Lübeck –  Mit einem klaren Sieg holt sich die SG Siems-Dänischburg die Tabellenführung in der Frauen Verbandsliga Süd. 5:1 gewann die Tafazoli-Elf bei der SG Wilstermarsch. Ebenfalls ihren zweiten Sieg feierten der Ratzeburger SV (4:2 über Rönnau/Segeberg) und der ATSV Stockelsdorf (2:1 gegen Oldesloe). Fortuna St. Jürgen durfte ebenfalls jubeln und besiegte den VfR Horst mit 3:1. Einzig der TSV Zarpen holte aus Regionssicht keine Punkte und unterlag bei JuS Fischbek mit 1:3. Außerdem trennten sich die BSG Eutin und der FSC Kaltenkirchen 2:2.

SG Wilstermarsch – SG Siems-Dänischburg 1:5 (1:1)
Tore: 0:1 Hagedorn (2.), 1:1 Pusch (23.), 1:2, 1:3 Thomaschewski (50./60.), 1:4 Schroeder (79.), 1:5 Thomaschewski (87.)

Schwieriger als es das Ergebnis am Ende aussagt, war die Aufgabe für die SG Siems-Dänischburg. Der Vizemeister erwischte einen Blitzstart, da Sophie Hagedorn eine Koch-Flanke ins Tor nickte. Anschließend hatte Martha Thomaschewski mit zwei Alu-Treffern, so dass die Partie nach einer Viertelstunde hätte entschieden sein können. Dann gab es auf einmal einen Bruch im Siemser Spiel, Wilstermarsch kam stärker auf und verdiente sich bis zur Pause den Ausgleich. Janine Pusch traf zum 1:1. „Nach einer energischen Halbzeitansprache“ (O-Ton Tafazoli) besannen sich die Siemser Frauen wieder auf das Fußballspielen und kamen schnell nach der Pause zur Führung durch Thomaschewski. Nach dem die Siemsche Torjägerin das 3:1 nachlegte, ging bei Wilstermarsch nicht viel zusammen. Ein Eigentor von Anja Schroeder und erneut Thomaschewski schraubten das Ergebnis auf 5:1. Einen noch höheren Sieg verhinderte Wilstermarsch Torfrau Maria Birner.

Trotz des klaren Ergebnisses war SGSD-Trainer Kambiz Tafazoli nicht zufrieden: „Es ist nicht alles Gold was glänzt. So und nicht anders ist das Spiel gegen Wilstermarsch zu bewerten. Es ist noch viel Luft nach oben.“

ATSV Stockelsdorf – VfL Oldesloe 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Jäger (3.), 1:1, 2:1 Kranz (14./Strafstoß/75.)
Gelb-Rote Karte: Oldesloe (77.)

Personell konnte Stodo fast aus dem Vollen schöpfe, am verschlafenen Start änderte das aber nichts. Bereits früh gingen die Gäste durch Jacqueline Jäger in Front. Zwar gelang dem ATSV der schnelle Ausgleich durch einen Foulelfmeter von Marialiiza Kranz, doch in der ersten halben Stunde hatte Oldesloe die deutlich größeren Spielanteile. Allerdings waren die Abschlüsse zu harmlos. Erst nach gut 35 Minuten kam auch Stockelsdorf wieder auf und nahm vor allem in Halbzeit zwei das Heft des Handelns in die Hand. Dabei hatte der ATSV eine reihe guter Chancen, ließ diese aber ungenutzt. Oldesloe verlegte sich aufs Kontern und hatte mit einem Lattenschuss Pech. Auf der anderen Seite markierte dann Kranz den zweiten Treffer. Am Ende war es ein verdienter Sieg für den ATSV.

ATSV-Coach Frederik Grünsteidl sagte nach dem Spiel: „Nach dem erfolgreichen Start in Wilstermarsch wollten wir zuhause nachlegen und die Punkte im Herrengarten behalten. Oldesloe war dabei insbesondere zu Beginn der erwartete schwere Gegner, gut organisiert und eingespielt. Nach dem 0:1 nach eigenem Ballverlust im Aufbauspiel und einem langen Ball kamen wir besser ins Spiel. Die erste Hälfte der zweiten Halbzeit schien die Führung nur eine Frage der Zeit, allerdings war der Gegner vor und nach dem Führungstreffer durch Konter gefährlich. Trotzdem blieben die Punkte aufgrund der Spielanteile zurecht bei uns.“

JuS Fischbek – TSV Zarpen 3:1 (2:0)
Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Heilmann (12./43./50.), 3:1 F. Schlieker (54.)

