Hamburg – Der FC St. Pauli ist mit dem Julius-Hirsch-Preis des Deutschen Fußball-Bundes DFB) ausgezeichnet worden. Der Preis geht an den Fanladen des Klubs. Bereits zum achten Mal beging der Fanladen St. Pauli in diesem Jahr den internationalen Holocaust-Gedenktag, zum ersten Mal mit einer Veranstaltungsreihe.

Bei dieser standen sowohl das Erinnern als auch die heutigen Neonazi-Aktivitäten im Mittelpunkt. Als Abschluss der Reihe spielten die Profis des FC St. Pauli im Heimspiel gegen RB Leipzig mit dem Schriftzug „Kein Fußball den Faschisten" anstelle des Sponsorenschriftzugs von congstar. Der FC St. Pauli ist der erste und bislang einzige Lizenzverein, der für die Erinnerung an die Opfer des Holocaust die Trikotfläche nutzte.

„Der Fußball ist Spiegelbild der Gesellschaft, leider auch zum Teil ihrer negativen Erscheinungen wie Rechtsextremismus, Diskriminierungen und Rassismus", erklärte DFB-Präsident Reinhard Grindel auf dfb.de. "Mit dem Julius-Hirsch-Preis würdigen wir die vorbildliche Arbeit von vielen Menschen im und um den Fußball, die klar Position gegen jede Form von Diskriminierung, auch gegen Homophobie oder Antisemitismus, beziehen." Mit der Auszeichnung des Fanprojekts verbindet die Jury auch die Würdigung des außergewöhnlichen anti-rassistischen Engagements von Verein und Fans über viele Jahre.

Der Fan-Beauftragte Justus Peltzer erklärte dazu im Namen des Fanladens: „Wir freuen uns sehr über den Julius-Hirsch-Preis und die Auszeichnung unserer beständigen Arbeit gegen Diskriminierung jedweder Art. Unsere Veranstaltungen zum internationalen Holocaust-Gedenktag haben durch die Auszeichnung eine besondere Anerkennung erhalten."

Der Julius-Hirsch-Preis

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Mit der Stiftung des Julius-Hirsch-Preises erinnert der DFB seit 2005 jährlich an den deutsch-jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch (1892 bis 1943) und an alle, insbesondere die jüdischen Opfer, des nationalsozialistischen Unrechtsstaates. In besonderer Weise erinnert er damit an die verfolgten Menschen, für die der Fußball Freude, Aufgabe und Heimat war.

Seit 2005 haben sich knapp 600 Einzelpersonen, Initiativen, Projektträger und Vereine um den Julius-Hirsch-Preis beworben. 27 Preisträger wurden seitdem mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet. Unter den Preisträgern befinden sich Amateur- und Lizenzvereine ebenso wie Fanprojekte, Fan-Initiativen, freie und kommunale Träger. Sie alle haben die Kraft des Fußballs genutzt und sich mit kreativen und öffentlich sichtbaren Maßnahmen gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung eingesetzt (Quelle: DFB.de).

 

 

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