Lübeck – Am Wochenende wird nicht nur der komplette 9. Spieltag ausgetragen. Die Regionalliga Nord bietet daneben auch jede erdenkliche Zutat zu einer spannenden Runde: Spitzenspiele, Derbys und richtungweisende Duelle. Manche Teams hoffen auf eine Wende, andere möchten ihre Serie verteidigen. Am Ende gibt es Verlierer und Sieger, verändern wird sich aber vermutlich nicht allzu viel – dafür geht es einfach zu eng zu in dieser Spielklasse.

VfL Wolfsburg II – SpVgg Drochtersen/Assel (13 Uhr)

Dieses 1:1 in Lüneburg war vielleicht ein bisschen weniger, als man erwartet hatte nach drei Siegen in Folge. Die Tabellenführung des VfL Wolfsburg vermochte die Punkteteilung allerdings nicht zu gefährden, und zudem konnte Trainer Rüdiger Ziehl mit dem einen Zähler durchaus leben: „Es war eine gute kämpferische Leistung, und die Mannschaft hat sich dann mit dem Tor belohnt für ihren großen Aufwand. Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen, dass es nicht mehr zum Sieg gereicht hat.“ Zum Sieg reichte es angesichts des 2:2 gegen Holstein Kiel II auch für die Spielvereinigung nicht. Der Gast aus Drochtersen blickt als Sechster allerdings auf einen guten Start zurück und darf sich nach wie vor zum ersten Drittel zählen. Mit anderen Worten: Die Runde startet mit einem Spitzenspiel.

VfB Lübeck – Hannover 96 II (Sa., 14 Uhr)

Und gleich das nächste Spitzenspiel. Der Gast aus Hannover verlor zuletzt zwar bei St. Pauli II (0:1), belegt nach einem starken Auftakt aber den vierten Rang, nur einen Zähler hinter dem Führungstrio. Der Zweite VfB Lübeck sammelte bislang also nur einen Punkt mehr als sein Gegner. Allerdings: Der noch ungeschlagene Gastgeber bestritt erst sieben Partien, befindet sich also im Rückstand. Er ist damit ein ganz heißer Kandidat für den Sprung an die Tabellenspitze. An diesem Spieltag oder eben später.

SV Werder Bremen II – SSV Jeddeloh (Sa., 14 Uhr)

Die Bremer können als Dritter – punktgleich mit dem Spitzenreiter – sicher leben mit ihrem Start. Ihr Heimbilanz (1-2-0) ist angesichts von nur fünf Punkten aus drei Spielen allerdings ausbaufähig. Der SSV aus Jeddeloh (14.) gewann bislang einen Punkt aus seinen drei Auswärtsspielen (0-1-2), gilt also nicht gerade als wirklich starker Gegner auf fremden Platz. Der so wichtige 2:1-Erfolg über den BSV Rehden, der erst zweite Saisonsieg, dürfte den Gast jedoch mit neuem Selbstbewusstsein versorgen. Vielleicht macht Jeddeloh in Bremen also den nächsten Schritt in Richtung einer besseren Zukunft.

Germania Egestorf-Langreder – FC St. Pauli II (Sa., 14 Uhr)

Der achte Platz des Gastgebers täuscht ein wenig: Die Germania gewann alle ihrer zehn Punkte auf dem eigenen Platz (3-1-0), ist auswärts also entsprechend erfolglos. Die Hamburger sollten sich also besser auf einen richtig starken Gegner einstellen. Ihr letztes Erfolgserlebnis liegt allerdings auch noch nicht sehr lange zurück. „Am Ende haben wir gut verteidigt und dadurch wichtige Punkte eingefahren. Ein Kompliment an meine Mannschaft“, meinte Trainer Joachim Philipkowski nach dem 1:0 gegen 96 II, dem zweiten Saisonsieg des 13.