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Im Kreisderby bekam Zarpen Fischbeks Stürmerin Isabelle Heilmann überhaupt nicht in den Griff. Schon früh schlug die JuS-Torjägerin zu. Insgesamt war es ein uninspirierter Auftritt der TSV-Frauen, die es ihren Gegnerinnen einfach zu leicht machen. Fischbek spielte aus einer sicheren Defensive clever und effektiv nach vorne, konnte sich zudem auf Heilmann verlassen. Mit ihren Treffern kurz vor und nach der Pause entschied sie die Partie. Zwar gab Zarpen nicht auf, mehr als der Anschlusstreffer durch Florine Schlieker war aber nicht mehr. Vor dem Tor fehlte den Gästen in der Schlussphase die Durchschlagskraft, um vielleicht noch einen Zähler mit nach Hause zu nehmen.

Horst Juhler, Trainer des TSV Zarpen, erkannte die Niederlage an und übte Kritik am Schiedsrichter: „In einer ausgeglichenen und kampfbetonten Partie machte Fischbeks Torjägerin Isabelle Heilmann den Unterschied. Mit  ihren drei Treffern bescherte sie uns fast im Alleingang die Niederlage. Nach dem Anschluss hatten wir mehr Spielanteile. Allerdings fehlte vor dem Tor die Durchsetzungskraft. Das gesamte Spiel litt leider unter einer sehr schlechten Schiedsrichterleistung. Wobei beide Mannschaften in gleicher Weise, durch das viel zu passive Leiten des Spiels, benachteiligt wurden.“

Fortuna St. Jürgen – VfR Horst 3:1 (2:1)
Tore: 1:0 Broska (9.), 1:1 Bubat (23.), 2:1 Denker (45.), 3:1 Willems (82.)

Ein starker Auftritt der Fortuna-Frauen! Obwohl ersatzgeschwächt angetreten, bestimmte der Kreisliga-Meister gegen den Mitaufsteiger die Partie. Die frühe Führung wirkte durch Denise Broska war dabei sehr balsam für die Seele. Wie aus dem Nichts gelang dem VfR Horst aber der Ausgleich, Anna-Lena Bubat traf zum 1:1. Die Fortunen ließen sich davon aber nicht beirren, spielten munter nach vorne und belohnten sich kurz vor der Pause mit dem 2:1 durch Merle Denker. Auch in Halbzeit zwei war St. Jürgen über weite Strecke das bessere Team, der VfR Horst konnte dem nur wenig entgegen setzen. Allerdings musste die Scheel-Elf lange zittern, denn das Runde wollte nicht ins Eckige. Erst mit dem 3:1 durch Sandra Willems war der erste Sieg der neuen Saison unter Dach und Fach.

Stefan Scheel, Trainer der Fortuna, sagte nach dem Spiel: „Trotz eines weiterhin geschwächten Kaders konnten wir heute unsere ersten drei Punkte in der Verbandsliga einholen. Eine geschlossene, souveräne Mannschaftsleistung ermöglichte uns drei ansehnliche Tore und einen verdienten Sieg.“

Ratzeburger SV – SG Rönnau/Segeberg 4:2 (1:1)
Tore: 0:1 Trotzki (12.), 1:1, 2:1 Baalmann (18./61.), 2:2 Nicolaisen (81.), 3:2 Howe (82.), 4:2 Reisner (85.)

Auch in Ratzeburg brauchte die Partie einen Wachmacher. Die Führung durch Ninja Trotzki für Rönnau kam dabei etwas aus dem Nichts. Im Anschluss übernahm Ratzeburg das Kommando auf dem Platz am Riemann und konnte sich auf Hannah Baalmann verlassen, welche schnell ausglich. Doch danach überboten sich die RSV-Spielerinnen im Auslassen guter Chancen, so dass es mit dem Remis in die Pause ging. In Halbzeit zwei ging es weiter nur in reine Richtung, doch mehr als das 2:1 durch Baalmann wollte Ratzeburg nicht gelingen. Und es bewahrheitete sich eine alte Fußballerweisheit: triffst du vorne nicht, bekommst du ihn hinten rein. Ronja Nicolaisen traf erneut aus dem Nichts zum 2:2. Doch der RSV bewies Moral und konnte dank eines Freistoßes von Tanja Howe quasi im Gegenzug in Führung gehen. Sandra Reisner machte dann alles klar und sicherte den verdienten Erfolg.

RSV-Coach Marc Hempel haderte mit der Chancenverwertung, war aber sonst zufrieden: „Ich bin mit der Leistung und Spielweise meiner Mädels hochzufrieden.  Wenn ich meiner Mannschaft etwas vorwerfen kann, dann ist es die mangelnde Chancenverwertung. Wir waren über die gesamten 90 Minuten die dominierende Mannschaft und hätten das Spiel in Halbzeit eins schon für uns entscheiden nüssen. Beim 0:1 rutschte unsere Torwärtin unglücklich weg , was aber ihre gute Leistung nicht beeinträchtigte. In der zweiten Halbzeit kam die SG einmal vor unserem Tor und machte dann den Ausgleich. Danach nutzen wir unsere Chancen besser und gewinnen auch völlig verdient.“

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