
Großenbrode – Der SV Großenbrode hat Grund zu feiern. Die Zweite wurde Meister in der Kreisklasse C und die Erste Vizemeister in der Kreisklasse A. Beide werden somit im kommenden Jahr eine Liga höher spielen, denn der Aufstieg wurde eingetütet. Vor allem für die Mannschaft aus der A-Klasse ist es ganz besonders, denn das lange Warten von 18 Jahren ist vorbei. Man ist zurück in der Kreisliga.
„Da war immer Dampf drin“
Nach dem Abstieg 2022 in die Kreisklasse B gelang dem SV Großenbrode direkt im nächsten Jahr der Wiederaufstieg. Man kehrte zurück in die A-Klasse, wo man mehr als nur ein gewöhnlicher Aufsteiger war. Mit 51 Punkten beendete der Aufsteiger die Saison als Tabellendritter, einen Platz hinter dem TSV Lensahn II. Dieser durfte nicht aufsteigen, sodass gehofft wurde – doch aufsteigen durfte man nicht. Bitter für die Mannschaft und den gesamten Verein, doch man nahm einen neuen Anlauf. Im zweiten Jahr sollte es klappen, die Rückkehr in die Kreisliga sollte endlich gelingen. Darauf wartete man nämlich einige Jahre, doch es klappte nicht. Cheftrainer Peter Thomm blickte gegenüber HL-SPORTS zurück: „Wir hatten am Anfang einen relativ holprigen Start. Es begann mit dem Sundcup, bei dem wir nicht ganz so erfolgreich waren. Das kann passieren. Im ersten Pflichtspiel gegen Neustadt präsentieren wir uns nicht von der besten Seite. Da haben wir leider 0:4 verloren, wobei Neustadt sicherlich auch nicht dort hingehört, wo sie aktuell und auch nicht nächstes Jahr spielen werden. Nichtsdestotrotz haben sich die Jungs dann zusammengerauft und einfach Gas gegeben. Wir hatten eine sensationell gute Vorbereitung. Super Trainingsbeteiligung über die ganze Hinrunde hinweg, da war immer Dampf drin.“
Furioser Start
Von dem holprigen Start merkte man in den ersten Wochen der Kreisklasse A nichts. Ganz im Gegenteil, denn der SV zeigte sich furios. 13 von 15 Punkten holte man, doch viel faszinierender war das Torverhältnis. 18:0 Tore standen auf dem Papier, und dies war direkt ein ganz großes Ausrufezeichen. „Das ist herausragend“, schwärmt der Coach vor allem von der Defensive. Nach über 500 Minuten endete dann allerdings die Serie, denn ausgerechnet gegen Absteiger SV Heringsdorf gab es das erste Gegentor. Beeindrucken ließ sich Großenbrode davon allerdings keineswegs. Neun Spiele blieb man ungeschlagen, doch dann endete die Serie. Bösdorf/Malente gelang die Saisonpremiere. In der Folgewoche sollte allerdings erneut nichts Zählbares für den SVG rauskommen. Im Spitzenduell mit dem TSV Pansdorf III hatte man mit 1:5 das Nachsehen. Es war das letzte Spiel vor der Winterpause. Im neuen Jahr sollte daran angeknüpft werden, denn die Ausbeute aus der Hinserie war absolut zufriedenstellend. Zum Auftakt gab es vier Siege. Erneut kam man gut rein, doch schnell folgte auch schon die dritte Saisonniederlage. Gegen den SV Hansühn gab es ein 1:4. Ein bitterer Dämpfer, und im Mai folgten die Niederlagen vier und fünf. Sowohl gegen den SC Kaköhl (1:2) als auch Pansdorf (0:2) gab es nichts Zählbares. Dies sollten am Ende auch entscheidende Punktverluste sein. Die Drittvertretung vom Techauer Weg wurde nämlich Meister mit einem Punkt Vorsprung. „Ich habe sie schon vor der Saison als Mitfavoriten erwähnt. Es ist eine super Truppe, auch super sympathisch. Marten – sehr sympathischer Kerl an der Linie. Die Jungs haben es sich verdient. Nochmal Glückwunsch von unserer Seite“, sagte Großenbrode-Coach Thomm.
