Ratekau – Tun sie es oder tun sie es nicht? Das ist in jedem Jahr die Frage in der Frauen SH-Liga, wenn es um das Thema Aufstieg in die Regionalliga geht. Regelmäßig erteilten die Spitzenteams der dritten Liga eine Absage, lediglich TuRa Meldorf nahm 2014 und 2016 an der Aufstiegsrunde teil und versuchte sich 2014/15 in der Regionalliga Nord. Doch dieser Umstand könnte sich in diesem Sommer ändern, denn sowohl die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg wie auch der TSV Ratekau liebäugeln damit, in der kommenden Saison eine Liga höher anzutreten.

Erstmals scheinen die Hürden des Norddeutschen Fußball-Verbandes nicht zu hoch. Die sportliche Qualifikation über die Aufstiegsrunde vorausgesetzt, verlangt der NFV, dass es neben der erfolgreichen ersten Mannschaft eine weitere 11er Frauenmannschaft und eine 11er B-Juniorinnen-Mannschaft gibt, welche am Spielbetrieb teilnimmt. Dazu muss der Trainer Inhaber eine B-Lizenz sein. Diese Voraussetzungen waren in den letzten Jahren von den meisten Vereinen nicht erfüllbar, daher ist die Tatsache, dass gleich die beiden Top-Teams der SH-Liga melden wollen noch überraschender. Beide haben aber noch Aufgaben zu lösen.

Einfacher dürfte es da wohl der Tabellenführer haben. Grundsätzlich hat man der zweiten Mannschaft grünes Licht gegeben und da auch der Unterbau mit gleich zwei U17-Mannschaften stimmt, ist das Interesse groß, auch die die Reserve weiter nach oben zu bringen. Der große Knackpunkt ist dabei das Abschneiden der Zweitliga-Mannschaft. Hält SVHU I die Klasse in der zweiten Bundesliga Nord und hat der Kader auch in der kommenden Saison die nötige Stärke, kann es für die Reserve wohl eine Liga höher gehen. Steigt man aus der zweiten Liga ab, hat sich die ganze Sache sowieso erledigt. Dennoch ist SVHU II-Coach Christian Pusch gegenüber HL-SPORTS vorsichtig optimistisch: „Interesse besteht, aber das Thema ist noch nicht abschließend geklärt.“

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Beim TSV Ratekau (Spielszene aus der Hinrunde) hingegen sind die Hürden noch etwas höher. Zum Einen fehlt dem amtierenden SH-Liga-Meister (noch) eine zweite Mannschaft, zum Anderen will man das Abenteuer Dritte Liga nur angehen, wenn man die nötigen finanziellen Mittel aufbringen kann. Doch auch an der Rosenstraße ist man vorsichtig optimistisch. So ist man sich sehr sicher, dass man im kommenden Jahr wieder eine zweite Mannschaft an den Start bringen wird. Die weitaus größere Hürde dürfen aus Ratekauer Sicht die Finanzen sein, verbunden auch mit den Entfernungen in der Regionalliga. Immerhin geht es auf einigen Strecken bis in den äußersten Südwesten Niedersachsen oder südlich von Hannover. Dies muss organisiert werden, am Besten so, dass die Mannschaft ohne Zeitdruck und vor allem ausgeruht bei den möglichen Gastspielen ankommt. Die Trainer Maik Lietzau und Andreas Muuß sind aktuell fleißig auf der Suche nach Partnern, einfach ist es jedoch nicht. Immerhin: eine Problematik ist gelöst, denn Muuß besitzt die nötige B-Lizenz für die Regionalliga und auch Lietzau will so schnell wie möglich nachziehen.

Sportlich gesehen kann kaum etwas besseres geschehen, denn endlich einmal erteilt der wahrscheinliche Meister der Regionalliga keine Absage. Und falls doch der Fall eintreten sollte, dass weder Ratekau noch Henstedt-Ulzburg das Aufstiegsrecht wahrnehmen, wird bestimmt TuRa Meldorf die Flagge des Landes in der Aufstiegsrunde hochhalten wollen.

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