Lübeck – „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!“ Vier von acht Trainern haben zum Viertelfinale des Lübecker Kreispokals dieses Statement im Vorwege gewählt. Durch die Bank weg alle Teams sehen ihre Chancen ins Halbfinale einzuziehen.

Den größten Brocken hat dabei Roter Stern aus dem Weg zu räumen. Der viertplatzierte der Kreisklasse B stürzte am vergangenen Sonntag den Spitzenreiter Sereetzer SV II mit einem 4:0-Heimsieg vom Buni. Im Pokal setzten sich die „Sterne“ mit 3:2 gegen Eintracht 04 Lübeck durch. Die Schlutuper sind stark angeschlagen, kassierten sieben Punktspiel-Niederlagen in acht Partien. Doch im Pokal standen die Kicker vom Palinger Weg bisher ihren Mann, schalteten TuS Lübeck (3:1) aus.

Der Staffelkonkurrent der „Sterne“ SV Azadi ist seit dem vergangenen Wochenende Tabellenführer. Das Hepp-Team hat eine weiße Weste und nur zwei Gegentore kassiert. Vorne klingelt das dafür umso öfter. 42 Buden erzielten die SVA-Stürmer. Niwar Jasim (17) und Cüdie Cibrail (9) führen die Torjägerliste an. Der Weg ins Viertelfinale führte für sie über Kreisligist SC Buntekuh mit 7:5 nach Elfmeterschießen und den VfL Bad Schwartau (5:3). Der TSV Kücknitz ist dennoch der Favorit. Der Aufsteiger steht in der Kreisliga auf Rang sechs, spielt eine hervorragende Saison. Mit einem 3:1 bei Viktoria und im Achtelfinale mit einem 6:2 beim VfL Vorwerk hat man im Teichstadion bereits einen Pokalsieg im Teichstadion gefeiert. Coach Michael Kreft weiß also, wie das dort funktioniert.

Gelingt Eintracht Groß Grönau die nächste Pokalsensation? Der 5:0-Kantersieg gegen den TSV Travemünde schwellt noch nach. Nun hat man mit dem 1. FC Phönix den nächsten Landesligisten zu Gast. Die Lauenburger sind in der Verbandsliga auf dem Weg nach oben und seit vier Begegnungen ungeschlagen. Die letzten drei Heimspiele ging man stets als Gewinner vom Feld. Phönix steht auf Rang zwei hinter Preußen Reinfeld. Im Pokal  sind die Adler noch ohne Gegentor, gewannen mit 8:0 in Siems und 5:0 gegen den LSC. Eine Serie wird reißen.

Am Kalkbrenner sind die Rollen klar verteilt. Fortuna St. Jürgen will ein unangenehmer Gastgeber für den FC Dornbreite sein, sich aber so teuer wie möglich verkaufen. In Runde eins schmiss die Prang-Elf Rot-Weiß Moisling mit 5:0 aus dem Kreispokal. In Runde zwei überraschte man den SC Rapid (4:1). Nun soll der nächste höherklassigere Verein daran glauben. Unmöglich ist nicht. Obgleich der FCD immer besser in Fahrt kommt. In der Liga mit drei Siegen in Folge befindet man sich schon auf Platz sechs. Der Weg ins Viertelfinale führte über Eichholz (6:1) und Olympia Bad Schwartau (4:1).

Stimmen vor dem Viertelfinale:

Eintracht Groß Grönau – 1. FC Phönix (Di., 19.30 Uhr, Torfmoor)

Dennis Keske (Grönau): „Mit Phönix erwarten wir einen Favoriten auf den Meistertitel in der Landesliga, so dass die Rollen klar verteilt sind. Dennoch wollen wir das Spiel nutzen, um an unsere positiven Ergebnisse der letzten Spiele anzuknüpfen. Wenn wir die Leistung vom Wochenende bestätigen können, sind wir nicht chancenlos.“

Dirk Brestel (Phönix): „Da wir in den letzten Jahren bereits frühzeitig das Thema Pokal begraben mussten, setzen wir in diesem Jahr ein gesteigertes Augenmerk auf diesen Wettbewerb. Daher werden wir auch in Besetzung in Grönau anreisen um durch einen Sieg ins Halbfinale einzuziehen. Da der Pokal ja sprichwörtlich seine eigenen Gesetze hat, werden wir den Gegner aber keinesfalls unterschätzen, sind uns aber deren Spielweise und -stärke durchaus bewusst. Wie freuen uns auf einen tollen Pokalfight unter Flutlicht. Fehlen werden uns voraussichtlich Hinkelmann und Lau (beide verletzt), Lening (Trainingsrückstand nach Krankheit) und Kurianv (Studium). Hinter den Einsätzen von Nippert und Arp steht noch ein Fragezeichen.“

Anzeige
AOK

Fortuna St. Jürgen – FC Dornbreite (Di., 19.30 Uhr, Kalkbrenner)

Armin Prang (Fortuna): „Wir gehen als klarer Außenseiter ins Spiel gegen den Landesligisten. Dornbreites Formkurve steigt von Spieltag zu Spieltag an. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – ja, aber man sollte auch Realist bleiben.“

Sascha Strehlau (Dornbreite): „Wir freuen uns auf das Pokalspiel, wollen den Schwung aus den letzten Wochen mitnehmen und eine Runde weiter kommen. Es fehlen nach wie vor Kevin Ellwart, Norman Bierle, Piet Behrens und Tobias Teuber.“

Roter Stern – TSV Schlutup (Mi., 19 Uhr, Buniamshof)

Arne Bräger (Roter Stern): „Pokalsensation am Buniamshof? Natürlich ist der Verbandsligist haushoher Favorit, aber jedes Spiel muss erstmal gespielt werden und kämpfen geht immer. Ich sage nur zwei Worte: Finale.“

Marcel Möller (Schlutup): „Mit dem Pokalspiel haben wir eine Partie, bei der wir uns vielleicht mal etwas Selbstbewusstsein zusammen mit einem Erfolg holen können. Das benötigen wir für die nächsten Aufgaben in der Liga dringend. Wir sehen das Spiel in unserer momentanen Verfassung nicht als einfach oder Selbstgänger an. Zusätzlich hat der Pokal, wie wir alle wissen, seine eigenen Gesetze.“

SV Azadi – TSV Kücknitz (Mi., 19 Uhr, Teichstadion)

Tarek Hepp (Azadi): „Wir sind alle schon sehr auf diesen Pokalabend gespannt und es herrscht eine riesige Vorfreude darauf. Für unseren jungen Verein, der erst in der zweiten Saison steht, ist das natürlich ein absolutes Highlight und wir versuchen natürlich gegen Kücknitz eine Runde weiter kommen. Sollten wir es wirklich ins Halbfinale schaffen, wären wir dem Traum vom Finale ein Stückchen näher. Es wird nicht leicht, denn Kücknitz hat sich sehr gut aufgestellt, ist vorne brandgefährlich und spielen einen druckvollen Fußball. Diesem müssen wir mit unserer Truppe erst einmal standhalten. Wir sind sehr gespannt und wenn meine Mannschaft das umsetzt, was wir wollen und jeder für den anderen da ist, wird es Kücknitz nicht leicht haben. Darauf hoffe ich. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und wir mit viel Glück ins Halbfinale einziehen können.“

Michael Kreft (Kücknitz): „Der SV Azadi ist ein spielstarkes Team mit einigen richtig guten Kickern. Um in die nächste Runde zu gelangen, müssen wir in diesem Spiel als Team unser gesamtes Potenzial abrufen und über unsere Grenzen gehen. Wir erwarten eine extrem spannende Partie.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -