Lübeck – Die Lübecker Schiedsrichter sind in Schleswig-Holstein top-aufgestellt. Lehrwart Marcel Colmorgen war mächtig stolz, als sich herausstellte, dass alle 23 Teilnehmer des Anwärterlehrgangs die Prüfung zum Schiedsrichteranwärter erfolgreich abgelegt haben. Es war der Lohn für die harte Arbeit des sechswöchigen Lehrgangs, der sowohl vom Lehrstab als auch von den Teilnehmern einiges abverlangte.
Lehrgangsbester wurde Luca Sambill vom ATSV Stockelsdorf. Nach einer mehr als überzeugenden Laufprüfung legte der 13-Jährige am vergangenen Montag einen fehlerfreien Regeltest hin und erreichte die vollen 60 Punkte.
Zusätzlich wechselt eine Kreisligalegende die Seiten. Sascha Wyska (Foto) ist ab sofort Schiedsrichter und wird sich als Unparteiischer auf dem Feld bewegen. Bei den Lübecker Referees ist man froh, den Mr. VfL Vorwerk und jahrelangen Torschützenkönig der Lübecker Kreisliga in ihren Reihen begrüßen zu dürfen. HL-SPORTS traf Wyska zum Interview.
HL-SPORTS: Hallo Sascha, Glückwunsch zum bestandenen Schiedsrichter-Schein. Wie kam es dazu und spielst du nicht mehr selbst?
Sascha Wyska: „Danke! Ja, wie kam es dazu? Ich habe im Sommer beschlossen aufzuhören aktiv Fußball zu spielen, da ich durch viele Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde und da habe ich mir nach langer Überlegung und vielen Gesprächen mit meiner Frau gesagt, dass ich Schluss mache. Allerdings wenn mal Not am Mann ist, ich nochmal aushelfe und dann kam es eben dazu, dass unsere 2. Herren einen Trainer brauchte und da habe ich mich dann zur Verfügung gestellt! Der Entschluss, dass ich Schiedsrichter werde, war ein Versprechen an unserem Schiedsrichterobmann und weil ich dem Verein helfen möchte, dass wir nicht mehr in die Lage kommen, zu wenig Schiedsrichter zu haben und so unnötige Strafen zu bekommen. Aber auch, weil ich mal was Neues machen wollte im Fußballbereich. Und durch meine Tätigkeit als Jugendtrainer habe ich oft mitbekommen, wie gerade junge Schiedsrichter es oft nicht leicht haben und da möchte ich natürlich auch unterstützen, wo ich nur kann.“
HL-SPORTS: Bist du zu deiner aktiven Spielerzeit oft mit Schiris aneinandergeraten? Also verbal?
Sascha Wyska: „Nein. Klar habe ich auch viel gemeckert, aber einen Schiedsrichter beleidigt oder bedroht niemals. Ich habe in meiner gesamten aktiven Zeit einmal eine Gelb-Rote Karte bekommen, mehr nicht. Und das war für ein Foulspiel.“
HL-SPORTS: Was siehst du durch den Schiri-Lehrgang anders als Spieler?
Sascha Wyska: „Ich habe viel dazu gelernt, obwohl ich lange selbst gespielt habe. Ich weiß jetzt, worauf es ankommt als Schiedsrichter und wie schwer es ist jede Situation zu bewerten, gerade wenn man alleine ist und ohne Assistenten ist es schwer, immer alles richtig zu entscheiden. Für mich wird es jetzt auch einfacher in meiner Tätigkeit als Trainer, weil ich meinen Spielern nun mehr vermitteln kann im Umgang mit dem Schiedsrichter.“
HL-SPORTS: Wann geht‘s los mit deinem ersten offiziellen Spiel?
Sascha Wyska: „Ich bin am Sonntag das erste Mal im Einsatz. E-Jugend Stockelsdorf II gegen Eichholz III. Ich freue mich sehr drauf, weil ich natürlich so viele Spiele wie möglich leiten möchte, um sicherer zu werden und viel Erfahrung sammeln kann.“
HL-SPORTS: Welche Jugend trainierst du selbst?
Sascha Wyska: „Die E-Jugend beim VfL Vorwerk als alten Jahrgang. Diese Kids betreue ich seit vier Jahren, also seit der F-Jugend. Es macht Riesen Spaß mit ihnen zu trainieren und meine Tochter spielt selbst in dieser Mannschaft, was natürlich manchmal zu Reibereien zuhause führt.“
HL-SPORTS: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg beim ersten Pfiff.