Zarpen – Als Aufsteiger in die Verbandsliga legte das Team von Trainer Horst Juhler mit einem Sieg gegen die BSG Eutin los. Die Euphorie trug die Mädels vom Pöhlser Weg zu ihren ersten drei Punkten – sie waren angekommen in der neuen Liga, in der sie eine Jahr abwesend waren. Box-Europameisterdritte Annemarie Stark, die im Fußball ihren Ausgleich zum harten Sport findet, sorgte mit ihren zwei Treffern (insgesamt fünf Saisontore) zum viel umjubelten Erfolg. Trotzdem verlief die Hinrunde nicht nach den Vorstellungen, denn mit zwei Siegen und genauso vielen Unentschieden ging man als Tabellenletzter in die Winterpause. Eine Aufholjagd sollte das Ziel der Rückrunde sein. Es gelang und man kämpfte sich wieder heran, holte 14 Zähler in den verbleibenden elf Partien, doch am Ende reichte es nicht. Es fehlte ein Punkt zum Klassenerhalt. Vielleicht auch, weil die beste Torjägerin Sina Juhler (acht Saisontreffer) gut von ihren Gegenspielerinnen außer Gefecht gesetzt wurde. Insgesamt haperte es im Angriff, denn mit 24 Toren auf der Habenseite, war nur Schlusslicht VfL Oldesloe (14) schlechter. Der Klassenerhalt, der nur durch die gleitende Skala (Eichholz und Neuenbrook kommen aus der SH-Liga in die Verbandsliga-Süd herunter) verhindert wurde, hätte das sonst erfolgreiche Aufstiegsjahr abgerundet. Im Kreispokal hatte man den klassenhöheren SSC Hagen Ahrensburg am Rande einer Niederlage und im Meister der Meister-Cup setzte der TSV sich überraschend durch, siegte und holte den Titel nach Zarpen.

Interview Horst Juhler (Trainer TSV Zarpen)

„Abgestiegen sind wir in der Hinrunde“

HL-SPORTS: Hallo Horst, du hörst nach 20 Jahren Frauen-Fußball als Trainer auf. Warum?

Horst Juhler: „Genau genommen sind es 35 Jahre Trainertätigkeit, davon die letzten 16 Jahre im Mädchen und Frauenfußball des TSV Zarpen. Die berufliche Belastung ist derzeit zu hoch, so dass ich die Mädels nicht mehr in der Weise, wie sie es verdient hätten, betreuen kann. Hinzu kommt das man irgendwann müde wird, um die Gleichbehandlung der Mädels zu kämpfen.“

HL-SPORTS: Welche Stationen hattest du in der Zeit und war es immer nur im Frauen-Bereich?

Horst Juhler: „Ansonsten Jugend- Herren und Damenmannschaften in den Vereinen SV Rehhorst, Preußen Reinfeld und TSV Zarpen.“

HL-SPORTS: Als Aufsteiger hattet ihr es in der Verbandsliga schwer, ward teilweise abgeschlagen, aber das Team hat sich zurückgekämpft. Wie blickst du auf die Spielzeit zurück und welches Fazit ziehst du?

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Horst Juhler: „Abgestiegen sind wir in der Hinrunde. Der kleine Kader konnte den Ausfall von Leistungsträgerinnen nicht kompensieren. Bis auf das Spiel in Unterzahl in Siems haben wir nicht eine hohe Niederlage einstecken müssen. Ein Zeichen, dass wir durchaus mithalten konnten. Am Ende fehlte ein Punkt! Das ist bitter aber auch kein Weltuntergang. Die Mannschaft hat viel dazu gelernt und wird hoffentlich bald wieder dabei sein.“

HL-SPORTS: Es endete dann doch mit einem Titel im Meister der Meister-Cup in Malente. War das der Abschluss, den du dir vorgestellt hast und nimmst du das Geschenk mit? Beschreibe den Tag aus deiner Sicht.

Horst Juhler: „Ja ein tolles Erlebnis. Ein Erfolg mit dem niemand rechnen konnte. Die Mädels haben sich selbst belohnt und mir einen tollen Ausstand bereitet. Im Finale waren wir sehr effektiv, gehen zweimal in Führung und haben im Elfmeterschießen die besseren Nerven. Danach nur Freude pur.“

HL-SPORTS: Wer wird dein Nachfolger und was wirst du zukünftig machen?

Horst Juhler: „Bernhard Genendsch, bis zur Winterpause beim SSC Hagen vorher VfL Oldesloe (wohnt in Zarpen). Ich pausiere und werde mehr Zeit mit der Familie verbringen.“

HL-SPORTS: Welche Veränderungen wird es im Kader geben?

Horst Juhler: „Abgänge sind mir keine bekannt. Ins Team rücken sechs B-Juniorinnen. Weiterhin sind einige Spielerinnen aus aufgelösten Mannschaften im Gespräch.“
 

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