Lübeck – Der VfB Lübeck ist auf einem guten Weg, sich wieder zu alter Stärke zu positionieren. Es hätte nicht besser passen können. Erst fuhr das Team den höchsten Sieg (8:0 gegen Flensburg 08 am vergangenen Samstag) seit 18 Jahren (am 12.04.1995 gab es in der Regionalliga ein 8:1 gegen den FC Bremerhaven) ein und danach ging es zur Belohnungsfeier ins „Larry’s“ (Marlesgrube). Das Ganze war schon im Vorwege als Teambuilding geplant und als Ausgleich für die harte Arbeit der letzten Monate. Bei Reis, Kartoffeln, Nudeln und Hähnchenbrust gab es sicherlich auch das eine oder andere Getränk für die Überflieger der Schleswig-Holstein-Liga. Danach ging es noch weiter in die neue Sportsbar „Lubeca“ (Königstraße), zur Eröffnungsfeier und auf Einladung der Fans, wo man sich noch gemeinsam den Klitschko-Box-Kampf anschaute und den Abend ausklingen ließ. „Die Stimmung war sehr gut und es war nicht so verkrampft, wie man sich manche Feiern vorstellt“, sagte Kapitän Moritz Marheineke gegenüber HL-SPORTS. Alle, bis auf die U19-Spieler, waren dabei. Selbst das Team um die Mannschaft (Arzt, Physio etc.), feierten in einer guten Runde den Kantersieg des Abends und auch zu Recht.

In elf Spielen gab es zehn Siege sowie ein Unentschieden (1:1 in Husum) in der 5. Liga und spätestens nach einem Drittel der Saison ist auch dem letzten Zweifler klar, dass die Grünweißen wieder einen geraden Weg, Richtung bessere Zeiten gehen. Die Fan-Nähe nach den Spielen und die Bereitschaft, sich auch nach den Begegnungen mit ihnen oder den Sponsoren zu unterhalten, ist da und beeindruckend. Das Team zeigt Größe und bleibt trotzdem auf dem Teppich. „Wir werden noch ganz viele schwere Spiele haben und auch wenn es im Moment wirklich gut läuft, dürfen wir das nicht als Selbstgänger sehen“, sagte Trainer Denny Skwierczynski nach dem Spiel zu HL-SPORTS. Recht hat der 39-jährige, denn in aller Euphorie darf man nicht vergessen, dass es ein harter und steiniger Weg nach oben ist. Es wird einem nichts geschenkt! Spieler und Fans sollten das wissen.

Einen großen Anteil hat die Jugendarbeit bei den Lübeckern, die sich jetzt bezahlt macht. Morten Rüdiger und Marvn Thiel feierten nach ihrem Debüt (genauso wie Fabio Parduhn) nun sogar Tore am vergangenen Samstag im Herrenbereich. Aber auch diese Jungs passen sich der Bescheidenheit an und verfallen nicht in Euphorie. Der Herren-Ausflug ist ein Bonus für die jungen Nachwuchskicker, ihr Hauptziel bleibt aber nach wie vor der Klassenerhalt in der U19-Bundesliga mit ihrem Trainer Michael Hopp. Hier konnten am Sonntag drei wichtige Punkte gegen die Konkurrenz vom VfL Osnabrück eingefahren werden (HL-SPORTS berichtete).

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Die Fans spüren die Veränderung im Club und honorieren diese auch. 1.141 Zuschauer (geplant waren 550 pro Spiel) kamen im Durchschnitt zu den letzten sechs Heimspielen. Insgesamt also 6.846 (3.300 bisher eingeplant) Fans in der aktuellen Saison. Die Stimmung ist gut und nicht zu fordernd. Das ist auch gut so, denn die Ruhe und die sensationelle Unterstützung, die das Team braucht, bekommt sie. Der VfB hat das Vertrauen der Lübecker innerhalb eines halben Jahres wiedergewonnen und es dürfen auch gerne wieder mehr sein, die sich selbst davon überzeugen sollten. Alles Alte ist vergessen und das Geben und Nehmen passt für beide Seiten. Auch im Aufsichtsrat und dem Vorstand läuft alles nach Plan. Hier arbeitet man akribisch daran, die Weichen für die wirtschaftliche Stabilität zu stellen.

Die Region hat ihren VfB Lübeck von 1919 e.V. wieder und wird so noch viel Freude an ihm haben.

Für das nächste Heimspiel verlost HL-SPORTS wieder Freikarten. Hier geht es zur Verlosung.

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