Lübeck – Beim VfB Lübeck war man in der vergangenen Woche positiv von einem Bericht in der Sport-Bild überrascht, denn dabei ging es um den Vorstoß einiger Regionalligisten, eine neue 4. Liga zu platzieren. Vorne an Traditionsclub Rot-Weiß Essen, der ein Ende der aktuellen Zustände in den Regionalligen fordert. Zurecht, denn die fünf Klassen, die aktuell unterhalb der 3. Liga verlieren an Bedeutung. Die Meister dürfen nicht aufsteigen und die Kluft zwischen Profis und Halbprofis wird immer größer. Nicht auch zuletzt wegen des TV-Deal und neuen Hauptsponsor der 3. Liga.

Zwei Staffeln soll es in der zwischengeschobenen 4. Liga geben: Nord (Clubs aus den bisherigen Regionalligen Nord, Nordost, West) und Süd (Vereine aus Süd, Südwest). Dort sollen je 18 Teams spielen. Als Qualifikation könnte die Vorsaison in den fünf Regionalligen gelten oder eine Drei- bis Fünfjahreswertung. Die Meister steigen direkt auf, die jeweiligen zweiten Spielen eine Relegationsrunde mit dem 17. und 18. der 3. Liga. Unterhalb dieser möglichen neuen 4. Liga sollen die fünf Regionalligen weiter bestehen. Das dürfte besonders für Traditionsclubs, wie den VfB Lübeck, neue Chancen eröffnen. Mit so einer überregionalen Reichweite wären nicht nur mehr Zuschauer, sondern auch ein gesteigertes Interesse von Sponsoren möglich.

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Lübecks Vorstandsmitglied Florian Möller sagt zu HL-SPORTS: „Zunächst das Positive: mit der vorgeschlagenen Struktur hätten wir endlich das erforderliche Pyramidensystem, welches ermöglicht, dass Meister auch aufsteigen können. Sogar für die Vereine der 3. Liga, deren Interessen man bei der Forderung "Meister müssen hoch" nie vergessen darf, ergäbe sich ein Vorteil, weil es nur noch zwei Regelabsteiger gäbe. Man hätte zudem als Gegner deutlich mehr überregionale, ambitionierte Vereine und Traditionsvereine in der 4. Liga und würde so sicher für Zuwachs bei den Sponsoren und Zuschauerzahlen sorgen. Aber: Reicht das aus, um den Mehraufwand zu finanzieren? Die Vereine müssten mindestens auf Halbprofitum stellen, die weiten Reisen bis nach Chemnitz oder Köln erfordern zusätzliche Kosten durch Übernachtungen. Das hatten wir ja alles schon und war auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Letztlich funktioniert diese Struktur nur, wenn sich das Fernsehen dafür interessiert und es vom TV und dem DFB zum Beispiel durch Zentralvermarktung wie jetzt in der 3. Liga zusätzliche Garantiesummen gäbe. Gelingt dies, wäre dieses Modell begrüßenswert. Gelingt das nicht, wäre zumindest eine Aufstiegsrunde mit beispielsweise vier Spielen zumindest gerechter und finanziell durch höhere Zuschauereinnahmen auch lukrativ. Dies wäre ohne große Reformen sogar ganz schnell umsetzbar.“

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