Lübeck – Während die Langeweile an der Spitze kaum zu ertragen ist, geht es in der Verbandsliga Süd der Frauen ab Platz zwei richtig spannend zu. Ganze sechs Punkte trennen nur noch die Ränge zwei und elf. Vorne aber spaziert die SG Siems-Dänischburg zur Meisterschaft. Dank des 7:0-Sieges über den VfL Oldesloe baut der Vizemeister seinen Vorsprung an der Spitze auf satte 13 (!) Punkte aus. Dahinter nimmt man sich gegenseitig die Punkte weg. So mussten sich der Ratzeburger SV und der ATSV Stockelsdorf mit einem 2:2 im direkten Duell begnügen und auch die SG Wilstermarsch kam nur zu einem Remis beim FSC Kaltenkirchen (2:2). Fortuna St. Jürgen fuhr im Keller Big Points ein, besiegte den TSV Zarpen mit 2:1. Gleiches gilt für die BSG Eutin nach einem 3:1 über JuS Fischbek. Und die SG Rönnau/Segeberg siegte beim VfR Horst mit 4:3.

SG Siems-Dänischburg – VfL Oldesloe 7:0 (6:0)
Tore: 1:0 Kähler (10.), 2:0 Leu (17./Eigentor), 3:0 Inacio (18.), 4:0, 5:0, 6:0 Martha Thomaschewski (20./38./39.), 7:0 Hagedorn (75.)

„Wir haben die Aufgabe bravourös gelöst“, meinte SG-Trainer Kambiz Tafazoli nach dem Spiel zufrieden. Zehn Minuten Anlauf brauchte seine Mannschaft, dann war es um Oldesloe geschehen. Nachdem Sarah Kähler mit dem 1:0 den nur leicht stotternden Offensivmotor anwarf, wurde gleich der fünfte, sechs oder siebte Gang eingelegt. Ein Eigentor von Sarah-Sharleen Leu sowie Treffer von Sarah Inacio und Martha Thomaschewski entschieden schon nach 20 Minuten das Spiel. Thomaschewski legte dann noch einen lupenreinen Hattrick hin. In Halbzeit zwei nahm Siems dann den „Attacke-Modus“ aus dem Programm, ließ es offensiv ruhiger angehen, ohne den Sieg zu gefährden. Sophie Hagedorn traf noch zum 7:0. Überschattet wurde die Partie von einer Verletzung von Oldesloes Joelina Lienau, die kurz vor der Pause unglücklich aufs Knie fiel und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Tafazoli war nach dem Spiel selbstverständlich hochzufrieden mit seiner Mannschaft: „Die Mädels setzen seit einiger Zeit genau das um, was wir trainieren und es macht immens Spaß, der Mannschaft zuzuschauen. Neben meiner Mannschaft will ich auch Schiedsrichterin Andrea Thomas ein Lob aussprechen, die ihr erstes Großfeldspiel pfiff, eine sehr gute Leistung zeigte und über 90 Minuten mit voller Freude diese Partie leitete. Der verletzten Oldesloer Spielerinnen wünschen wir, dass nichts schlimmes passiert ist und sie bald wieder auf den Beinen ist.“

Fortuna St. Jürgen – TSV Zarpen 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Ahrendt (19.), 1:1 Stark (40.), 2:1 Rowedder (81.)

Es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, obwohl Zarpen kadertechnisch aus dem letzten Loch pfiff. Entsprechend war die Fortuna feldüberlegen und ging durch Annecke Ahrendt in Führung. Doch der TSV hielt gut dagegen und auch der Ausgleich durch Annemarie Stark kurz vor der Pause war verdient. In Halbzeit zwei war es das gleiche Bild. Allerdings schwanden bei Zarpen die Kräfte, was St. Jürgen zum Siegtreffer durch Jana Rowedder  per Freistoß nutzte.

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TSV-Coach Horst Juhler war dennoch zufrieden: „Ich bin auf den Auftritt unserer Notelf stolz.“

Stefan Scheel von der Fortuna freute sich über die drei Punkte: „Lange hat es nach einer Punkteteilung ausgesehen, doch kurz vor dem Spielende gab es durch einen brillianten Freistoß den Siegtreffer für uns. Einen wichtiger Sieg meiner Mannschaft, mit dem wir unsere Heimstärke bestätigen.“

Ratzeburger SV – ATSV Stockelsdorf 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Kranz (26.), 1:1 Baalmann (67.), 1:2 Vollbracht (85.), 2:2 Howe (86.)

Es war kein gutes Fußballspiel beim nominellen Topspiel des neunten Spieltags. Ratzeburg bestimmte zwar die Partie, glänzte dabei aber nicht. Stattdessen kassierte man das 0:1 durch Marialiiza Kranz. Stockelsdorf ackerte, spielte aber insgesamt auch nicht besser. Chancen blieben dennoch Mangelware. Erst in Halbzeit zwei nahm die Partie etwas Fahrt auf, so dass Hannah Baalmann per Kopf für den verdienten Ausgleich sorgte. Der ATSV tat sich weiter schwer, war aber eiskalt vor dem Tor. Anja Vollbracht staubte zum 2:1 ab. Ratzeburg belohnte sich aber für den Kampf und glich im direkten Gegenzug durch einen Fernschuss von Tanja Howe wieder aus.

RSV-Coach Marc Hempel meinte nach der Partie: „Spielerisch ist bei uns noch Luft nach oben, aber den Punkt nehmen wir nach einer schwierigen Phase und vielen Gesprächen gerne mit.“

ATSV-Trainer Frederik Grünsteidl sagte: „Natürlich hätten wir die drei Punkte nach dem späten Führungstor gerne mit nach Stockelsdorf genommen. Unterm Strich muss man aber sagen, dass das Unentschieden besser zum Spiel passt. Ratzeburg hatte mehr Spielanteile, konnte aber nur in den ersten 20 Minuten regelmäßig gute Chancen erarbeiten. Wir standen gut, haben uns 90 Minuten alles abverlangt und blieben gefährlich, sobald wir schnell umschalten konnten.“

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