Lübeck – Überaus erfolgreich sind die Mannschaften der Region in die neue Saison der Frauen-Verbandsliga gestartet. Erster Tabellenführer der Spielzeit ist der Ratzeburger SV, dank eines 4:2 bei JuS Fischbek. Auch Topfavorit SG Siems-Dänischburg kommt gut aus den Startlöchern und siegt bei der SG Rönnau/Segeberg mit 3:1. Einen Auswärtsdreier gab es für den ATSV Stockelsdorf, dank eines 3:2 bei der SG Wilstermarsch. Aufsteiger TSV Zarpen ist mit einem 2:1 gegen die BSG Eutin gestartet. Lediglich Fortuna St. Jürgen steht am ersten Spieltag ohne Punkt da. Der Lübecker Kreisligameister unterlag beim VfL Oldesloe mit 1:2.
SG Wilstermarsch – ATSV Stockelsdorf 2:3 (1:2)
Tore: 1:0 Looft (12.), 1:1 Polensky (13.), 1:2 Vollbracht (36.), 2:2 Finnern-Sliwinski (72.), 2:3 Kranz (80.)
Einen guten Start erwischte Stodo beim Angstgegner in Wilster. Dabei gehörte der Spielbeginn den Gastgeberinnen, denn Carina Looft traf früh zum 1:0. Doch der ATSV hatte die passende Antwort parat: im direkten Gegenzug glich Torjägerin Nicole Polensky zum 1:1 aus. Es entwickelte sich ein Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Stockelsdorf nutzte seine besser, Anja Vollbracht sorgte für die 2:1-Pausenführung. Auch in Halbzeit zwei ging es so munter weiter, wie man es von einem Spitzenspiel erwartet. Wilstermarsch kämpfte und kam durch Annika Finnern-Sliwinski zum verdienten Ausgleich. Der blau-weiße Express bewies aber Moral und steckte den Treffer gut weg. Neuzugang Marialiiza Kranz erzielte das 3:2 und sorgte somit für Jubel im blau-weißen Lager.
Frederik Grünsteidl freute sich trotz widriger Umstände über den Sieg seines Teams: „Zum Punktspielauftakt gab es aufgrund von Verletzungen und privaten Ausfällen wieder einmal eine neu zusammengestellte Startelf, die sich jedoch deutlich verbessert zur Vorwoche präsentiert hat. Nach langer Anreise hatten wir zwar nicht mehr vom Spiel, waren aber letztendlich effizienter im Spiel nach vorne und haben die drei Punkte verdient mitgenommen. Ich bin stolz darauf, wie die Spielerinnen den Kampf gegen Gegner und Wetter angenommen haben und sich über 90 Minuten gegenseitig unterstützt haben! An diese Leistung gilt es nun in den nächsten Spielen anzuknüpfen.“
JuS Fischbek – Ratzeburger SV 2:4 (1:1)
Tore: 1:0 Soma (10.), 1:2, 1:2 Wolgast (26./48.), 1:3, 1:4 Baalmann (53./65.), 2:4 Jankowski (87.)
Es war ein holpriger Start für den RSV. In den ersten 20 Minuten gelang wenig, zu nervös wirkte die Lauenburgerinnen. Die Folge war die Führung von Fischbek durch Sarah Soma. Erst mit dem Ausgleichs-Treffer kam Ratzeburg besser rein, Varinia Wolgast glich aus. Entschieden wurde die Partie dann in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit. Erneut Wolgast und Torjägerin Hannah Baalmann mit ihrem Doppelpack schossen den RSV entscheidend nach vorne. Die Hempel-Elf hatte folgende noch weitere Chancen, war aber oft zu unkonzentriert im Abschluss. Den Schlusspunkt setzten dann die Gastgeberinnen mit dem zweiten Treffer durch Kristin Jankowski.
RSV-Trainer Marc Hempel sagte nach dem Spiel: „Außer in der Anfangsphase dominierten wir das Spiel und nehmen hochverdient die Punkte mit nach Ratzeburg.“
VfL Oldesloe – Fortuna St. Jürgen 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Willems (25.), 1:1 Köstel (35.), 2:1 Peters (66.)
