Norderstedt – Nachdem der Start in der Vorwoche aufgrund der schlechten Witterung misslungen war, nimmt die Regionalliga Nord am Wochenende garantiert den Spielbetrieb auf. Zwei Partien mussten allerdings bereits abgesagt werden. Weil die Wolfgang-Meyer-Sportanlage gesperrt wurde, fiel das Spiel zwischen dem Hamburger SV II und Hannover 96 II aus, und auch die Partie zwischen dem Lüneburger SK und Weiche Flensburg kann nicht ausgetragen werden. Wie sich Norderstedt auf die Braunschweiger Bundesliga-Reserve vorbereitet beantwortet Dirk Heyne (Foto), Trainer der Randhamburger im Interview bei HL-SPORTS.

VfL Wolfsburg II – VfV Borussia 06 Hildesheim (Sa., 13 Uhr)
Lediglich fünf Punkte trennen diese Teams zum Auftakt ins neue Jahr. Das ist eigentlich eine gute Nachricht für den VfV06, er ist ja dran am VfL. Allerdings bewegt sich der Gastgeber noch immer nicht auf dem Niveau der Vorjahre, und so muss die Situation relativiert werden: Die Hildesheimer sind der Abstiegszone als 13. noch ziemlich nahe, die Wölfe als Achter nach wie vor auf dem Weg zu alter Stärke. Weil beide auf eine bessere Halbserie hoffen, kommt diesem Derby also eine gewisse Bedeutung zu. Der Sieger gewinnt nicht nur drei Punkte. Er unternimmt einen Schritt in die richtige Richtung.

SV Meppen – BSV Rehden (Sa., 16 Uhr)
Es hatte einige Zeit gedauert, ehe sich alle Experten einig waren. Zunächst schien der SV Meppen ja einfach nur eine gute Phase zu haben. Dann wurde nach und nach klar: Die Emsländer sind die Spitzenmannschaft dieser Saison und damit der Topfavorit auf die Meisterschaft. Satte neun Punkte trennen den SVM mittlerweile vom Tabellenzweiten aus Lübeck. Er befindet sich in einer Situation, von der es so gerne heißt: Sie können sich nur selbst schlagen. Nun geht der Gastgeber auch als klarer Favorit in das Auftaktspiel. Dass der BSV Rehden (15.) in den letzten Wochen des vergangenen Jahres an Stabilität gewonnen hatte, vermag daran nichts ändern.

FC Eintracht Norderstedt – Eintracht Braunschweig II (So., 14 Uhr)
Inklusive des 5:0-Erfolgs gegen Klub Kosova im Achtelfinale des Hamburger Pokals war die Eintracht aus Norderstedt mit vier Siegen in Folge in die Winterpause gegangen. Das vermochte so manche Enttäuschung der durchwachsenen Hinrunde vergessen zu machen. Die Abstiegssorgen des Gastgebers beseitigte die Siegesserie noch nicht ganz. Lediglich sieben Punkte trennen den Tabellenzwölften von der gefährdeten Zone. Gelingt nun ein Heimsieg, könnte sich die Situation allerdings deutlich verbessern. Mit der Eintracht aus Braunschweig   ist  ausgerechnet  das  Team  zu  Gast,  das  als  16.  den  Beginn  der Abstiegsränge markiert. Mit anderen Worten: Die andere Eintracht befindet sich noch ein bisschen mehr unter Zugzwang.

VfB Oldenburg – U.L.M. Wolfsburg (So., 14 Uhr)
Nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen – für den VfB endete das vergangene Jahr wenig erfolgreich. Und so wurde der Aufstieg der Oldenburger auf dem fünften Rang gestoppt. Nun geht es dem Gastgeber wohl vor allem darum, nicht erneut schlecht zu starten, sondern mit einem souveränen Heimsieg in eine überzeugende Rückrunde zu starten. Zumal sich der Gast (14.) längst wieder mit den ganz normalen Problemen eines Aufsteigers herumschlagen muss: U.L.M Wolfsburg landete in den letzten neun Spielen des vergangenen Jahres nur einen Sieg (1-4-4).

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TSV Havelse – SV Eichede (So., 14 Uhr)
Viel besser konnte es eigentlich nicht laufen für den Gastgeber: Als Tabellenvierter hat der TSV Havelse seine Möglichkeiten fast optimal ausgenutzt. Die Ambitionen der Garbsener sind nicht schwer zu erraten: Es soll einfach so weitergehen wie in der Hinrunde – und mit einem Sieg gegen den SV Eichede beginnen. Das Schlusslicht kommt mit einer Hypothek: Es muss schon einiges passieren, damit der SVE die Klasse noch halten kann. Allerdings gab es da ja dieses letzte Spiel im Jahr 2016. Der 4:0-Erfolg über den Lüneburger SK sorgte nicht nur für ein ziemlich ungewohntes Erlebnis. Er erhöhte das Punktekonto des Aufsteigers auch auf neun Zähler, und damit fehlen lediglich zehn Punkte zu einem Nichtabstiegsplatz. Das ist viel, aber weniger, als man noch im Herbst vermutet hatte.

