Hamburg – Der 2:1-Sieg vor Weihnachten ließ die Hansestadt weiter aufatmen. Nach einer katastrophalen Hinrunde, einem Trainerwechsel, dem Rausschmiss von Dietmar Beiersdorfer und einem Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Karl Gernandt macht der HSV seinem Ruf aus den vergangenen Jahren wiedermal alle Ehre. Vom Start her schafften die Rothosen nicht einen Sieg in den ersten zwölf Saisonspielen. Bruno Labbadia musste seinen Hut nach dem 0:1 gegen den FC Bayern am fünften Spieltag nehmen. Sein Nachfolger Markus Gisdol schaffte es in der gleichen Anzahl an Begegnungen, wie sein Vorgänger, ebenfalls nur auf einen Zähler. Da stand auch schon der neue Mann auf der Abschussliste. Die Hamburger schon nach einem Drittel der Saison schon als klarer Absteiger gehandelt kamen zurück. 2:2 in Hoffenheim, 2:2 gegen Bremen und dann der Brustlöser beim 2:0-Sieg in Darmstadt. In einem schlechten Spiel holte man den ersten Saisondreier. Egal, denn danach fragt im Nachhinein niemand mehr. Den ersten Heimsieg fuhr die Mannschaft in der Folgewoche gegen Augsburg ein. 1:0 durch Filip Kostic und es sollte weiter aufwärts gehen. Die Beiersdorfer/Gernandt-Affäre überschattete den Erfolg allerdings und einen kleinen Rückschlag gab es bei der 1:3-Niederlage in Mainz. Danny Latza schoss die Norddeutschen alleine ab. Unbeirrt ging es allerdings in das letzte Heimspiel des Jahres gegen Schalke. Man wollte einen versöhnlichen Abschluss mit den eigenen Fans und man wollte der Bundesliga zeigen, dass die Phase der davorgelegenen fünf Spielen (acht Punkte) keine Eintagsfliege war. Der Auftritt war in einer schlechten Partie von beiden Mannschaften auf Seiten der Hamburger trotzdem der bessere. Das Tor von Nicolai Müller nach einer Stunde sehr gut herausgespielt (Kostic gab den Pass in die Tiefe). Der verschossene Elfmeter von Johan Djourou (76.) hätte das Ergebnis noch einmal kippen lassen können, denn die Schalker kamen mental wieder heran. Der eingewechselte Bobby Wood (82.) erhöhte auf 2:0, was Gisdol zu einem Jubelsturm motivierte. Und doch wurde es am Ende noch einmal eng. Eine Minute vor Abpfiff trafen die Knappen zum Anschluss, doch die Hamburger retteten das knappe Resultat über die Zeit. Mit dem schlechtesten Hinrundenstart aller Zeiten kann man sich auf diesen elf Punkten in sechs Spielen nicht ausruhen. Am Volkspark muss endlich Ruhe einkehren, aber dieser Wunsch rührt bereits aus der Steinzeit.

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