Berlin – Gut gekämpft, gut gespielt – aber der HSV hat auch mit seinem neuen Trainer Markus Gisdol verloren. Bei Hertha BSC kassierten die Rothosen mit 0:2 (0:1) die fünfte Niederlage im sechsten Spiel. Mit nur einem Punkt sind die Hamburger Vorletzter der Bundesliga – könnten heute gar auf den letzten Platz abrutschen, wenn Schalke 04 im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach erfolgreich ist.

Gisdol formatierte neu – ein 4-4-2-System mit Pierre-Michel Lasogga neben Bobby Wood in der Spitze. Ohne den verletzten Kapitän Johan Djourou stand die Abwehr hoch – zunächst hatten die Gastgeber etwas Mühe, sich auf den „neuen HSV“ einzustellen.

Doch nach 15 Minuten der erste Weckruf für die Gäste: Mitchell Weiser jagte den Ball an die Latte. Wenig später traf Genki Haraguchi aus 18 Metern den Pfosten. Nach einer halben Stunde Spielzeit schlug es allerdings bei den Hamburgern ein: Nach einem Eckball traf Vedad Ibisevic zum ersten Mal.

Sieben Minuten später fast der Ausgleich – aber Hertha-Torwart Rune Jarstein lenkte einen Freistoß von Lasogga an die Latte.

Nach dem Seitenwechsel agierte der HSV offensiv, die Berliner setzten auf ihr Konterspiel. Und waren erfolgreich: Albin Ekdal foulte im Strafraum Ibisevic – den fälligen Strafstoß verwandelte der Bosnier in der 70. Minute zu seinem zweiten Treffer an diesem Tag. Bis zum Abpfiff kämpfte das Team von Markus Gisdol unverdrossen – ohne zählbaren Erfolg.

Torwart René Adler: „Wir haben heute gegen einen guten Gegner verloren. Hertha steht zurecht auf Platz zwei, hat seine Chancen effektiv genutzt. Mit dem Rückstand wurde es dann doppelt schwer, weil Hertha sehr kompakt stand. Das zweite Gegentor fiel wieder unglücklich, wir hätten vorher an mehreren Stellen den Elfmeter verhindern können. Doch so ist das, wenn du wie wir aktuell unten drinstehst. Dann kommt leider oft eines zum anderen. Wir müssen jetzt zusammen aus der Situation.“

Trainer Markus Gisdol ist weiter zuversichtlich: „Glückwunsch an Pal Dardai und die Berliner. Sie sind sehr schwer zu bespielen und haben richtig Sicherheit in ihrem Spiel. Wir haben eine erste gute Visitenkarte abgegeben. Das Ergebnis gefällt mir nicht, aber ich bewerte den Auftritt der Mannschaft. Wir hatten in der ersten Hälfte ähnlich gute Torchancen wie Hertha. Auch in der zweiten Halbzeit sind wir gut gestartet, waren sehr dominant, bekommen dann aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt den Elfmeter gegen uns. Bin zuversichtlich und überzeugt, dass wir das hinbekommen. Auswärts 16 Torschüsse sind beachtlich – wir werden aber nicht von heute auf morgen eine Angriffsmannschaft, die jedes Tor macht.“

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So spielten sie:
Hertha BSC: Jarstein – Weiser, Langkamp, N. Stark, Plattenhardt – Skjelbred, Lustenberger – Esswein (90. S. Kurt), Stocker (73. Rodrigues de Souza), Haraguchi – Ibisevic (86. Schieber)

Hamburger SV: Adler – Sakai, Cleber, Spahic, Douglas Santos – Ekdal (71. Gregoritsch), Holtby – Kostic, N. Müller – Wood (60. Halilovic), Lasogga

Tore: 1:0 Ibisevic (29.) 2:0 Ibisevic (70., Foulelfmeter)

Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken) verteilte sechs gelbe Karten an den HSV!

Gelbe Karten: Plattenhardt (17.), Haraguchi (31.) / Douglas Santos (3.), Holtby (27.), Ekdal (32.), Müller (48.), Cleber (78.), Lasogga (90.)

Zuschauer: 45.000

 

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