Lübeck – Ein verrückter 28. Spieltag liegt hinter uns, an dem die Top-Sechs-Teams – ausgenommen der ATSV Stockelsdorf – keine Siege einfahren konnten.
Im Tabellenkeller gewann der Türkische SV an den Bahnschranken und holte ganz wichtige Punkte. Der SC Buntekuh, sowie der TSV Pansdorf II können für ein weiteres Jahr Kreisliga planen.
Für den TSV Dänischburg dürfte durch die Niederlage der Gang in die Kreisklasse A kaum noch zu vermeiden sein…

Die Partien im Überblick:

ATSV Stockelsdorf – Sereetzer SV 2:0 (1:0)

Durch einen Sieg am Freitagabend wollten die Gäste ordentlich Druck auf den MTV Ahrensbök im Kampf um Platz zwei ausüben, daraus wurde jedoch nichts…
Der ATSV Stockelsdorf kann im Jahr 2018 nämlich weiter nicht verlieren, feierte nun schon das zwölfte Spiel in Folge ohne Niederlage und verlor zuletzt im Hinspiel gegen den SSV, das war am 04.11.2017.
Mit viel Kampf stellte sich das Team von Robert Balazs gegen den SSV, was den ATSV-Coach natürlich begeisterte: „Das war eine wirklich tolle Mannschaftsleistung. Wir haben von Beginn an den Kampf angenommen und viel Leidenschaft eingebracht.“
Viel sollte zunächst nicht dabei herumkommen, bis kurz vor dem Pausentee. Als sich eigentlich alle schon auf eine torlose erste Hälfte eingestellt hatten, schlug Jan Lucas Conrad zu (45.+1) und brachte den ATSV zum berühmten „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“ in Front.
Auch im zweiten Abschnitt war das Spiel vom Stockelsdorfer Kampf geprägt, der sich hinten raus wieder auszahlen sollte, als Jan Homann mit dem 2:0 die Entscheidung besorgte (74.)
Balazs strotze anschließend gerade zu vor stolz: „Im Laufe des Spieles wurden wir immer stabiler und hätten sogar noch das ein oder andere Tor erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Ich bin wirklich stolz auf die Teamleistung.“
Eine Teamleistung konnte SSV-Coach Sven Sercander nicht erkennen und war dementsprechend angefressen: „Ein nicht wirklich gutes Fußballspiel, woran wir einen sehr großen Anteil hatten. Erstaunlich wie einfach Stockelsdorf sich die drei Punkte erkämpfen konnte.“
Durch die Niederlage verpasste es Sereetz am MTV Ahrensbök vorbei zu springen und im Saisonendspurt die Pole-Positon zu übernehmen, Stodo dagegen festigt Rang fünf und darf mit einem Auge sogar in Richtung Rang vier schauen.

FC Dornbreite II – SV Fortuna St. Jürgen 0:0

Keine Tore bekamen die Zuschauer am Samstagabend am Steinrader Damm zu sehen, dabei hätten die Fortunen nach dem Patzer der Sereetzer der neue erste Verfolger auf Platz zwei werden können.
Im ersten Abschnitt dominierten die Gäste zwar den Gegner, ließ allerdings beste Gelegenheiten auf ein Tor ungenutzt, Fortunen-Trainer Alex Bera war erneut enttäuscht: „Zur Halbzeit kannst du das Spiel entschieden haben.“
Und vor allem die anderen Ergebnisse der Konkurrenz ließen ihn deutliche Worte finden: „Wenn man am Ende des Spieltages sieht, was man wieder für eine große Chance liegen lassen hat, dann ist das Ergebnis echt bitter. Eigentlich muss man sich dafür eine in die Fresse hauen! Aber so richtig!“, spielte Bera auf die Niederlagen von Sereetz und Ahrensbök an.
In der zweiten Halbzeit stemmten sich die Gastgeber immer mehr gegen die Fortunen und die hatten kein Gegenmittel, wie auch Bera zugeben musste und gleichzeitig fand er auch Lob für den Gegner: „In der zweiten Halbzeit kommt trotz zwei guter Chancen aber nicht mehr so viel von uns. Dornbreite hat sich den Punkt mit viel Herz und Leidenschaft verdient. Kompliment und Respekt an den Opa von Dornbreite. In dem Alter eine sehr gute Leistung.“
Auch Nico Westphal hatte eine ähnliche Sicht der Dinge: „Mit Fortuna hatten wir einen Aufstiegsaspiranten zu Gast. Durch unseren Willen und Einsatz haben wir in der ersten Hälfte vielleicht Glück, aber in der zweiten Hälfte verdient den Punkt Zuhause zu behalten.
Auch dank unserer Fans haben wir uns den Punkt verdient. Unus pro omnibus, omnes pro uno, dieses Motto hat den Ausschlag für den Punkt gegeben.“

