Lübeck – Mit etwas Verstärkung aus der Drittligamannschaft war am Samstagnachmittag die Reserve von Holstein Kiel beim VfB Lübeck auf der Lohmühle im letzten Heimspiel des Jahres 2013 zu Gast. Das Landesderby war mit 982 Zuschauern (darunter kein einziger Gästefan) bei kühlen Temperaturen etwas schwach besucht, was der Leistung der Hausherren nicht gerecht wurde. Die Grünweißen gewannen in einem einseitigen klar mit 3:0 (2:0).
Trainer Denny Skwierczynski hielt selbstverständlich Wort und ließ den wiedergenesen Andre Senger für die letzten 20 Minuten einwechseln.

Die Hausherren übernahmen von Beginn an, Druck aufzubauen und drängten die Kieler in ihre Hälfte. Zwingend wurde es in der 13. Minute, als Sven Theißen eine Flanke in den Strafraum brachte und Stefan Richter durch einen Stellungsfehler in der Gäste-Abwehr aus sechs Metern zum Kopfball kam, den Holstein-Torhüter Simon Slotta nur mit der Fußspitze abwehren konnte. Eine Minute später passte Richter von der Grundlinie in den Fünfmeterraum, wo Lennard Koth goldrichtig stand und das Leder unter die Latte in die Maschen zum 1:0 für den VfB Lübeck setzte. Danach erwachten die Holsteiner etwas aus ihrem vorgezogenen Winterschlaf und versuchten Akzente zu setzen, was ihnen jedoch nur spärlich gelang. Zumindest wagten sie sich nun bis zum Lübecker Strafraum heran. Genau in dieser Phase setzte Lukas Knechtel den agilen Richter an der linken Seitenlinie in Szene, welcher eine Flanke direkt auf den im Kieler Strafraum heranstürmenden Henrik Sirmais brachte. Der Lübecker konnte sich die Ecke in der 31. Minute aussuchen und wählte für das 2:0 das lange Eck. Die erhöhte Härte im Spiel auf Kieler Seite fand sein erstes Opfer. Arslan wurde völlig ohne Grund rüde von Kjell Gonda von den Beinen geholt, wofür der „Storch“ von Schiedsrichter Fynn Kohn völlig zurecht die rote Karte aufgrund seiner anschließenden Tätlichkeit sah und nach 32. Minuten zum Duschen abstolzierte. Auch danach spielte bis zum Pausenpfiff nur noch die Mannschaft in grünweiß.

29 Sekunden nach Wiederanpfiff hätten die Gastgeber auf 3:0 erhöhen können. Arslan setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Kieler durch und schlenzte das Leder auf den freistehenden Dennis Voss, der aus halblinker Position im Strafraum allerdings den Holstein-Kasten doch um zwei Meter verpasste. In der 48. Minute ging es wieder ganz schnell. VfB-Kapitän fing einen Befreiungsschlag des Kieler Torhüters Slotta ab und spielte auf den außen freistehenden Richter. Dessen Direkt-Flanke konnte Sirmais noch im Sitzen auf das Tor bringen, doch er traf nur das obere Netz des Gehäuses, da Slotta noch die Fingerspitzen dazwischen bekam. Bei der anschließenden Ecke köpfte Knechtel aus Nahdistanz einen Kieler Spieler auf der Linie, der somit ein weiteres Gegentor der Störche verhinderte. Auch Voss verpasste in der 55. Minute den nächsten Treffer, als er im Strafraum abzog und den Ball nur über die Querstange brachte. Von Kiel rein gar nichts zu sehen, dafür aber vom SH-Liga-Spitzenreiter, doch weitere Möglichkeiten der Lübecker durch Arslan (58., knapp drüber) und Dennis Wehrendt (63., verstolpert) wurden vorerst nicht genutzt. Richter brachte mit seinem 3:0 in der 65. Minute allerdings die Vorentscheidung, als er direkt vor dem Tor mit dem Ball über die Linie rutschte. In der 69. Minute wurde Sirmais bei seiner Auswechslung von den Fans verabschiedet und Andre Senger, nach genau drei Monaten Verletzungspause wieder das Spielfeld betrat, mit Sprechchören begleitet. Er hätte sich auch gleich mit einem Tor dafür bedanken können, doch Slotta war in der 80. Minute einen Schritt schneller. Auch Richter nutzte seine Chance frei vor Slotta (83.) nicht und so wurden harmlose Kieler, die nicht den Hauch einer Chance hatten, mit einem 0:3 wieder in die Landeshauptstadt zurückgeschickt. Es blieb am Ende, mehr als verdient, bei dem sehenswerten Heimerfolg für den VfB Lübeck im Landesderby.     

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VfB Lübeck: Jonas Toboll, Lukas Knechtel (76. Aleksander Nogovic), Dennis Wehrendt, Sven Theißen (62. Tomek Pauer), Ahmet Arslan, Dennis Voß, Henrik Sirmais (69. Andre Senger), Stefan Richter, Nils Lange, Lennard Koth, Moritz Marheineke

Holstein Kiel II: Simon Slotta, Kjell Gonda, Takuya Okada, David Urban, Tjark Gutzeit, Tom Warncke, Onur Akdogan (37. Robin Schubert), Timo Nath, Darryl Julian Geurts (74. Lukas Michaelis), Rene Guder, Gerrit Pressel

Tore: 1:0 Koth (14.), 2:0 Sirmais (31.), 3:0 Richter (65.)
Rote Karte: Gonda (37., Tätlichkeit)

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