FVL: Siems konkurrenzlos – Ratzeburg in der Krise

Lübeck –  Die SG Siems-Dänischburg zieht in der Frauen-Verbandsliga Süd weiter einsam ihre Kreise. Nach dem 6:0 beim TSV Zarpen baute der Spitzenreiter seine Führung in der Tabelle auf acht Punkte aus. Neuer Tabellenzweiter ist der ATSV Stockelsdorf nach einem 2:1 über die BSG Eutin. Der Ratzeburger SV schlittert nach einem 1:2 bei der SG Wilstermarsch weiter in die Krise. Außerdem gewann die SG Rönnau/Segeberg mit 2:1 gegen den FSC Kaltenkirchen und der VfR Horst sicherte sich mit einem 3:1 beim VfL Oldesloe ebenfalls drei Punkte.

SG Wilstermarsch – Ratzeburger SV 2:1 (0:0)
Tore: 0:1 Baalmann (57.), 1:1, 2:1 Kolbe (67./71.)

Der Ratzeburger SV ist endgültig in der Krise angekommen. Nach der dritten Niederlage in Serie rutscht der RSV in der Tabelle ab, die Stimmung am Riemann droht zu kippen. „Bei uns muss sich jeder mal selbst hinterfragen, ob er alles gegeben hat“, haderte Trainer Marc Hempel nach dem Spiel. Dabei hatten seine Mädels gar nicht so schlecht begonnen, nach vorne fehlte aber die Durchschlagskraft. Mit der ersten nennenswerten Gelegenheit traf dann Hannah Baalmann zur Führung. Das schien allerdings genau der richtige Wachmacher für die Gastgeberinnen zu sein, denn sie kamen besser in die Partie und drehten in Person von Angie Maria Kolbe die Partie. Bei Ratzeburg ging im Anschluss nicht mehr viel, so dass sich die Mannschaft nun auf arbeitsreiche Wochen in der Ferienpause einstellen kann.

Trainer Hempel sagte noch: „Wir sind ganz ordentlich ins Spiel gekommen. In der Offensive spielten wir dennoch ideenlos. In den Ferien haben wir Zeit, daran zu arbeiten, um gegen Stockelsdorf wieder zur alten Stärke zurück zu finden.“

ATSV Stockelsdorf – BSG Eutin 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Polensky (26.), 2:0 Glatzel (55.), 2:1 Braun (81.)

Mit einem Arbeitssieg holte sich der ATSV den zweiten Platz zurück, was auch Trainer Fredrik Grünsteidl so sieht: „Nach den letzten Spielen war der Sieg am Wochenende besonders wichtig. Die Mädels haben sich den Erfolg erarbeitet, am Ende waren wir verdienter Sieger.“ Allerdings haderte er mit der Chancenverwertung, denn es waren durchaus Gelegenheiten da, früher in Führung zu gehen. So dauerte es fast eine halbe Stunde, bis Nicole Polensky ihr Team in Führung brachte. Nach dem zweiten Treffer von Annika Glatzel waren weitere Chancen da, einzig die Ausbeute blieb mager. So wurde es nach dem Eutiner Anschlusstreffer von Lotte Braun glatt noch einmal spannend, letztlich rettete Stockelsdorf die drei Punkte aber nach Hause.

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Ansatzpunkte für die kommenden Trainingswochen fand Grünsteidl dann auch in der Spannung: „Die Höhe des Ergebnisses spiegelt den Spielverlauf nicht wieder, sodass wir uns in den nächsten Spielen mit mehr Chancen und deren Verwertung für unseren Einsatz belohnen wollen.“

TSV Zarpen – SG Siems-Dänischburg 0:6 (0:4)
Tore: 0:1 Inacio (5.), 0:2 Hagedorn (9.), 0:3 Koch (27.), 0:4 Inacio, Inacio (35./46.), 0:6 Koch (67.)
Besonderes Vorkommnis: Giese (TSV) hält Foulelfmeter von Thomaschewski (70.)

Es war phasenweise ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams feststellbar. Von Beginn an drückte Siems aufs Tempo und sorgte mit den schnellen Toren von Sarah Inacio sowie von Sophie Hagedorn für viel Entspannung auf der Trainerbank. Zarpen konnte sich bei Torhüterin Vanessa Giese bedanken, dass die Führung nicht schon zur Pause höher ausfiel. Dennoch war das Spiel kurz nach der Pause gegessen, nachdem Sarah Koch (Foto) und Inacio mit einem Doppelpack ein 5:0 herausschossen. Koch machte dann das halbe Dutzend komplett. Da konnte es sich der Spitzenreiter sogar leisten, in Person von Martha Thomaschewski einen Elfmeter zu verschießen. Für Zarpen bleibt die Erkenntnis, dass man sich die Punkte in anderen Spielen holen muss.

Horst Juhler, Trainer des TSV, erkannte die Niederlage an: „Verdienter Siemser Erfolg. Die erste Viertelstunde waren wir nicht auf dem Platz. Durch zwei krasse Abwehrfehler ging der Gast ohne große Mühen 2:0 in Führung. Im zweiten Abschnitt zeigten wir Moral und kassierten nur noch zwei Treffer. Vanessa Giese konnte einen Foulelfmeter halten. Siems hätte bei mehr Konzentration auch eins bis zwei Treffer mehr erzielen können. Aufgrund der Leistungssteigerung wäre ein Ehrentreffer auch in Ordnung gewesen.“

SG-Coach Kambiz Tafazoli war nach der Partie sehr zufrieden: „Verdienter Sieg meiner Mannschaft. Bis auf ein paar Unkonzentriertheiten eine sehr gelungene Vorstellung. Einziger Pechvogel heute war Martha, die das Tor einfach nicht treffen konnte. Im Privatduell  gegen Zarpens Torfrau zog sie den Kürzeren.“