SV Olympia Bad Schwartau – 1.FC Phönix Lübeck 1:0 (1:0)

Schon im Hinspiel hatte der SVO die Phönixer beim 1:1 ärgern können, trotzdem rechnete Jan Mehlfeld im Vorfeld der Partie damit, „punktemäßig leer auszugehen.“
Dabei hatte er aber nicht mit einer überragenden Leistung seines Teams gerechnet, die sich mit viel Leidenschaft den „Unbesiegbaren“ entgegen stellte.
Jan Mehlfeld: „Wir hatten einen guten Tag und Phönix einen schlechten, die Mannschaft hat es heute sehr gut gemacht und verdient gewonnen. Sie dürfen auf ihre Leistung stolz sein. Wir haben als Team gewonnen. Phönix wünschen weiterhin viel Erfolg und am Ende der Saison stehen sie zurecht auf Platz eins.“
Dabei avancierte Ervis Cokaj mit seinem Tor des Tages kurz vor der Pause zum Matchwinner (38.)
Phönix-Co-Trainer Gabriel Lopes ging anschließend hart mit seiner Mannschaft ins Gericht: „Arrogant, hochnäsig und mit einer falschen Einstellung, so kann man ein Spiel nicht gewinnen. Alles was wir am Dienstag richtig gemacht haben, haben wir gegen Olympia falsch gemacht.“
Trotzdem fand er auch Anerkennung für die Leistung des Gegners: „Das soll aber keineswegs den Siegeswillen und die Kampfbereitschaft von Olympia schmälern. Es gibt so Tage wo einfach nix klappt und der Gegner sich in einen Rausch spielt, das muss man auch mal akzeptieren.“
Immerhin konnte man sich bei Phönix trotz der Pleite doch noch etwas Positives aus dem Wochenende mitnehmen: „ Das Positive an diesem Spieltag war, dass die drei Verfolger ja auch nicht gewonnen haben und wir einen richtigen Denkzettel vor dem Spiel am Mittwoch gegen den Tabellenführer der Rückrunde bekommen haben.“
Dann ist nämlich der ATSV Stockelsdorf auf dem Flugplatz zu Gast…

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TuS Garbek – SC Buntekuh 3:4 (1:1)

Die torreichste Partie bekamen die Zuschauer an der Segeberger Straße in Garbek zu sehen, mit dem – um ein Tor – besseren Ende für die Gäste aus Lübeck.
Der SCB war es auch, der den ersten Punch setzen konnte, als Spielertrainer Nausat Hassan zur Führung traf (24.)
Jedoch konnte sich Garbek noch vor der Pause davon erholen, kam über ihren besten Torschützen Oliver Mester zum Ausgleich (38.), der auch den Pausenstand bedeutete.
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten dann die Segeberger, die durch Leif Ilinsch zum 2:1 kamen (51.) Dieses Mal zeigte sich Buntekuh unbeeindruckt und antwortete schnell durch Nico Fabischewski (57.) – 2:2.
Elf Minuten später dann die erneute Führung für die Lübecker, als Azad Hassan die Gäste zum zweiten Mal in Führung brachte.
Es schien so, als wenn beide Teams durch Gegentreffer gekitzelt wurden, denn wiederum nur vier Minuten später war der Spielstand zum dritten Mal in dieser Partie ausgelichen, Christopher Willers war der Torschütze.
In einer turbulenten Schlussphase wurde Cesur Kaya schließlich zum Matchwinner und brachte die Gäste durch einen direkt verwandelten Freistoß auf die Siegerstraße (90.+5)
In der selben Minute gab es jedoch noch einen Wehmutstropfen für Nausat Hassan und sein Team, denn Ramezan Hassan flog wegen Nachtretens mit glatt Rot vom Platz.
Anschließend hatten die Trainer unterschiedliche Ansichten zum Spiel, Garbek-Coach Herbert Meyer sah das Spiel wie folgt: „In einem ausgeglichenen Spiel hatten wir eine Vielzahl von Möglichkeiten, den verdienten Ausgleich zu erzielen, die leider ungenutzt blieben. Das die Entscheidung für Buntekuh durch einen direkt verwandelten Freistoß in der 95. Minute zustande kam, passte zu dem für uns unglücklichen Verlauf der Partie. Nichtsdestotrotz hat sich meine  Mannschaft kämpferisch und auch fussballerisch sehr gut präsentiert.“
Nausat Hassan sah kein gutes Spiel seines Teams, für ihn ging der Sieg dennoch in Ordnung: „Kein gutes Spiel von uns, aber dennoch besser als Garbek im Großen und Ganzen. Leider hatten die beiden Linienrichter kein guten Tag getroffen. Wir bedanken uns bei Garbek und wünschen denen weiterhin viel Erfolg.“

