Hamburg – Die Mannschaft des FC St. Pauli sorgte nach dem 2:0-Heimsieg in der 2. Bundesliga gegen Dynamo Dresden auf dem Spielfeld für positive Stimmung (HL-SPORTS berichtete), doch für das verachtende Verhalten der eigenen Fans entschuldigte sich der Verein im Nachhinein.

„Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt – gegen den doitschen Opfermythos“ stand auf einem Spruchband der Hamburger Fans. Damit nahmen die Anhänger in der Südkurve Bezug auf die Alliierten Luftangriffe des 2. Weltkrieg auf Dresden im Februar 1945.

Der Verein reagierte schnell und schrieb auf seiner Internetseite wie folgt:

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„Auch wenn der FC St. Pauli sich von der These des Opfermythos, der in der Vergangenheit speziell von Nationalisten und Rechtspopulisten propagiert wurde, klar distanziert und einen kritischen Umgang mit der deutschen Geschichte ausdrücklich begrüßt und fordert, ist mit den Worten auf dem Spruchband eine Grenze überschritten worden, werden dort doch die Toten der Luftangriffe auf Dresden verhöhnt. Für das Verhalten seiner Anhänger möchte sich der FC St. Pauli bei Dynamo Dresden, seinen Fans und allen Angehörigen der Opfer der Angriffe vor 72 Jahren entschuldigen. Nach Rücksprache mit dem Fanclubsprecherrat der offiziellen Fanclubs des FC St. Pauli (FCSR) schließt sich dieser der offiziellen Entschuldigung an. Die Tonalität des ersten Teils des Spruchbandes kann auch für den FCSR in Inhalt und Wortwahl als Aussage nicht so stehen bleiben.“

Fans nutzen die Bühne immer öfter für ihre Botschaften. Das ist gut, doch welche Töne, wie in diesem Beispiel oder schon eine Woche zuvor, bei dem Bundesliga-Spiel Borussia Dortmund gegen RB Leipzig, an den Tag gelegt werden, sollte zu denken geben. Die betreffenden Clubs reagierten schnell und verurteilten die Aktionen.

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