Lübeck – Hin und her, aber trotzdem ganz gut… Der VfB Lübeck rutschte in der Regionalliga Nord zwar nach der 0:3-Schlappe in Oldenburg wieder auf Rang fünf, doch wer hätte gedacht, dass sich die Grün-Weißen nach dem (halben) Umbruch in der Verfolgergruppe des SV Meppen halten würden. Da muss man Rolf Landerl ein Lob aussprechen, denn seine Arbeit trägt Früchte. Das, was der 40-Jährige noch vermisst, ist die Konstanz, die sein Team noch nicht auf die Reihe bekommt und sich so immer wieder um den Zusatz-Lohn der vergangenen Wochen bringt.

Am Samstag kommt der Hamburger SV II um 14 Uhr an die Lohmühle und der hat eine ähnliche Formkurve wie der Gastgeber, stehen auf Platz acht.

Ein Wiedersehen mit den Ex-Kollegen gibt es für Marc Lindenberg (Foto), der Anfang des Jahres von der Elbe zurück an die Trave wechselte. Allerdings wird es vielleicht nur ein Wiedersehen und kein Aufeinandertreffen. Der 20-jährige Innenverteidiger der Lübecker ist nach wie vor an der Schulter verletzt, wird möglicherweise nicht zum Einsatz kommen. HL-SPORTS traf ihn zum Interview.

HL-SPORTS: Hallo Marc. Deine Geschichte ist sicherlich nicht alltäglich. Du hast als Schüler beim Lübecker SC gekickt und bist dann urplötzlich mit elf Jahren beim Hamburger SV gelandet. Wie konnte denn so etwas passieren?

Marc Lindenberg: „Meine Eltern hatten mich damals einfach einmal zu einem Sichtungsturnier beim HSV angemeldet. Dort wurde ich dann zum besten Spieler gewählt. Es folgte eine Einladung zum Probetraining, wo ich anscheinend überzeugen konnte.“

HL-SPORTS: Wie hat sich das angefühlt, von so einem Traditionsverein umgarnt zu werden?

Marc Lindenberg: „Das war schon etwas komisch, aber größenwahnsinnig bin ich deshalb nicht geworden. Allerdings wurde ich im Freundeskreis schon etwas schräg angesehen.“

HL-SPORTS: Wie hast du das zeitlich hinbekommen. Schließlich warst du ja noch Schüler und wohntest in Lübeck?

Marc Lindenberg: „Also, im ersten Jahr haben ich einen Tag bei Phönix Lübeck im Stützpunktraining etwas getan und bin ganz normal weiter zur Schule gegangen. Dreimal in der Woche haben mich dazu auch meine Eltern nach Hamburg zu den Einheiten gefahren. Später hatte ich einen Fahrdienst, der mich mit einem Kleinbus abgeholt hat. Im Nachwuchsleistungszentrum in der Ulzburger Straße in Norderstedt durfte ich zudem eine Tagesbetreuung genießen und bin später auch in Hamburg zur Schule gegangen.“  

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HL-SPORTS: Das hört sich so an, als wenn du „Gott und die Welt“ rundum des Hamburger SV kennengelernt hast…

Marc Lindenberg: „Mit den Profis habe ich nicht viel zu tun gehabt. Die waren ja in Stellingen direkt am Stadion. Aber in Norderstedt kannte ich fast jeden, egal, ob das ein Geschäftsstellenmitarbeiter, der Platzwart oder Spieler aus den anderen Teams waren.“

HL-SPORTS: Mit welchen „Fußballgrößen“ hattest du in der Jugend zu tun? Und wen kennst du vom aktuellen Kader der U 21 des HSV noch?

Lindenberg: „Mit Sebastian Jakubiak, der jetzt in Rödinghausen in der Regionalliga West spielt, dazu Marcel Engelhardt, der bei der Eintracht aus Braunschweig in der Reserve das Tor hütet, habe ich gespielt. Mit Finn Porath und Sebastian Haut, die werde ich ja wohl jetzt wieder sehen, habe ich sogar in einer WG in Stellingen zusammengelebt. Auch sonst kenne ich – bis auf die Neuzgänge Stompen oder Knöll – eigentlich alle beim HSV persönlich.“

HL-SPORTS: Hast du noch Kontakt zu den ehemaligen WG-Mitbewohnern?

Marc Lindenberg: „Klar, wir haben ja schließlich zusammen gelebt. Da telefoniert oder schreibt man sich schon regelmäßig.“

HL-SPORTS: Und jetzt steht ihr euch womöglich auf dem Platz gegenüber…

Marc Lindenberg: „Da muss ich leider abwarten, das wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob ich überhaupt im Kader stehe. Ich hatte mich ja an der Schulter verletzt.“

HL-SPORTS: Danke, Marc.

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