Eichede – Am Sonnabend um 15.30 Uhr spielt der SV Eichede im DFB-Pokal. Gegner ist der 1. FC Kaiserslautern. Der Zweitligist ist nicht gut in die Punktspiele gestartet, bringt aus zwei Partien nur einen Punkt mit in den Norden und will sich im Pokal bei den Stormarnern nicht blamieren. Der SVE hatte ebenfalls keinen guten Liga-Auftakt, verlor sein Heimspiel gegen den NTSV Strand 08 mit 1:2. Beide wollen sich rehabilitieren, wobei der Oberligist aus Schleswig-Holstein nichts zu verlieren hat. Die Umfrage ergab ein klares Votum für die Roten Teufel. Wie sieht der Präsident der Bravehearts Olaf Gehrken (Foto) die Chancen für seine Mannschaft. HL-SPORTS traf ihn zum Interview.

HL-SPORTS: Hallo Olaf, der Countdown läuft. Am Sonnabend geht es im DFB-Pokal für Eichede los. In der ersten Runde wartet der 1. FC Kaiserslautern. Hat das „Kribbeln“ schon begonnen?

Olaf Gehrken: „Aktuell steht für uns die Organisation des Spiels auf der Lohmühle im Vordergrund. Natürlich ist die Vorfreude da, das spürt man im Verein, im Dorf und bei vielen Menschen aus der Region mit denen wir sprechen. Aber in unserem Organisationsteam gibt es natürlich auch eine gewisse Anspannung, die wohl bis zum Anpfiff nicht weichen wird.“

HL-SPORTS: Das der Zweitligist der große Favorit ist, liegt ja auf der Hand. Was weißt du vom Traditionsverein? Wie schätzt du diesen sportlich ein?

Olaf Gehrken: „Der 1. FC Kaiserslautern ist ein Verein mit viel Tradition, der nach wie vor in ganz Deutschland über viele Fans verfügt. Ich halte diesen Gegner für attraktiver als so manchen Erstligisten. Wir befinden uns seit Wochen mit dem Teammanager Roger Lutz, der selbst als zweifacher Deutscher Meister einer der erfolgreichsten Spieler seines Vereins war, im Austausch. Sportlich verschafft sich unser Trainerteam ein umfassendes Bild über das aktuelle Team und dessen Leistungsstärke. Klar ist, wir treffen auf ein Profiteam, das von der Papierform her absoluter Favorit in dieser Partie ist.“

HL-SPORTS: Ursprünglich wolltet ihr ja im eigenen Ernst-Wagener-Stadion spielen. Letztlich musstet ihr aber davon Abstand nehmen. Warum war das so?

Olaf Gehrken: „Ich bin dankbar, dass der VfB Lübeck uns die Möglichkeit gibt, auf der Lohmühle zu spielen und uns bei der Planung des Spiels in einer außergewöhnlichen Art und Weise unterstützt. Die Rahmenbedingungen die der DFB und die TV-Produktion für ein solches Spiel vorgeben, wären in Eichede nicht umsetzbar gewesen. Das ist in den letzten Wochen der konkreteren Planung immer deutlicher geworden, Sicherheitsaspekte, fast 100 Ehrenkarten größtenteils im VIP-Bereich mit entsprechenden Erwartungen, Parkflächen, eine zu erwartende Zuschauerzahl und eine Verantwortung gegenüber den Anwohnern im Dorf und unseren ehrenamtlichen Kräften. Das ist ein Teil der Gründe, warum dieses Spiel in Eichede vernünftigerweise nicht seriös geplant werden konnte. Jeder kann versichert sein, unsere Vereinsleitung hätte alles Menschenmögliche getan, diese größte Partie in der Vereinshistorie auch in Eichede zu spielen.“

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HL-SPORTS: Wurdet ihr euch schnell einig mit den Verantwortlichen des VfB Lübeck? Oder musstet ihr richtige Überzeugungsarbeit leisten um dort kicken zu können?

Olaf Gehrken: „Wir haben von Beginn unserer Überlegungen an im engen Kontakt mit VfB-Präsident Thomas Schikorra gestanden. Wie in den vergangenen Jahren zwischen den Entscheidungsträgern beider Vereine üblich, war auch diese Kommunikation von großer Offenheit geprägt. Die erste Aussage, die von da an auch stets mit Leben gefüllt wurde, war vom Mitglied des VfB-Vorstandes Florian Möller: „Wenn Ihr die Lohmühle benötigt, wollen wir Euch ein guter Gastgeber sein!“

HL-SPORTS: Gut 3.000 Tickets sind im Vorverkauf schon weg. Auf wie viele Zuschauer hofft ihr in der Hansestadt?

Olaf Gehrken: „Wir freuen uns auf eine stimmungsvolle Kulisse und einen tollen Fußballnachmittag. In allen Gesprächen mit Vertretern des VfB Lübeck, des DFB, des 1. FC Kaiserslautern ist deutlich geworden, es ist nahezu unmöglich eine Schätzung für die Anzahl der Zuschauer zu geben. Sicher ist, dass für den SV Eichede ein Team auflaufen wird, das eine so starke Verbindung zu seinem Verein und seiner Region hat wie wohl kaum ein anderes Team in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren. Es wird ein typisches Pokalspiel, eines von den Matches, die den Reiz dieses Wettbewerbes ausmachen. Ich bin überzeugt, dass niemand auf der Tribüne sein Kommen bereuen wird.“

HL-SPORTS: Was muss die Mannschaft des SV Eichede auf den Platz bringen, um den Vereinsboss zu einem positiven Fazit nach dem Abpfiff zu bewegen?

Olaf Gehrken: „Wir wollen ein interessantes Fußballspiel bieten, das von der Spannung lebt. Und na klar, wir wollen das Unmögliche wahr werden lassen und dieses erste DFB-Pokalspiel unserer Vereinsgeschichte positiv gestalten. Im Übrigen sind wir auch mal dran auf der Lohmühle zu gewinnen, die letzten beiden Partien dort haben wir jeweils mit einem Tor Unterschied verloren.“

HL-SPORTS: Vielen Dank Olaf.

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