Bremen – Die letzte komplette Runde des Jahres. Am 19. Spieltag der Regionalliga Nord gehen die 18 Teams noch einmal geschlossen auf die Jagd nach Punkten und Toren. Danach stehen lediglich einige Nachholspiele auf dem Programm. Am Wochenende werden also Weichen gestellt für die kommenden Wochen – es geht auch um fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Zuvor hat HL-SPORTS ein Interview mit Weiches Teammanager Matthias Hummel (Foto) zu bieten.

HL-SPORTS: Hallo Matthias. Die Fusion zwischen dem ETSV Weiche und Flensburg 08 nimmt immer konkretere Formen an. Warst du bei der kürzlich abgehaltenen außerordentlichen Mitgliederversammlung auch live vor Ort? Und was kannst du uns allgemein über den aktuellen Stand mitteilen?

Matthias Hummel: „Ich war natürlich dort, ebenso wie die komplette Ligamannschaft des ETSV Weiche, habe auch abgestimmt. Es wurde einiges vorgestellt von dem, wie es in Zukunft sein könnte. Ein Vereins-Logo, das Trikots. Insgesamt ist das Ganze natürlich ein wichtiger Schritt für Flensburg, für die ganze Region, auch um wettbewerbsfähig zu sein. Aber ehrlich gesagt ist das in unserer sportlichen Situation eher zweitrangig. Wir müssen uns auf das nächste Match konzentrieren.“

HL-SPORTS: Du sprichst es an Matthias. Da geht es gegen Tabellenführer SV Meppen schon um sehr viel aus eurer Sicht, oder?

Matthias Hummel: „Definitiv. Die Begegnung ist für alle Bereiche extrem wichtig, wird aber sicherlich anstrengend und schwierig. Meppen hat einen Lauf, bei uns ist ja eher das Gegenteil der Fall. So oder so, wir wollen nicht in die Winterpause mit einer Niederlage gehen, sollten konzentriert daran arbeiten das Maximum herauszuholen.“
 
HL-SPORTS: Zuletzt lief es ja nicht wirklich gut bei euch. Ich denke da an die Niederlagen gegen Lübeck, oder auch bei Drochtersen/Assel. Seit ihr dabei euch alles kaputt zu machen, was ihr euch vorher aufgebaut habt?

Matthias Hummel: „Wir sind alle enttäuscht, wie das gelaufen ist. In Drochtersen verlieren wir zum Beispiel ein Match, das wir nie verlieren dürfen. Wir hatten alle Trümpfe nach der Führung in der Hand und geben diese ab. Das danach alle, auch Trainer Daniel Jurgeleit, sauer waren ist doch völlig berechtigt. Und natürlich kann es jetzt schnell sein, das wir bei einer neuerlichen Niederlage unsere vor drei Wochen noch gute Ausgangsposition, die wir uns vorher ja auch hart erarbeitet haben, kaputt machen. Doch ich bin guter Dinge, glaube, dass wir auch Meppen, gegen die wir allerdings im Hinspiel verloren haben, bezwingen können. Schließlich gibt es in dieser Liga keine Überflieger, kann fast jeder auch jeden bezwingen.“  

HL-SPORTS: Danke Matthias, dass du Rede und Antwort standest.

Hannover 96 II – VfB Oldenburg (Fr., 18 Uhr)
Lediglich einen Sieg und vier Punkte gab es zu holen in den vergangenen sieben Partien. Nach gutem Start ist der Gastgeber längst im Mittelfeld der Liga angekommen. Mittlerweile zog sogar der schlecht in die Saison gekommene VfB am Tabellenachten vorbei. Dabei waren die Oldenburger (5.) vor dem Pflichtsieg gegen den SV Eichede allerdings auch drei Spiele lang ohne Dreier geblieben. Keine Frage: Dieses Duell vereinigt zwei Mannschaften, die zuletzt ein wenig hinter den Erwartungen zurückblieben.

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FC St. Pauli II – TSV Havelse (Sa., 14 Uhr)
Der Gastgeber sorgte für eine Menge Gesprächsstoff in den vergangenen Wochen. Da gibt es zum einen diese Erfolgsserie mit zehn Spielen ohne Niederlage, und es gibt dieses 3:3 bei  der  Germania  Egestorf-Langreder  –  nach  einer  3:0-Führung.  Einer  so  „jungen Mannschaft“ könne das passieren, zeigte sich Trainer Joachim Philipkowski verständnisvoll. Vermutlich dürfte der St. Pauli-Coach nun aber wieder auf einen Heimsieg setzen. Der Gast aus  Garbsen  zählt  allerdings  nicht  zur  Laufkundschaft.  Seit  drei  Partien  ist  der  TSV unbesiegt, zuletzt kam er zu einem 1:1 beim HSV II.

