Lübeck – Beim VfB Lübeck bleibt die Tribune „Alte Holze“ ab sofort geschlossen. Im Rahmen der Bearbeitung des Bauantrages zum Umbau der Pappelkurve haben die mit dem Antrag befassten Behörden auch sämtliche anderen baulichen und organisatorischen Sicherheitsfragen zum Stadion Lohmühle einer eingehenden Prüfung unterzogen. Im Ergebnis ist nun mit einer kurzfristigen Erteilung der Baugenehmigung unter Auflagen zu rechnen. Die Genehmigung zur Nutzung des umgebauten Teils der Pappelkurve wird an die Auflage zur Vorlage eines aktualisierten, umfassenden Sicherheitskonzeptes für die Spiele des Regionalligisten geknüpft sein. Hierzu steht der Club in Kontakt mit den zuständigen Behörden.

Im Zusammenhang mit der angesprochenen umfassenden Prüfung haben die zuständigen Behörden ein besonderes Augenmerk auf die Alte Holztribüne gerichtet. Insoweit wurde der Verein mit einer aktualisierten Gefahrenprognose konfrontiert, auf deren Grundlage eine Schließung der Alten Holztribüne wegen der Gefahr, dass dort Pyrotechnik gezündet werden könnte, für erforderlich gehalten wird, wenn der Verein nicht sicherstellen kann, dass Personen oder Gruppierungen, von denen eine solche Gefahr ausgehen soll, keinen Zutritt zur Holztribüne erhalten. Die Gefahrenprognose stützt sich wesentlich auch darauf, dass der VfB durch eine geänderte Zugangsregelung für die Holztribüne von Absprachen mit den Sicherheitsbehörden abgewichen sei.

Die Grün-Weißen teilen diese Gefahrenprognose nicht und haben die Sicherheitsmaßnahmen zur Alten Holztribüne nicht vermindert. Auf der Holztribüne befanden sich auch in den letzten Spielen nicht mehr und keine anderen Zuschauer als vorher. Die Tribüne wird von etwa 90 Dauerkarteninhabern und im Schnitt etwa 15 Tagesgästen genutzt. „Wir sehen allerdings keine Möglichkeit, über die üblichen Sicherheitskontrollen hinaus am Eingang festzustellen, von wem die Gefahr ausgehen soll, dass er Pyrotechnik zündet und auf einen solchen nicht begründbaren Verdacht hin, den Zugang zu untersagen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

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„Weil wir andererseits Gefahrenprognosen der zuständigen Stellen auch haftungsrechtlich nicht ignorieren können und um die drohende Nutzungsuntersagung für die Holztribüne zu vermeiden, haben wir uns entschlossen, die Holztribüne vorläufig vollständig für Zuschauer zu schließen. Wir werden parallel mit Unterstützung von Sachverständigen versuchen, die Voraussetzungen für eine weitere Nutzung der Holztribüne zu schaffen und hoffen, die Tribüne dann wieder öffnen zu können. Wir bedauern die durch diese Situation entstehenden Unannehmlichkeiten. Die Dauerkarteninhaber haben wir gesondert angeschrieben. Selbstverständlich haben die Dauerkarten Gültigkeit für Ausweichplätze auf der Haupttribüne“, so der weitere Wortlaut.

Dass die Stadt so einen gewissen Druck auf den Club von der Lohmühle ausübt, ist erstaunlich. Eine Modernisierung von Teilen des Stadions an so eine harte Bedingung zu knüpfen überrascht. Allerdings dürfte die „Alte Holze“ im Konzept der 3. Liga sowieso ein Dorn im Auge sein, nicht nur für die Stadt. Erst vor kurzem wurden die VIP-Räume der Haupttribüne, nach einem Wasserschaden, komplett saniert. Hier sollen die Kosten nicht, wie erst angenommen, 100.000 Euro betragen, sondern nun um die 150.000 Euro. Ein Versicherungsfall. Zum Heimspiel am Sonntag um 14 Uhr gegen den FC St. Pauli II soll alles fertig sein.

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