BSV Rehden – U.L.M. Wolfsburg (Sa. 15 Uhr)

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Die Saison hatte so gut begonnen, angesichts des 2:1 über Norderstedt. Doch nach dem Auftakterfolg gelang dem BSV kein weiterer Dreier, und so rutschte das Team auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Es ist also an der Zeit für den nächsten Sieg. Der Gast aus Wolfsburg ist als Neuling natürlich immer ein potenzieller Kandidat für einen Befreiungsschlag. In die Rolle des Punktelieferanten ist der U.L.M. bislang allerdings nicht geschlüpft. Im Gegenteil: In der Vorwoche gelang dem Zwölften gerade erst ein 2:0 über die Germania aus Egestorf.

Hamburger SV II – TSV Havelse (So., 14 Uhr)

Die nächste Pleite: Beim 1:3 in Norderstedt am Mittwoch traf der Gastgeber erst dreimal (Veselinovic, Choi, Drinkuth), ehe der HSV zum Ehrentreffer durch Khaled Mohssen kam – dem allerdings noch die Rote Karte gegen Patrick Storb folgen sollte. Kein Wunder, dass Steffen Weiß den Misserfolg zum Anlass für deutliche Worte nahm. „Wir haben zu wenig Punkte auf dem Konto, das ist klar. Deswegen brauchen wir jetzt einen schonungslosen Prozess der Wahrheit, in dem wir die Dinge, die falsch laufen, brutal ansprechen“, meinte der Trainer. Sein Team tritt nun zu einem Duell der Enttäuschten an: Der TSV Havelse ist als Zehnter zwar besser platziert als der HSV (16.). Nach dem 0:1 gegen Norderstedt am vergangenen Wochenende wartet der einstige Tabellenführer aber seit vier Partien auf einen Punktgewinn – das Polster des großartigen Starts ist also langsam aufgebraucht.

Eintracht Norderstedt – Lüneburger SK Hansa (So., 14 Uhr)

So schnell kann das gehen: Der 3:1-Heimsieg gegen den HSV II ließ die Eintracht auf den achten Rang klettern, und so ist der Abstand zum Tabellenkeller nun auch deutlich größer als vor der Partie. Noch ein weiterer Erfolg im Edmund-Plambeck-Stadion – und plötzlich würden die Norderstedter den Kontakt zur Spitzengruppe hergestellt haben. Bisher gab sich der LSK auch als guter Gast, sammelte er in seinen drei Auswärtsspielen doch gerade zwei Punkte ein (0-2-1). Doch Vorsicht, Eintracht: Wozu die Lüneburger in der Lage sind, wurde erst beim 1:1 gegen den Spitzenreiter VfL Wolfsburg am letzten Spieltag deutlich.

Holstein Kiel II – SC Weiche Flensburg (So., 15 Uhr)

Darauf wäre man vor der Saison wohl nicht gekommen: Der Kieler Aufsteiger empfängt den amtierenden Meister als Fünfter und ist damit zwei Plätze besser platziert als sein Gegner. Allerdings kommt Weiche nun offenbar mehr und mehr in Fahrt: Seit vier Partien ist der Gast ungeschlagen. Auf einen Auswärtssieg musste der Titelverteidiger bislang jedoch warten (0-2-2). Vielleicht hat er sich den ja für das Derby beim frechen Neuling aufgehoben?

VfL Oldenburg – VfB Oldenburg (So., 15 Uhr)

Und zum Abschluss noch ein Derby. Für den Gastgeber ist das Duell mit dem arrivierten Stadtrivalen sicher ein besonderes Spiel. Schließlich haben sich diese Vereine seit langer Zeit nicht mehr zu einem Punktspiel getroffen. Doch mit dem Aufstieg des VfL ist es natürlich nicht getan. Der Gastgeber will in den kommenden Monaten schließlich den Grundstein dafür legen, dass es auch zukünftig zu diesem Derby kommt. Er steht als Schlusslicht deshalb unter Zugzwang. Dem VfB geht es als 15. allerdings nicht viel besser. Dieses Nachbarschaftstreffen entscheidet nun darüber, wer sich etwas Luft verschaffen kann. Und klar: Um die Rolle der Nummer eins in Oldenburg geht es dabei natürlich auch.

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