Eutin – Ein Sieg aus vier Spielen in der Regionalliga Nord bedeutet für Eutin 08 aktuell den 16. Tabellenplatz. Die Ostholsteiner haben dabei acht Treffer erzielt – mehr als Spitzenreiter Hamburger SV II, doch die Defensive ist dabei das Problem. Die ist die Achillesferse des Aufsteigers. Doch nervös wird man am Waldeck nicht – warum auch? Die Saison ist lang und man hat bewiesen, dass man mithalten kann. Mit dem VfL Wolfsburg II kommt am Samstag um 15 Uhr ein Ligafavorit und gibt seine Visitenkarte ab. Peter Schubert (Foto), Sportlicher Leiter der 08er, erzählt, wie er die Lage aktuell einschätzt.

HL-SPORTS: Hallo Peter, wie siehst du eure ersten Schritte in der Regionalliga?

Peter Schubert: „So wie die Spieltage liefen erkennen wir, dass wir noch nicht vollends in der Klasse angekommen sind. Wir dachten, wir wären schon weiter. Das Team verfügt über Qualitäten, die es aber noch nicht bis zum Ende zeigt. Kleine Fehler werden in der 4. Liga sofort bestraft und darauf müssen wir uns noch besser einstellen.“

HL-SPORTS: Woran liegt es, dass ihr hinten raus die Konzentration nicht hochhaltet?

Peter Schubert: „Die Umstellung von SH-Liga zur Regionalliga ist sehr groß. Das haben wir noch nicht komplett verinnerlicht. Ballbesitz ist deutlich ökonomischer als Ballerkämpfen. Das hat man beispielsweise gegen Drochtersen gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir den Ball behauptet, in der zweiten hat Drochtersen mehr Kontrolle gehabt. Uns fällt es noch schwer, das über 90 Minuten in der Regionalliga durchzusetzen.“

HL-SPORTS: Du meinst, wie in der SH-Liga, wo ihr dem Gegner euer Spiel aufgezwungen habt?

Peter Schubert: „Ja, nur natürlich angepasst an die Regionalliga. Wir haben gute Fußballer und manchmal fehlt es uns vielleicht auch an mehr Mut.“

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HL-SPORTS: Gibt es Panik, weil ihr nun auf Platz 16 steht?

Peter Schubert: „Uns war klar, dass die Regionalliga ein Riesenschritt ist. Aber wir haben Vertrauen in die Aufstiegsmannschaft. Man kann ein Team auch umbauen, doch das wollten wir nicht und die Möglichkeiten haben wir auch nicht. Zudem war die Pause sehr kurz und der Körper braucht Zeit, sich den neuen Gegebenheiten in der Regionalliga anzupassen.“

HL-SPORTS: Semih Halavurta ist bereits wieder weg. Warum und sucht ihr Ersatz?

Peter Schubert: „Semih hat uns mitgeteilt, dass er mit dem Fußballspielen aufhören möchte. Was soll man da machen? Wir können ja niemanden zwingen. Der Vertrag wird sicherlich irgendwann aufgelöst, doch im Moment ruht er. Wir halten natürlich die Augen offen, doch verfallen nun nicht in Aktionismus. Das muss schon passen.“

HL-SPORTS: Die nächsten drei Gegner haben es in sich. Wie wollt ihr bestehen?

Peter Schubert: „Wolfsburg ist eine junge und gute Mannschaft, spielerisch stark und jedes Jahr oben dabei. Sie haben gezeigt, wozu sie fähig sind und gegen den VfB nur die eigenen Chancen nicht genutzt. Wir tun sicher gut daran, aus einer kontrollierten Defensive zu spielen. Der VfB Lübeck wird nicht umsonst als Mitfavorit gehandelt. Aber, in den Testspielen haben wir zuletzt gut mitgehalten und es ist ein Derby mit eigenen Gesetzen. Der HSV II ist vielleicht sogar der schwerste Gegner für uns, auswärts dazu. Die Mannschaft hat ähnlich wie Wolfsburg, Extra-Qualitäten. Wir sind in all diesen Partien Außenseiter, wollen aber trotzdem etwas Zählbares holen.“

HL-SPORTS: Dankeschön und viel Erfolg.

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