Kronsforder SV – SVG Pönitz 3:2 (1:0)

Eigentlich standen die Vorzeichen für den KSV gar nicht gut, denn der Kader war zur Partie gegen die Ostholsteiner stark dezimiert, sodass sich sogar Co-Trainer Lennart Larsson auf die Bank setzte.
Die Partie war gerade einmal fünf Minuten alt, als es direkt den nächsten Rückschlag für Patrick Hempel und sein Team gab, denn Luis Romero Soira musste mit einer leichten Beckenverletzung schon früh ausgewechselt werden, es kam sein Bruder Gian-Luca Romero Soria und die eh schon dünn besetzte Reservebank minimierte sich weiter.
Nur 20 Minuten stand Romero Soria auf dem Feld, als auch dieser sich verletzte, mit einer Fußverletzung ausgewechselt und durch Christian Geist ersetzt werden musste. Aber auch davon ließen sich die Gastgeber nicht beeindrucken und kamen nach 34 Minuten zur Führung: Kapitän Sören Hein ging vorran und brachte seine Farben in Führung, die bis zum Pausenpfiff bestand hatte.
Im zweiten Abschnitt gab es dann schnell die kalte Dusche für die Kronsforder, als Ray-Robin Ebeling zum Ausgleich traf (50.)
Nur neun Minuten später dann der nächste Schock, erneut Ebeling war es, der die Partie zu Gunsten der Gäste drehte. Sollten jetzt alle Dämme brechen? Nein!
Denn Kronsforde sollte – ab der 52.Minute auch mit Co-Trainer Larsson auf dem Feld – eine enorme Team – und Energieleistung hinlegen.
Und ihr Top-Torschütze Paul Duerkop zeigte, dass er diese Bezeichnung zurecht trägt, denn er traf nach 76 Minuten zum 2:2 für den KSV und besorgte zwei Minuten vor dem Ende sogar noch den vielumjubelten Siegtreffer für die Blau-Weißen.
Patrick Hempel war nach der Partie glücklich und hatte auch noch ein Sonderlob für seinen Co-Trainer parat: „Kompliment an meine Jungs, auch wenn wir spät den Siegtreffer erzielen konnten, war es verdient. Wir haben dafür einen unglaublichen Aufwand betrieben und riesen Moral bewiesen. Die Nackenschläge durch die schnellen Verletzungen von Luis Romero (nach 5 Minuten, Beckenverletzung) und seinem Bruder Giani (Fußverletzung) nach 25 Minuten), war es nicht leicht vom Kopf her. Dann geraten wir auch noch in Rückstand. Normalerweise lobe ich ungern öffentlich einzelne Spieler, aber was mein Co Trainer Lenni 40 Minuten auf dem Platz gemacht hat, war absolut vorbildlich. Hoffe aber nicht, dass er jetzt abhebt (lach).“
Gäste-Trainer Christian Born war bedient und hielt sich knapp mit seinem Fazit: „Kein schönes Fußballspiel, welches keinen Sieger verdient hatte.“

TSV Dänischburg – Türkischer SV 2:3 (2:1)

