Lübeck – Die SG Siems-Dänischburg ist weiter nicht zu stoppen. Im „Spitzenspiel“ gegen den Tabellenvierten SG Wilstermarsch siegte der Tabellenführer nach einem Spaziergang mit 7:0. Auch Verfolger ATSV Stockelsdorf hält sich in 2017 schadlos. Der „Blau-Weiße-Express“ gewann beim VfL Oldesloe mit 2:1. Der Ratzeburger SV kam bei der SG Rönnau/Segeberg nicht über ein 2:2 hinaus.Überzeugend war der Auftritt von Fortuna St. Jürgen. Die Mannschaft von Stefan Scheel gewann das Aufsteiger-Duell beim VfR Horst klar mit 4:1. Der TSV Zarpen, dessen Spiel gegen Fischbek in den Mai verschoben wurde, ist derweil auf den letzten Platz abgerutscht. Der FSC Kaltenkirchen zog nach einem 2:0 über die BSG Eutin an den Stormarnerinnen vorbei.

VfR Horst – Fortuna St. Jürgen 1:4 (1:0)
Tore: 1:0 Erdmann (36.), 1:1, 1:2, 1:3 Wolf (48./64./80.), 1:4 Broska (88.)

Die erste Halbzeit würde Fortunas Trainer Stefan Scheel am Liebsten abhaken: „Schon nach acht Minuten gab es die erste Hiobsbotschaft, als unser Mittelfeldmotor Daniela Kampmeyer verletzt rutner musste. Eine weitere Verletzung sollte bei uns noch folgen.“ Dazu spielten die Gastgeberinnen stark und gingen verdient durch Anjen Erdmann in Führung. Doch die nun fehlenden Auswechselspielerinnen schien Fortuna zu beflügeln. Der Ausgleich von Christina Wolf direkt nach der Pause war natürlich die ideale Motivation. Horst hatte nach dem Seitenwechsel nur selten gute Gelegenheiten, traf durch Torschützin Erdmann allerdings das Aluminium. Die Fortuna machte es besser, Wolf legte zwei Tore nach und entschied so die Partie. Dass Denise Broska noch das 4:1 nachlegte, war die Kirsche auf der Auswärtssieg-Torte und ließen Trainer Scheel erstrahlen.

Er sagte zu HL-SPORTS: „Was für ein Auswärtsspiel: hochverdient gewonnen und drei wichtige Punkte erzielt. Ich bin stolz auf meine Mädels. Mit Kampf und Leidenschaft erspielten wir uns in der zweiten Halbzeit Torchancen und „Chrissi“ sorgte mit ihrem lupenreinen Hattrick für die Entscheidung. Es war eine großartige Mannschaftsleistung.“

SG Siems-Dänischburg – SG Wilstermarsch 7:0 (1:0
Tore: 1:0, 2:0 Hagedorn (45., 59.), 3:0, 4:0 Inacio (69., 78.), 5:0 Thomaschewski (84.), 6:0, 7:0 Hagedorn (86./89.)

„Es war das erwartet schwere Spiel. Wilstermarsch hat uns das Spiel schwer gemacht“, resümierte SG-Trainer Kambiz Tafazoli nach Abpfiff. Seine Mannschaft hatte in der Tat Probleme, ins Spiel zu kommen. Zwar war der Tabellenführer feldüberlegen, die Lücken in der kompakten Wilstermarscher Defensive waren aber nicht zu finden. „Sie standen sehr tief und wir haben es nicht geschafft ihre Defensive zu knacken“, fand Tafazoli lobende Worte für den Gegner. Erst mit dem Pausenpfiff  sorgte Sophie Hagedorn für das 1:0. Dies war der perfekte Dosenöffner für Siems, denn in Halbzeit lief es deutlich besser. Hagedorn sorgte mit dem 2:0 dafür, dass Wilstermarsch etwas öffnen musste und es so deutlich mehr Platz für Siemser Konter gab. Diese nutzte Sarah Inacio mit zwei Treffern prompt aus. In der Schlussphase zeigte sich die Tafazoli-Elf dann enorm kaltschnäuzig vor dem Tor und machte das Ergebnis dank Kapitänin Martha Thomaschewski und einer Hagedorn in Überform sehr deutlich.

„Mit dem Pausenpfiff erzielten wir das 1:0. wir stellten nach der Pause um und wollten unser Angriffsspiel schneller durchziehen. Am Ende nutzen wir unsere Chancen und gehen verdient als Sieger vom Platz“, zeigte sich Tafazoli schlussendlich zufrieden.

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VfL Oldesloe – ATSV Stockelsdorf 1:2 (0:2)
Tore: 0:1, 0:2 Müller (9./18.), 1:2 Seemann (72.)

Ein Neuzugang wird zum Matchwinner für den „Blau-Weißen Express“. Saskia Müller, erst im Winter aus Nordrhein-Westfalen nach Stockelsdorf gewechselt, sorgte mit ihren beiden Toren für die frühe 2:0-Führung. „Von Beginn an konnten wir die Kontrolle über das Spiel übernehmen und die erste Halbzeit sehr souverän gestalten“, freute sich ATSV-Coach Frederik Grünsteidl über die gelungenen ersten 45 Minuten, in welchen Stodo noch einige Chancen liegen ließ. In Halbzeit zwei war der ATSV dann nich mehr ganz so zwingend und geriet nach dem Oldesloer Anschlusstreffer von Sophie Seemann nochmal unter Druck. Am Ende rettete der Tabellenzweite den Sieg aber über die Zeit.

„Nach dem Gegentor waren wir wieder wacher und konzentrierter, haben letztendlich verdient die Punkte mitgenommen“, resümierte Grünsteidl nach Abpfiff.

SG Rönnau/Segeberg – Ratzeburger SV 2:2 (2:1)
Tore: 1:0 Trumpf (22.), 2:0 Stahmer (27./Strafstoß), 2:1 Wolgast (35.), 2:2 Weis (54.)

Die Moral beim RSV stimmte, dennoch war Trainer Marc Hempel danach nicht zufrieden. Die Fehlerquote seiner Mädels war einfach zu hoch. Daher war das 1:0 für Segeberg durch Ronja Trumpf fast folgerichtig. Als kurze Zeit später Marleen Stahmer per Strafstoß den zweiten Treffer nachlegte, schien Ratzeburg frühzeitig auf die Verliererstraße eingebogen zu sein. Allerdings sorgte Varinia Wolgast mit ihrem Treffer dafür, dass der RSV noch vor der Pause wieder dran war. Mit etwas Glück erzielte Johanna Weis dann per abgefälschter Flanke den Ausgleich, wodurch der Tabellendritte leichtes Oberwasser bekam. Der RSV übernahm das Kommando und hatte Chancen auf den Siegtreffer, allerdings hatte auch die heimische SG ihre dicke Chance auf den Siegtreffer. Am Ende mussten sich beide Teams mit einem Punkt begnügen.

„Das Unentschieden war letztlich gerecht“, meinte Hempel: „Aufgrund der vielen Fehler und der zu großen Abstände im Mittelfeld bin ich dennoch unzufrieden.“

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