Der Kaltstart – St. Jürgen bestritt kein einziges Vorbereitungsspiel – war wohl Gift für die Fortuna. Zwar zeigte der Aufsteiger gegen das junge Oldesloer Team gute Ansätze, letztlich fehlte aber die nötige Eingespieltheit und auch die letzte Konsequenz vor dem Tor. Sandra Willems brachte die Fortuna zwar in Front, Luise Köstel glich aber rasch aus. Der Kreisliga-Meister hatte in der Folge durchaus Gelegenheiten, die Partie für sich zu entscheiden. Vor dem Tor war Oldesloe allerdings den Tick effektiver, so dass Annika Peters mit ihrem Tor zum 2:1 die drei Punkte im Kurparkstadion hielt.
Fortuna-Coach Stefan Scheel sagte nach dem Spiel: „Die fehlende Spielpraxis war in meiner Mannschaft deutlich erkennbar. Wir hätten gerne einen Punkt aus Oldesloe mitgenommen, konnten aber mehrere Torchancen zum Ende der Partie nicht mehr nutzen.Fazit: Null Punkte und eine Spielerin mit Handbruch auf unserer Verletzenliste dazu.“
SG Rönnau/Segeberg – SG Siems-Dänischburg 1:3 (1:0)
Tore: 1:0 M. Stahmer (11./Strafstoß), 1:1 Bebenroth (50./Strafstoß), 1:2 Hagedorn (85.), 1:3 Nausedat (90.)
Gelb-Rote Karte: Rönnau (90.)
Es war ein harter Kampf für den Favoriten. Rönnau hielt gut dagegen, ging durch einen Elfmeter von Marleen Stahmer nicht unverdient in Führung. Die Gastgeberinnen machten es Siems schwer, so dass im Angriff vor allem in den ersten 30 Minuten Sand im Getriebe war. Erst danach wurde es besser, doch es bedurfte ebenfalls eines Strafstoßes. Louisa Bebenroth, welche nochmals für Siems auflief, traf zum 1:1. Ab Mitte der zweiten Halbzeit mussten beide Teams den hochsommerlichen Temperaturen Tribut zollen, so dass es am Ende der Wille war, welcher zu Gunsten von Siems entschied. Sophie Hagedorn und Jenny Nausedat sorgten mit ihren späten Toren für einen letztlich gelungenen Saisonauftakt für die SG Siems-Dänischburg.
SGSD-Co-Trainer Thorsten Wagenzink sagt nach dem Spiel: „Es war das hart umkämpfte, erste Spiel, was wir erwartet haben. Gegen robuste Rönnauerinnen war es schwer, unser Spiel erfolgreich aufziehen. Es war ein Spiel mit allem was dazu gehört. Auf jeder Seite ein Elfmeter, eine überzogene Gelb-Rote Karte und am Ende ein Sieg des Willens.“
TSV Zarpen – BSG Eutin 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Stark (14.), 1:1 Schumacher (38.), 2:1 Stark (78.)
Auch in Zarpen machten es die hohen Temperaturen den Mannschaften nicht leicht. Der TSV kam im so wichtigen Auftaktspiel besser rein und ging durch Annemarie Starks Abstauber früh in Führung. Eutin hielt aber dagegen und kam vor allem nach der Trinkpause besser ins Spiel. Der Ausgleichstreffer durch Nina Schumacher war daher durchaus verdient. In Halbzeit zwei schwanden bei beiden Teams die Kräfte, am Ende hatte Zarpen den größeren Willen. Erneut Stark sicherte dem Aufsteiger die drei Punkte.
Zufriedenheit war in Zarpen Trumpf, auch wenn Macher Horst Juhler noch Steigerungspotential sieht: „ Annemarie Starks Treffer bescherte uns drei wichtige Punkte gegen die sympathische Truppe aus Eutin und einen gelungenen Saisonstart. Spielerisch werden wir noch erheblich zulegen müssen, da ist noch viel Luft nach oben.“