Es sollte der letzte Strohhalm für den TSV Dänischburg werden, an den sie sich noch hängen wollte und es sah bis zur Pause auch richtig gut für die Elf von José de Lima aus, jedoch reichte es am Ende nicht. Und so musste de Lima enttäuscht konstatieren: „Der Strohhalm ist abgerissen.“
Zunächst aber ging es mit einem Traumstart für den TSV in die Partie, als Daniel Wendt nach neun Minuten zur 1:0 Führung einschoss. Die Welt war zu diesem Zeitpunkt in Ordnung an den Bahnschranken: „Bei schönen Wetter war es ein durchwachsenes Spiel. Doch es sollte unser Plan aufgehen. Ein strammer Schuss von D.Wendt brachte uns auf die Siegesstraße.“
Und sie legten nach, kamen nach knapp einer halben Stunde durch Jendrik Röpke sogar zum 2:0 (29.) „Nun war der TüSV leicht verwirrt, sodass es ruppig wurde. Mit J.Roepke fiel dann auch das 2:0, alles lief für uns“, sagte de Lima anschließend. Und die Unzufriedenheit bei den Gästen stieg minütlich, wie auch de Lima beobachtete: „Der TüSV war mit sich unzufrieden machte sich in der eigenen Sprache sehr an, griffen sich gegenseitig an die Wäsche. Doch das sollte wohl eine Motivation sein.“
Anders war es nicht zu erklären, dass der Türkische SV nun zum Anschlusstreffer durch Ahmet Erenkaya kam (34.)
„Kurz vor der Pause mussten wir das 2:1 hinnehmen. In der zweiten Hälfte haben wir nichts produktives auf die Reihe bekommen, die Leidenschaft, der Wille war verflogen. So wurde das Spiel aus der Hand gegeben. Wir mussten dann zusehen wie der TüSV zum Ausgleich und zum Siegtreffer kam . Nun ist auch der Abstieg nicht mehr zu verhindern. Aus diesem Spiel nehme ich mit, dass die Einstellung einiger Spieler völlig falsch war, dieses muss in Zukunft besser werden“, zog de Lima ein Fazit und sprach die zweite Halbzeit an, die nicht denbar schlechter hätte starten können: Mert Büyükdemir traf fünf Minuten nach der Pause zum 2:2.
Dieses Ergebnis hätte dem TüSV mehr gebracht als den Gastgebern, aber sie wollten mehr und so kam es wie immer in dieser Saison, alle Bemühungen des TSV helfen nicht, erneut Büyükdemir besiegelte die Niederlage für die Dänischburger, die nun endgültig für die A-Klasse planen können.

SV Viktoria 08 – MTV Ahrensbök 3:0 (1:0)

Das Viktoria jeden Gegner ärgern kann, war bereits bekannt. Wie sie allerdings in dieser Deutlichkeit den MTV Ahrensbök – immerhin Tabellen-Zweiter – abschossen war schon beeindruckend. So ist es wenig verwunderlich, dass viel Euphorie im Statement von Julian Wittern steckte: „Das war eine richtig geile Kiste!“
Nach 18 Minuten brachte Maurice Bröker die Schwarz-Weißen per Elfmeter in Führung, Wittern fasste die Partie anschließend wie folgt zusammen: „Wir konnten durch einen Elfmeter früh in Führung gehen. Ahrensbök hatte das gesamte Spiel über den Ball, es wurde nur nie wirklich zwingend vorm Tor.“
Und die 08er konzentrierten sich auf ihre Konter und wurden spät auch belohnt, als Muhammed Alaadin Derman nach 80 Minuten auf 2:0 stellen konnte. Die Gäste warfen nun alles nach vorne und wurden nur eine Minute erneut ausgekontert, Daniel Suew erhöhte auf 3:0 (81.)
Wittern dazu: „Zwei großartig gespielte Konter später steht es 3:0. Was zwingende Chancen angeht, waren wir sogar überlegen! Es war ein toller Tag auf der Falkenwiese, so macht das Spaß!“
Anders sah die Gemütslage natürlich bei Shorty Bohnsack vom MTV aus: „Glückwunsch an Viktoria. Die richtige Taktik gewählt und effektiv vor dem Tor. Wir müssen uns jetzt mal schütteln und wieder aufstehen. Damit beginnen wir diese Woche beim Training.“

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