den letzten drei Jahren feierte der ATSV die Kreisliga-Meisterschaft und zwei dritte Plätze in der Verbandsliga. Jetzt hat euch die Konkurrenz sogar als Meisterschaftskandidaten auf dem Schirm. Wie sehen eure Saisonziele aus?

Frederik Grünsteidl: Die Fußstapfen von Günni (Vorgänger Günter Lehmann, Anm. d. Red.) sind wirklich nicht ganz ohne. Der Aufstieg ist aufgrund der Rahmenbedingungen ein anderes Thema, aber während der Saison wollen wir einiges erreichen. Es hängt natürlich viel davon ab, wie schnell die Truppe letztlich wirklich zusammenfindet. Sollte das allerdings gut funktionieren, glaube ich, dass wir eine gute Rolle spielen können. Wir wollen uns weiterhin in der Spitzengruppe festsetzen und uns Stück für Stück weiterentwickeln.

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HL-SPORTS: Wen siehst du denn als direkte Konkurrenten um die Top-Plätze?

Frederik Grünsteidl: Die SG aus Siems ist sicherlich ein Kandidat, der oben mitspielen wird. Außerdem waren wir letztes Jahr mit einer Vierergruppe oben eng zusammen. Vielleicht kann auch einer der Aufsteiger die Euphorie in Erfolg umwandeln und mitmischen. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

HL-SPORTS: Neben deinen ganzen Mädels, die du mitgebracht hast, habt ihr Marialiiza Kranz für euch gewinnen können. Was erwartest du von ihr? Immerhin verfügt sie über reichlich Erfahrung in Liga zwei.

Frederik Grünsteidl: Im Training hat sie bisher einen sehr guten Eindruck gemacht. Sie ist einerseits vielseitig einsetzbar und hat auch schon einiges mitgemacht, was insbesondere für die jüngeren Mädels neu sein wird. Ich denke, dass sie auf jeden Fall eine wertvolle Verstärkung für uns ist, und hoffe, dass sie bei uns und wir mit ihr viel Freude haben werden.

HL-SPORTS: Wie sieht eure Planung für die kommenden Wochen aus? Habt Trainingslager oder so etwas geplant?

Frederik Grünsteidl: Für die Wochenenden 31.Juli und 7. August befinden wir uns noch auf der Suche nach Testspielen, um als Mannschaft zusammen zu finden. Vom 12. bis 14. August ist ein Trainingslager in Stockelsdorf geplant, welches am Ende mit einen Test gegen Klausdorf abgerundet wird. Danach testen wir noch einmal in Ascheberg und starten in die neue Spielzeit.

HL-SPORTS: Abschließend: im Kreispokal ist der ATSV zuletzt immer früh gescheitert. Wie weit wollt ihr in diesem Wettbewerb bekommen?

Frederik Grünsteidl: Vorgabe seitens des Vereins ist: „Weiter als die letzten Male“. Auch die Mädels wollen mal länger dabei sein. Die erste Hürde dürfte machbar sein, danach würden wir auf Eichholz oder Eutin treffen. Der Pokal hat seinen ganz eigenen Reiz, wir wollen sehen, was drin ist. Wenn wir die zweite Runde auch überstehen, fängt man sicherlich an, zu überlegen „Was wäre wenn“.

HL-SPORTS: Vielen Dank für die offenen Worte.

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