Bielefeld – Es war nicht der Tag des Spitzenreiters: Der Hamburger SV musste bei Arminia Bielefeld relativ unerwartet eine 0:2 (0:2)-Niederlage quittieren. Bielefeld? Folgen wir einer satirischen Verschwörungstheorie gibt es Bielefeld doch gar nicht… Nun, die Schwarz-Weiß-Blauen erlebten es sehr real, wie die Arminen nach sieben sieglosen Heimspielen wieder drei Punkte in einer Partie einsammelten.

Aber wie! Nach der Partie hörten wir beim HSV viel Zeter und Mordio. HSV-Trainer Wolf stellte fest: „Bielefeld hat nach der Roten Karte Druck gemacht, wir sind dann aber auch nicht vollkommen aufgegangen. Das erste Tor fällt nach einem Standard und ist eigentlich ein Foul. Der zweite Treffer ist ein Distanzschuss. So etwas passiert im Fußball.“  Abwehrspieler van Drongelen wurde deutlicher: „Das erste Tor war ein klares Foul!“

Schauen wir zurück: Nach Sakais Platzverweis in der 12. Minute (Notbremse gegen Voglsammer) ließ der große Aufreger für die Hamburger nicht lange warten: Nach einem Freistoß von links in der 19. Minute springt der Armine Voglsammer in Kung-Fu-Manier im Strafraum nach dem Ball, trifft irgendwie den HSVer Mangala am Kopf und drückt den Ball ins Tor: 1:0 für Bielefeld!

FIFA-Schiedsrichter Siebert aus Berlin lässt sich auch durch Holtbys Protest nicht beeindrucken, Tor zählt – und Holtby kassiert die gelbe Karte dazu.

Der auch ohne Lasogga (Wadenprobleme) und Kapitän Hunt (Muskelfaseranriss im Oberschenkel) gut ins Spiel gekommene HSV ist jetzt von der Rolle; auch der zweite Bielefelder Treffer fällt nach einer Standardsituation – und nach Yabos Treffer in der 26. Minute zeigt sich bis zur Pause ein total verunsicherter HSV.

Im leichten Schneetreiben nach der Pause verwalten die Gastgeber ihre Führung, erst in der 86. Minute notiert der Chronist wieder einen HSV-Schuss auf das Arminen-Tor. Ein Weckruf? Nein, auch in fünf Minuten Nachspielzeit gelingt den Gästen nichts mehr.

„Das war 12 gegen 10“ ärgern sich HSV-Fans. Ihre Zielscheibe ist der Schiedsrichter, der zwar konsequent Sakai nach dem Foul an Voglsammer im verlorenen Laufduell vom Platz schickte, doch beim ersten Bielefelder Tor das hohe Bein von Voglsammer nicht ahndete. 

„Dass wir viele Ausfälle haben ist bitter, aber wir können es nicht ändern. Wir müssen am Dienstag gegen Nürnberg nun zeigen, was wir können“, legt Abwehrchef van Drongelen nach.

Im Volksparkstadion trifft der HSV dann im DFB-Pokal auf den abstiegsgefährdeten Bundesligisten 1. FC Nürnberg.

Arminia Bielefeld: Ortega – Brunner, Behrendt, Börner, Hartherz – Seufert, Prietl – Edmundsson (54. Staude), Yabo (64. Weihrauch), Voglsammer – Klos (73. Salger)

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Hamburger SV: Pollersbeck – Sakai, Jung (46. Bates), van Drongelen, Santos –  Mangala – Narey, Ito, Holtby, Vagnoman (61. Özcan) – Jatta (77. Arp)

Tore: 1:0 Voglsammer (19.), 2:0 Yabo (26.)

Zuschauer: 26.515 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Gelbe Karten: Brunner (21.), Seufert (41.) / Holtby (20.), Bates (63.)

Rote Karte: – / Sakai (12.)

 

 

 

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