Hildesheim – Eutin 08 hat beim Gastspiel am Ostersamstag Big-Points im Kampf um die Klasse geholt. Beim VFV Hildesheim setzte sich das Team von Lars Callsen mit 2:0 durch, nachdem sich die Gastgeber mit drei gelb-roten Karten selbst schwächten.
Zunächst merkte man beiden Teams die Anspannung an, es entwickelte sich von beiden Teams in der Offensive eine sehr verhaltene Anfangsphase. Aufgrund der Wichtigkeit der Partie, allerdings sehr zerfahren und intensiv.

Der erste Abschluss dann nach sieben Minuten, Benjamin Petrick verzog bei einem Volley-Rechtsschuss deutlich. Und auch Hildesheim zeigte sich wenig später erstmalig in der Nähe des 08-Tores,  Mame Mbar Diouf mit dem Versuch auf Oliver Doege abzulegen, jedoch klärte Christian Rave in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Doege (9.) Besonders einer zeigte sich bei Eutin in der ersten Viertelstunde: Bejamin Petrick nach 13 Minuten mit einem Schuss, nachdem er sich gegen Zlatkov durchgesetzt hatte, aber in die Arme von Nils Zumbeel im VFV-Tor. In den folgenden Minuten schlichen sich immer mehr Abspielfehler auf beiden Seiten ein und so konnte sich keines der Teams ein großes Übergewicht erarbeiten. Vorne fehlte den Rosenstädtern bei einem schönen Angriff über Petrick, Freddy Kaps und letztlich Florian Ziehmer, dessen Abschluss geblockt wurde, das Glück (20.) hinten war immer wieder Rave in der Not zur Stelle. Wie nach einer Flanke von Zlatkov (19.) oder einem Angriff der Domstadtelf über rechts:  Nachdem sich Steinwarth verschätzt hatte, klärte er vor dem freistehenden Doege (22.)

In der Folge wurde es auf beiden Seiten zumindest im Ansatz gefährlich: Zunächst verpasste Kevin Wölk mit einem Schuss aus 20 Metern das Tor nur knapp (24.), dann wurde Eutin eine eigene Ecke fast zum Verhängnis, nach einem Konter klärte Wölk zur Ecke (26.) Nachdem Rico Bork in aussichtsreicher Position verstolperte (34.) und Ante Blasevic auf der anderen Seite mit zwei Schüssen aus der Distanz das Tor deutlich verfehlte (37., 40.), zeigte sich Eutin kurz vor der Pause nochmal in der Offensive und hatte nachdem eine Flanke zunächst noch vor dem alleingelassenen Kaps geklärt werden konnte (41.) zwei Riesenchancen. Marcus Steinwarth mit einer Flanke auf Stahl der behauptete den Ball, drehte sich um den Gegenspieler, scheiterte aber am herauseilenden Nils Zumbeel (43.) – die beste Möglichkeit der ersten Hälfte. Die anschließende Ecke wurde ebenfalls gefährlich, Wölks-Ecke verpasste Petrick nur um Zentimeter (44.) So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause.

Aus dieser kamen die Gastgeber zunächst besser und hatten durch Zlatkov die beste Chance, der mit einem Schuss aus 16 Metern am klasse parierenden Lukas Benner scheiterte. Kurz darauf eine der Schlüsselszenen der Partie, nachdem Hildesheims Abwehrchef Thomas Ströhl im ersten Durchgang nach Foul an Stahl bereits die gelbe Karte sah, ging er gegen Bork erneut zu hart zur Werke und musste frühzeitig duschen (50.) Zunächst zeigten sich die Domstädter unbeeindruckt, kamen durch Zlatkov erneut zu einer Chance. Sein Schuss bereitete Benner Probleme, Diouf setzt nach und wird durch Benner zu Fall gebracht – Glück für 08 (54.) Eutin-Cheftrainer Lars Callsen reagierte, brachte Thies Borchardt für Benjamin Petrick, der nach einer guten ersten Hälfte im zweiten Durchgang keine Akzente mehr setzen konnte (57.) Diese Auswechslung brachte neuen Schwung in das Spiel, Borchardt mit einem Ballgewinn, leitete weiter zu Wölk, dessen Pass in die Tiefe Stahl erreichte, der aber wohl knapp im Abseits gestanden hatte (67.) Eine zweite Schlüsselszene dann nach 75.Minuten, nach einem Freistoß aus halblinker Position, versuchte Diouf den Ball mit der Hand ins Tor zu befördern und musste – nachdem er vorher bereits Gelb gesehen hatte – ebenfalls den Platz verlassen.

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Die doppelte Überzahl spielte Eutin in die Karten und sie nutzten es prompt: Nachdem Benner bei einem 40-Meter-Schuss von Yannik Schulze Probleme hatte und im Nachfassen gerade noch auf der Linie klären konnte, startete die Callsen-Elf den Gegenzug, eine Flanke konnte Hildesheim nur vor die Füße vom eingewechselten Thies Borchardt klären, der aus 18 Metern überlegt ins rechte untere Eck schob – 1:0 für Eutin (79.) Gerade als Hildesheim im direkten Gegenzug einen verzweifelten Angriff über die linke Seite starten wollte, traf Ante Blazevic mit seinem Ellenbogen das Gesicht von Lion Glosch und wurde ebenfalls mit der gelb-roten Karte des Feldes verwiesen (80.) Eutin nun mit dreifacher Überzahl – Wahnsinn. In der Folge kam von Hildesheim nichts mehr und Eutin ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite hatte Rico Bork einen Geistesblitz, steckte auf Florian Stahl durch, der neben VFV-Keeper Zumbeel auch noch drei Abwehspieler umkurvte und zum 2:0-Endstand einschob, ein ganz wichtiger Sieg für die Eutiner!

VFV Hildesheim – Eutin 08 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Borchardt (79.), 0:2 Stahl (88.)

Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rote Karten: 57. Ströhl, 75. Diouf, 80. Blazevic (alle VFV Hildesheim)

So spielte Eutin 08: Benner, Rave, Petrick (57. Borchardt), Steinwarth, Kaps (71. Witt), Bork, Ziehmer, Glosch (84. Heskamp), Stahl, Voss, Wölk

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