Eutin – Erster Spieltag und Schleswig-Holstein hat schon einen möglichen Skandal. Das SH-Liga-Spiel zwischen Eutin 08 und Aufsteiger NTSV Strand 08 vom vergangenen Sonntag sorgt immer noch für reichlich Gesprächsstoff im Land. Stein des Anstoßes war aus Timmendorfer Sicht die Leistung des Schiedsrichtergespanns um Alexander Hahn. Einmal Rot, einmal Gelb-Rot und sieben gelbe Karten verteilte Hahn an die Salomon-Elf, Eutin erhielt zwei Verwarnungen.

Frank Salomon (Foto) äußerte sich in einem Interview gegenüber dem Ostholsteiner Anzeiger derart, dass man aus Strander Sicht schon vor dem Spiel glaubte, dieses wegen der Ansetzung des Gespanns nicht gewinnen zu können.
Das Ganze hat eine Vorgeschichte: Vor fast genau drei Jahren standen sich beide Teams im Kreispokal gegenüber. Schiedsrichter war damals Heino Kornetzky, der dieses Mal als Assistent an der Linie stand. Im damaligen Spiel wurden durch Kornetzky ebenfalls eine rote und eine gelb-rote Karte gegen Timmendorfer Spieler gezeigt und Strand verlor das Spiel in der Verlängerung mit 0:2 (HL-SPORTS berichtete).

In Erinnerung an dieses Erlebnis, gab es im Vorfeld der Partie vom Sonntag zwei Telefonate mit Strander Verantwortlichen mit dem Ziel, Assistent Kornetzky durch einen anderen Kollegen zu ersetzen, wie der Vorsitzende des SHFV-Schiedsrichterausschusses, Holger Wohlers, gegenüber HL-SPORTS mitteilte. Dem wurde nicht entsprochen, da es in der Zwischenzeit bereits mindestens ein Strander Verbandsligaspiel unter der Leitung von Hahn und Kornetzky gegeben habe, das ohne Probleme abgelaufen sei. Ein anwesender Schiedsrichter-Beobachter bescheinigte dem Gespann von Eutin, dass es keine Beanstandung an der Spielleitung gegeben habe.

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Salomon sprach nach der Begegnung gegenüber Medienvertretern von einem „Betrug“ an den Zuschauern und ebenfalls von einem „Skandalspiel“. Dazu Wohlers: „Wenn ich das Wort „Betrug“ lese, dann geht das deutlich über das Ziel hinaus. Hier unterstellt man Vorsatz und das ist sehr gewagt. Ferner ging es auch in der Anfrage des NTSV in dem Telefonat darum, dass nicht der Schiedsrichter das Problem in ihren Augen war, sondern der Assistent. Hier gab es in der jüngeren Vergangenheit keine Schwierigkeiten. Einen Protest, wie man las, gab es auch nicht. Eine Anfrage ist etwas anderes. Schiedsrichter Hahn ist ein sehr erfahrener Unparteiischer in dieser Liga. Für uns als Verband also kein Problem.“

Trotz erneuter Nachfrage von HL-SPORTS war kein Statement der Timmendorfer zu bekommen. Eutins Trainer Mecki Brunner äußerte sich nur zu sportlichen Belangen, freute sich vor allem über den 4:1-Sieg seiner Mannschaft und die drei Punkte. Er gab aber zu, dass der Erfolg vielleicht zu hoch ausgefallen sei und man einen sehr starken Gegner zu Gast gehabt hätte.

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