Lübeck – Abteilungsleiter und Vorstand der DJK Lübeck Andreas Schwilski (47), alias „Schädel“, musste nach 25 Jahren aktiver Zeit als Spielertrainer nun die Reißleine ziehen. Der ohnehin schon kleine Kader war auf nur noch 13 aktive Spieler geschrumpft. „Davon sind dann natürlich auch immer mal zwei, drei Spieler verletzt oder beruflich verhindert“, so Schwilski (Foto) , der mit Wehmut auf viele tolle Momente und Anekdoten zurückblickt.

Pokalspiele gegen den VfB Lübeck, Dornbreite, Schlutup – das waren schöne Momente und Erlebnisse. Oder auch die vielen Freundschaften, die in der Zeit entstanden sind, beispielsweise zum Roten Stern, der ja auch auf dem Buni eine Heimat gefunden hat. „Mein Vater hat über 25 Jahre die Fußballschuhe für DJK geschnürt, hat nie bei einem anderen Verein gespielt. Ich war schon als kleiner Junge auf dem Buni und habe noch die Zeiten erlebt, als es bei uns über viele Jahre drei Herrenmannschaften gab“, erzählt Schwilski.

„Das war noch richtiges Vereinsleben, Kind und Kegel aller drei Mannschaften waren von früh bis spät bei den Spielen dabei, heute ist so was selten geworden. Spiel zu Ende, schnell in die Kabine, duschen und tschüss. Und auch sonst hat sich viel geändert im Mannschaftssport, diese typischen Teamplayer sind selten geworden. Die meisten in der `neuen Generation´ sind nur noch Egotypen, 1:5 verloren, aber man ist der geilste, weil man das eine Tor geschossen hat und schuld an der Niederlage sind natürlich nur die anderen. Aber so werden ja schon die kleinsten erzogen, schaut euch doch mal einige Eltern bei D- oder E-Jugendspielen an. Was man da zum Teil erlebt, hat schon einen bitteren Beigeschmack“, so Schwilski weiter.

Sein Fazit: „So kann und wird es, zumindest in den unteren Klassen, nicht mehr funktionieren.“

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„Wir haben jetzt vier, fünf Jahre hart daran gearbeitet, immer wieder eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, aber nun war der Aderlass einfach zu groß und nicht mehr aufzufangen…“sagt der scheidende Fußball-Obmann. Er musste nach 25 Jahren (bis auf kurze Auszeiten) als Trainer schweren Herzens die Fußballabteilung der Deutschen Jugendkraft für beendet erklären.

Wie soll es nun mit einem „Fußballverrückten“ weitergehen, der ja zusätzlich auch noch Schiedsrichter ist? „Ich habe mir jetzt selbst eine Auszeit gegeben und prüfe derzeit diverse Angebote anderer Vereine. Denn ganz aufhören? Das kommt für mich nicht in Frage, dafür liebe und lebe ich diesen Sport schon über 40 Jahre. Ich hoffe und wünsche mir, dass ich meine Erfahrung irgendwo den jüngeren mit auf den Weg geben kann, als Schiedsrichter und, oder auch als Trainer,“ fasst Schwilski zusammen. Und während diese Zeilen geschrieben wurden, kam die Nachricht: Andreas Schwilski ist nun Schiedsrichter-Obmann beim FC Dornbreite. Gestern Abend (Montag, 7.5.) gab er seine Zusage.

Schwilskis Schlusswort zur DJK-Ära: „Ich bedanke mich auch auf diesem Wege bei allen, die mich über die Jahre begleitet haben, Spieler, Vorstandsmitglieder, Trainer, Schiedsrichter, aber auch dem KFV Lübeck. Man sieht sich auf den Fußballplätzen und wünsche allen Vereinen eine erholsame WM-Sommerpause und eine erfolgreiche neue Saison.“

 

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