Lübeck –  Erneut nur vier Spiele stiegen am letzten Wochenende in der Frauen-Verbandsliga Süd. Sowohl die Partie Zarpen gegen Kaltenkirchen als auch das Spiel Fischbek gegen Horst wurden verlegt. Dafür wurde das Spitzenspiel ausgetragen und hier holte sich die SG Siems-Dänischburg dank eines spektakulären 9:4 beim ATSV Stockelsdorf die Tabellenführung zurück. Auch der Ratzeburger SV konnte sein Wochenende dank eines 4:1 über Fortuna St. Jürgen erfolgreich gestalten. Die SG Wilstermarsch feierte beim 1:0 über die BSG Eutin einen knappen Heimsieg. Für die als Mitfavorit gehandelte SG Rönnau/Segeberg gab es den ersten Dreier, dank eines 2:0 beim VfL Oldesloe.

ATSV Stockelsdorf – SG Siems-Dänischburg 4:9 (2:3)
Tore: 1:0, 2:0 Polensky (15./21.), 2:1 Hagedorn (25.), 2:2 Inacio (28.), 2:3, 2:4 Thomaschewski (35./53.), 2:5 Hagedorn (57.), 2:6 Gramkow (60.), 3:6 Vollbracht (75.), 3:7, 3:8 Scheer (78./82.) 3:9 Taube (85.), 4:9 Kranz (89.)

Tag der offenen Tür beim Top-Spiel im Herrengarten. Bereits zur Pause hätte es gut und gerne 5:5 stehen können. Siems begann druckvoll, hatte auch Pech mit einem Lattentreffer nach wenigen Minuten, doch die ersten Tore erzielten die Gastgeberinnen. Nicole Polensky markierte mit ihrem Doppelpack eine scheinbar beruhigende Führung. Doch die SG legte noch einen Gang mehr ein und drehte die Partie. Sophie Hagedorn, Sarah Inacio und Martha Thomaschewski markierten noch vor der Pause die Siemser Führung. Vogelwild wurde es nach dem Seitenwechsel dann in der Stockelsdorfer Abwehr. Die Fehler häuften sich und Siems nutzte dies eiskalt aus. Thomaschewski, Hagedorn per Kopf und Julia Gramkow per Aufsetzer machten nach einer Stunde praktisch alles klar. Offensiv probierte Stodo noch so einiges, kam durch Anja Vollbracht sogar zum dritten Treffer. Doch der Favorit schaltete noch einmal hoch, Mandy Scheer schnürte einen Doppelpack und Linna Tauba markierte per Bogenlampe aus rund 30 Metern. Den Schlusspunkt unter ein für die Zuschauer unterhaltsames Spiel setzte Marialiiza Kranz mit dem 4:9-Endstand.

ATSV-Coach Frederik Grünsteidl erkannte die Niederlage an: „Wir erwischten einen optimalen Start, konnten Siems aber leider nicht 90 Minuten Paroli bieten. Die Mannschaft hat ihr Potenzial mehrfach angedeutet, jetzt gilt es in den kommenden Wochen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, das auf dem Platz auch umsetzen zu können. Der Sieg für Siems geht in Ordnung, aber die Saison ist noch jung.“

SG-Trainer Kambiz Tafazoli war zufrieden: „Offensiv hui, defensiv verbesserungsfähig. Ein Sieg, der letztendlich auch mit vielen Toren belohnt wurde. Wir legten los wie die Feuerwehr und hätten nur eine von den fünf guten Möglichkeiten nutzen sollen. Aus dem Nichts macht Stodo die Führung und legt gleich nach. Was meine Mannschaft dann nach dem 0:2 fabriziert hat, ist sensationell. Als wir 7:2 in Führung waren, schalteten wir zurück und wurden gleich bestraft. Das am Ende ein 9:4 rauskommt war für die Zuschauer sicherlich sensationell. Das schönste Tor erzielte mit Abstand unsere Linni. Nicht nur sie hat ein Extralob verdient sondern auch Sophie. Beide haben mit ihren 17 Jahren frech aufgespielt.“

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Ratzeburger SV – Fortuna St. Jürgen 4:1 (2:1)
Tore: 1:0 Baalmann (3.), 1:1 Schrader (25.), 2:1 Baalmann (43.), 3:1 Wolgast (63.), 4:1 Hechler (77.)

Stark ersatzgeschwächt und mit nur elf Spielerinnen war der RSV am Start. Das hinderte die Lauenburgerinnen aber nicht in Führung zu gehen. Torjägerin Hannah Baalmann sorgte für die ganz frühe Führung. Die Fortuna hielt aber gut dagegen und nach einer Ecke traf Celina Schrader zum Ausgleich. Doch letztlich konnte die Ratzeburger Rumpf-Elf noch einen Zahn zu legen und Baalmann traf fast mit dem Pausenpfiff zum 2:1. Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeberinnen nachlegen. Geburtstagskind Varinia Wolgast traf aus der Distanz zum 3:1. Während die Fortuna nach vorne etwas kaum noch agierte, machte der RSV alles klar. Svenja Hechler veredelte eine Howe-Vorlage zum 4:1-Endstand. Damit gelang dem RSV eine gute Generalprobe für das Top-Spiel in Siems am Mittwoch.

Marc Hempel, Trainer des RSV, meinte nach der Partie: „In der ersten Halbzeit war es kein schönes Spiel von uns. In der zweiten Halbzeit erhöhten wir das Tempo ein wenig und gewinnen auch in der Höhe verdient.“

Fortuna-Coach Stefan Scheel fand kritische Worte: „Nach dem schnellen Rückstand sind wir immer besser ins Spiel gekommen und haben verdient den Ausgleich erzielt, mussten aber kurz vor der Halbzeit erneut ein Gegentreffer hinnehmen.In der zweiten Halbzeit konnten wir keine Gefahr mehr in Richtung gegnerische Hälfte bringen. Fazit: Das war zu wenig, wenn es heißt auswärts zu punkten.“

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