Aufstieg als Vizemeister
Doch durfte Pansdorf überhaupt in die Kreisliga aufsteigen? Dies war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt. Nur wenn die Zweite in der Verbandsliga geblieben wäre, dürfte der Meister aufsteigen. Doch am letzten Spieltag stieg die eigene Zweitvertretung ab. Somit war klar, dass der Titelträger der Kreisklasse A nicht hochgehen würde. Stattdessen rückte der Zweite – und zwar Großenbrode – nach. Damit endete ein jahrelanges Warten. Der Trainer verriet: „Nach 18 Jahren wieder Kreisliga. Ich persönlich bin damals hierher gewechselt, im Winter vor 18 Jahren, und ich musste gleich den bitteren Gang in die A-Klasse antreten. Wir haben es seitdem nicht mehr geschafft, in der Kreisliga zu spielen – das haben wir jetzt hingekriegt. Das macht mich tierisch stolz, ich bin stolz auf die Jungs.“ „Unser Saisonziel war der Aufstieg. Ob als Meister oder sonst irgendwie war uns egal. Glücklicherweise mussten wir keine Relegation spielen, dadurch, dass Pansdorf II abgestiegen ist. Am Ende des Tages zählte für uns der Aufstieg. Wie, was und wo war uns egal. Ich glaube, im nächsten Jahr fragt da auch keiner mehr nach, wie man das erreicht hat“, sagte Thomm. Unverdient ist der Aufstieg allerdings keineswegs. Zwölf Punkte Vorsprung auf Platz drei, nur einer weniger als der Meister, und zudem das bessere Torverhältnis berechtigen den Vizemeister, von einem verdienten Aufstieg zu sprechen. Auswärts waren die Ostholsteiner die beste Mannschaft, zudem wurde die beste Defensive und zweitbeste Offensive gestellt.
„Das haben wir als Verein geschafft“
Abschließend fand der Meistercoach noch eine Menge Lobeshymnen für seine Mannen: „Das ist für mich auch mit das Positivste, dass wir am Ende eine gute Statistik hatten. Wir hatten 67:31 Tore – das zeigt mir auch, dass die Jungs eine Entwicklung genommen haben im Vergleich zur letzten Saison. Man ist deutlich stabiler geworden in der Defensive, und natürlich in den ersten fünf Spielen kein Gegentor zu kassieren, ist schon ein sehr positives Ding. Besonders positiv ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Wir haben viele verschiedene Torschützen – mit Philip Urich den besten dieses Jahr, Yannic Slowy, Shafi Azizi – wir haben viele verschiedene gehabt. In der Defensive hat Michel Schwenn als Abwehrchef eine herausragende Saison gespielt. Das Ganze wäre wahrscheinlich ohne „Basti“ Ziegler auch nicht möglich gewesen. Da haben wir einfach einen herausragenden Torhüter in unseren Reihen. Ich denke, am Ende des Tages muss man nicht einzelne Personen erwähnen, weil es komplett über mannschaftliche Geschlossenheit gelaufen ist. Das Allerpositivste für mich ist, wie sehr wir als erste Mannschaft mit unserer Zweiten harmoniert haben. In der Hinrunde konnte man immer mal runtergeben, in der Rückrunde war man hier und da aufgrund beruflicher Situationen angewiesen, auch mal aus der Zweiten welche hochzuholen – auch da einen Riesendank an die Betreuer und Spieler der Zweiten. Sensationell – das ist für mich durchaus das Positivste. Gemeinsam hat man eine C-Klassen-Meisterschaft und einen Aufstieg gemacht. Das war für mich persönlich nicht nur Erste und Zweite, sondern das haben wir als Verein geschafft.“