Eintracht Braunschweig II – Lüneburger SK Hansa (Sa., 14 Uhr)
Eine 0:1 Heimniederlage gegen den Spitzenreiter SV Meppen kann passieren. In Braunschweig hatte dieses knappe Resultat am letzten Spieltag trotzdem für Enttäuschung gesorgt. Nun möchte man wieder punkten, und mit dem LSK ist eine Mannschaft zu Gast, die längst nicht mehr in der Form des Saisonstarts antritt. Gerade einen Sieg feierte der Tabellensiebte in den vergangenen sieben Partien, er ist nun seit zwei Spielen ganz ohne Punkte – genauso wie der Gastgeber, 16. der Tabelle. Wer wohl in die Erfolgsspur zurück findet?

1.FC Germania Egestorf-Langreder – VfB Lübeck (Sa., 14 Uhr)
Was bei St. Pauli für Grausen sorgte, verlieh dem Gastgeber vermutlich eine ganze Menge Sicherheit. Alltäglich ist eine solche Aufholjagd wie beim 3:3 gegen die Hamburger jedenfalls nicht. Sie spricht für eine Menge Mentalität und Teamgeist beim Aufsteiger. Das soll nun auch der VfB zu spüren bekommen. Allerdings zählt der seit acht Partien unbesiegte Tabellenzweite nach wie vor zu den formstärksten Mannschaften der Liga.

BSV Rehden – VfL Wolfsburg II (Sa., 15 Uhr)
Das tat gut: Der 2:0-Heimsieg über die Spielvereinigung Drochtersen/Assel beendete eine neun Spiele währende Serie ohne dreifachen Punktgewinn. Natürlich möchte der Gastgeber nun auch das letzte Heimspiel des Jahres mit einem Erfolgserlebnis abschließen – und sich gleichzeitig etwas Luft verschaffen im Abstiegskampf der Regionalliga. Doch der amtierende Meister, mittlerweile  wieder  auf  Rang  sechs geklettert, sammelte  zehn  Punkte  aus  den vergangenen vier Partien. Der VfL Wolfsburg scheint also auf einem guten Weg zur Form früherer Tage, und deshalb wartet auf den BSV eine schwere Heimaufgabe.

U.L.M. Wolfsburg – FC Eintracht Norderstedt (So., 14 Uhr)
Die Euphorie ist zurück: Nach sieben Spielen ohne Sieg landete der Gastgeber zuletzt einen
1:0 Heimerfolg über den LSK. Beim Gegner weiß man allerdings, wie es sich anfühlt, eine
Negativserie zu beenden. Die Eintracht aus Norderstedt war wochenlang ohne dreifachen
Punktgewinn, gewann dann mit 5:0 gegen Eichede und sicherte sich auch beim turbulenten
4:3 in Hannover wertvolle Punkte. Offenbar hat der Aufsteiger nun erneut eine harte Nuss zu knacken.

ETSV Weiche Flensburg – SV Meppen (So., 14 Uhr)
Vor einigen Wochen noch schien dieses Duell für ein absolutes Topspiel und einen ausgesprochen spannenden Abschluss des Fußballjahres zu sorgen. Vermutlich werden sich die Teams auch tatsächlich einen interessanten Schlagabtausch liefern. Doch während der SV Meppen nun seit fünf Partien siegreich ist und seine Spitzenposition festigte, vermochte der Gastgeber sein Niveau nicht zu halten. Die vier Spiele ohne dreifachen Punktgewinn (0-2-2) verbesserten die Situation des Dritten zudem nicht. Er liegt bereits stolze 14 Punkte hinter dem SVM – hat nun aber auch eine ziemlich gute Gelegenheit, das Fußballjahr mit einem wichtigen Sieg zu beenden.

VfV Borussia 06 Hildesheim – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 14 Uhr)
Fünf Heimspiele gewann die Spielvereinigung zuletzt, auswärts lief es dagegen weniger erfolgreich. Nun steht der Tabellenneunte vor der vorerst letzten Chance auf den zweiten Sieg auf fremden Platz. Er bekommt es allerdings mit einem ziemlich formstarken Gegner zu tun. Der VfV06 landete zuletzt nicht nur ein respektables 1:1 gegen den VfB Lübeck. Er war zuvor auch drei Spiele lang siegreich gewesen, holte also zehn Zähler aus den vergangenen vier Partien. Mit einem Heimsieg würde Hildesheim (12.) nun nach Punkten zur Spielvereinigung aufschließen. Wenn das kein Anreiz ist im letzten Spiel des Jahres.

SV Eichede – Hamburger SV II (So., 14 Uhr)
Geht noch etwas vorm Jahreswechsel? Das Schlusslicht wartet seit 15 Partien auf einen dreifachen Punktgewinn und absolviert nun das zweite von insgesamt drei Heimspielen zum Jahresende. Beim 1:3 gegen den VfB Oldenburg war der SVE nahezu chancenlos. Der HSV dürfte nun zu einer ähnlich großen Herausforderung werden. Er sammelte sieben Punkte aus den vergangenen drei Partien.

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