VfB Lübeck – FC St. Pauli II (So., 14 Uhr)
Mit drei sieglosen Spielen (0-2-1) war der Gastgeber in die Winterpause gegangen. Auf diese Weise   hatte   der   VfB   wertvollen   Boden   im   Titelkampf   verloren.   Nun   möchte   der Tabellenzweite natürlich zu alter Souveränität zurückfinden, und das sollen die Hamburger zu spüren bekommen. St. Pauli hatte sich mit einem tollen Zwischenspurt aus dem Tabellenkeller befreit, um dann etwas zu stagnieren. Lediglich ein Sieg gelang dem Elften in den letzten sechs Partien des vergangenen Jahres (1-4-1). Die Hamburger wissen: Acht Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone sind ein gutes Polster, in Sicherheit sollten Sie sich allerdings noch nicht wiegen.

SpVgg Drochtersen/Assel – 1.FC Germania Egestorf/Langreder (So., 15 Uhr)
Jedes zweite Spiel ein Heimsieg, dazwischen Niederlage oder Unentschieden auf fremden Platz – die Spielvereinigung beendete die letzten Spieltage des vergangenen Jahres mit einer kuriosen Serie. Nachdem sie im allerletzten Spiel eine 0:2-Niederlage in Rehden kassiert hatte,   sollten  nun   wieder   drei  Punkte  drin  sein.  Als  Favorit   geht   der   heimstarke Tabellenzehnte auf jeden Fall ins Spiel. Allerdings: Der Aufsteiger hatte im letzten Spiel des Jahres eine acht Spiele währende Negativserie beendet, und zwar mit einem bemerkenswerten 2:1-Erfolg über den VfB Lübeck. Der 17. tritt also nicht ohne Hoffnung an.

Interview mit Dirk Heyne (Trainer Eintracht Norderstedt):

HL-SPORTS: Hallo Dirk. Wie sehr freust du dich, dass es am Wochenende nun endlich wieder richtig los geht?
 
Dirk Heyne: „Vorbereitung ist Vorbereitung und Spiel ist Spiel. Klar freue ich mich auf den Ligastart am Wochenende. Das Kribbeln wird aber erst unmittelbar vor dem Spiel einsetzen. Ich gehe aber mit einem guten Gefühl an die Aufgabe heran. Die Mannschaft hat gut gearbeitet in der Vorbereitung, der Konkurrenzkampf  ist groß im Team.“
 
HL-SPORTS: Bevor wir auf den sportlichen Teil zurückkommen, verrate uns doch bitte einmal, wie du zuvor die fußballlose Zeit verbracht hast?
 
Dirk Heyne: „Das kann ich kurz und knapp beantworten. Ich war viel unterwegs, auch bei meiner Familie in Magdeburg.
 
HL-SPORTS: Ihr habt in der Vorbereitung auf Hallenauftritte verzichtet, seid am 4. Januar ins Freilufttraining eingestiegen. Worauf war der Fokus dort in den Einheiten gelegt?
 
Dirk Heyne: „Zu tun gibt es ja immer viel. Neben physischen Dingen stand das Abwehrverhalten im Mittelpunkt. Nachdem ich den Trainerposten im Herbst übernommen hatte, das war ja mitten in der Saison, blieb dafür keine Zeit. Das haben wir jetzt nachgeholt, auch, weil wir in der Regionalliga Nord gerade über Außen einige Gegentore bekommen, nicht geordnet genug gestanden haben. Zudem ging es in den Trainingseinheiten auch um Zweikampfverhalten, Manndeckung und allgemeine Abstimmung. Das alles, ohne natürlich die eigenen Stärken nach vorne zu vernachlässigen.“
 
HL-SPORTS: Personell hat sich ja bei euch nicht viel getan. Oder habe ich etwas verpasst, ihr doch Neuzugänge präsentiert?
 
Dirk Heyne: „Nein, es gibt keine Neuzugänge. Verlassen haben uns aber zwei Spieler. Unser dritter Torwart Patrick Hartmann ist nach Osdorf gewechselt. Laurynas Kulikas hat sich dem Süd-Regionalligisten TSV Steinbach angeschlossen. Wir haben statt 27 jetzt noch 25 Kicker. Der Kader ist also immer noch groß genug.“
 
HL-SPORTS: Kommen wir zum Schluss doch einmal zum ersten Gegner nach der Winterpause, der Reservemannschaft der Eintracht aus Braunschweig. Konntest du dir den Kontrahenten jüngst einmal anschauen? Und wie wichtig wäre ein Dreier zum Auftakt für Eintracht Norderstedt?
 
Dirk Heyne: „Jeder kann die Tabelle lesen. Mit einem Sieg könnten wir ein Polster nach unten legen. Braunschweig konnte ich leider nicht beobachten. Das passte einfach zeitlich nicht. Aber wir haben auch so natürlich einige Informationen. Im Endeffekt schauen wir aber nur auf uns, wollen an die letzten Spiele vor der Winterpause anknüpfen, in denen wir ja ungeschlagen geblieben sind.“
 
HL-SPORTS: Danke Dirk.

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