Schlussjubel: David Kinsombi, Trainer Dieter Hecking (HSV). Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Hamburg – Es war der erste Sieg des Hamburger SV nach der Corona-Pause und es war ein harterkämpfter am Sonntag im Volkspark gegen SV Wehen Wiesbaden, den Tabellenvorletzten der 2. Bundesliga. Am Ende hieß es 3:2 für die Rothosen.

Man of the Match: David Kinsombi!

Man of the Match war ganz klar David Kinsombi, der mit zwei Toren dafür sorgte, Dabei spielte der „Sechser“ hinter den Spitzen – etwas zum Erstaunen von allen, doch die Offensivkraft im Angriff stellte der 24-Jährige schon zu Zeiten von Holstein Kiel unter Beweis. Für die Störche traf er in 55 Einsätzen zehnmal. Beim HSV waren es gegen Wiesbaden die Treffer vier und fünf. Das Ganze bei seinem 22. Zweitligaeinsatz für den Club, für den der gebürtiger Rüdesheimer seit dem vergangenen Sommer spielt.

Joel Pohjanpalo, Louis Schaub, Torschütze zum 1:1 David Kinsombi (HSV), Benedikt Roecker, Niklas Dams, Sascha Mockenhaupt, Torwart Heinz Lindner (Wiesbaden) vor leeren Raengen im Volksparkstadion. Foto: Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

„Dieser Sieg gibt uns Mut“

Nach dem Spiel sagte er bei Sky: „Uns war klar, dass es zäh wird gegen Wiesbaden. Dieser Gegner macht es einem nicht einfach. Deshalb freuen wir uns, dass wir die drei Punkte einfahren konnten. Wir haben einen breiten Kader und viele gute Spieler, die auf ihren Einsatz warten. Dieser Sieg gibt uns Mut. Jetzt geht es ums Gewinnen. Zuletzt wurde uns vorgeworfen, dass wir in Schönheit sterben. Heute gewinnen wir das Spiel schmutzig. Am Ende nehmen wir lieber drei Punkte als schönen Fußball zu spielen.“

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Julian Pollersbeck eröffnet den Kampf um die Nummer 1 kurz vor Saisonende

Abgeschrieben, fast verkauft und dann auf einmal im Tor war Julian Pollersbeck. Er rettete seiner Mannschaft am Ende die drei Punkte, als sich Tim Leibold einen Fehlpass genau in die Beine von Marvin Ajani leistete. „Polle“ war da und rettete mit dem Fuß gegen den Wiesbadener. HSV-Chefcoach Dieter Hecking hatte mit seinem überraschenden Wechsel das richtige Näschen. Nach 28 Spielen „gönnte“ er Daniel Heuer Fernandes zwischen den Pfosten eine Pause. Dabei war Pollersbeck schon fast im Winter weg, auch verletzt und kam im vergangenen Sommer nicht aus dem Knick. Schließlich musste er die Nummer 1 abgegeben, bewies aber, dass man sich auf ihn verlassen kann. Bei den beiden Gegentoren hatte er keine Schuld. Den 0:1-Rückstand verbockte Timo Letschert mit einem Fehlpass. SVWW-Stürmer Manuel Schäffler überlupfte Pollersbeck. Und auch beim 2:2-Ausgleich kann man dem Hamburger Keeper keine Vorwürfe machen. Für den Elfmeter, den Schäffler ins rechte Eck schoss, war Letschert verantwortlich.

Torwart Julian Pollersbeck (HSV). Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Innenverteidigung die Achillesferse der Hamburger

Hecking hatte danach genug von „Letsche“ und nahm den Niederländer aus dem Spiel. Nach dem Spiel sagte der Coach bei Sky: „Er wäre nicht wieder zurückgekommen ins Spiel. In den vergangenen Wochen war er unser bester Innenverteidiger und dabei sehr präsent. Ich glaube, er hat sich über 2:3 in Stuttgart maßlos geärgert und heute fing das Spiel mit dem Fehlpass vor dem 0:1 wieder sehr unglücklich an. Der Elfmeter war unglücklich und da kam er einen Schritt zu spät. Er ist erfahren genug, um diese Dinge wegzustecken. Die dürfen mal passieren und das ärgert ihn am meisten.“ Für Letschert brachte Hecking Jordan Beyer. Der füllte die Position gegen drückende Hessen die letzte halbe Stunde besser aus. Ein Gegentor kassierte man zumindest nicht mehr.

Aufstiegsrennen bleibt spannend

Die Konkurrenz schlief nicht und hatte weniger Mühe bei ihren Siegen. Der VfB Stuttgart gewann bei Dynamo Dresden mit 2:0 und der 1. FC Heidenheim gab sich keine Blöße und bezwang Erzgebirge Aue 3:0. Spitzenreiter Arminia Bielefeld hatte etwas Glück im Auswärtsspiel bei Holstein Kiel. Sven Schipplock sorgte in der Nachspielzeit für den 2:1-Siegtreffer der Ostwestfalen. Dafür schrumpft die gute Tordifferenz der Hamburger. Neben den zwei Punkten Rückstand auf Stuttgart und einem Zähler Vorsprung auf Heidenheim, haben sie noch ein Plus von sechs Treffern gegenüber den Schwaben. Der HSV steht bei 20 Toren mehr als seine Gegner. VfB steht bei +14 und der FCH bei +9. Am kommenden Wochenende empfängt die Arminia am Sonnabend den 1. FC Nürnberg. Die Schwaben habe es einen Tag später zuhause mit dem VfL Osnabrück zu tun und die Heidenheimer müssen zu Hannover 96. Hecking und sein Team sind erst am Montag gefordert. Dann kommt Holstein Kiel in den Volkspark.

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